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Onkel ist der Beste

Onkel ist der Beste

Titel: Onkel ist der Beste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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und hielt in der anderen die Taschenlampe, um jede, auch die leichteste Unebenheit des Bodens sehen zu können. Sie schlich zur Garage und stellte ihre Last ab. Schweratmend folgte er, richtete sich dann auf und streckte den Rücken. Er hielt das schreckliche Abenteuer für überstanden. Judy knipste die Taschenlampe wieder an, doch ihre Hand zitterte. Er bemitleidete sie zutiefst. Sicher war es eine harte Prüfung für sie.
    Im nächsten Augenblick jedoch verwandelte sich sein Mitleid in Zorn. Die Hand zitterte, weil Judy hier, nur wenige Meter vom Feind entfernt, von nicht zu unterdrückenden Lachkrämpfen geschüttelt wurde. Empört von der Frivolität der heutigen Generation, wandte sich Robert zur Tür.
    Vielleicht war es Achtlosigkeit, vielleicht eine unkontrollierte Bewegung. Was auch der Grund sein mochte, er stolperte und verfing sich mit dem Fuß in irgendeinem Werkzeug, das mit lautem Gepolter umfiel. Entsetzt hastete er zur Tür, und da brach auch schon der Wirbel im Haus los. Der Foxterrier erwies sich als hervorragender Wachhund.
    Judy blieb nach außen ruhig. Der Lichtstrahl zeigte ihm einen Augenblick lang den Weg. Dann hörte er ein leises Klicken und wußte, daß sie die Tür schloß. Er wollte sich umdrehen und auf sie warten, dachte dann aber an ihre Instruktionen und lief weiter. Vor Aufregung verfehlte er den Weg und stolperte in eine Hecke. Gleichzeitig hörte er etwas auf den Beton klirren und wußte, daß Judy das Schloß hatte fallen lassen. Auch in diesem Moment dachte sie an ihn und zeigte ihm mit dem schmalen Lichtstreifen der Taschenlampe die Toröffnung. Er rappelte sich mühsam hoch und lief darauf zu.
    Inzwischen war der Lärm lauter geworden. Der Terrier kläffte wild, und man hörte die Stimme Fentons, der den Hund beruhigen wollte. Gleich würde er ein Fenster öffnen und nach dem Grund der Störung Ausschau halten. Irgendwie erreichte Robert den Wagen. Er hatte die Tür offengelassen und warf sich kopfüber ins Wageninnere. In diesem Augenblick wurde das Fenster neben der Garage lautstark aufgestoßen.
    Er rutschte auf den Fahrersitz und spähte ängstlich hinaus. Keine Spur von Judy. Im Licht, das aus dem Fenster drang, konnte er die Garagentür und den Weg davor ausmachen. Niemand zu erblicken. Plötzlich sah er hinter dem Haus das Blitzen ihrer Lampe, eine dünne Lichtspur in der Finsternis. Sie hatte also ihren Plan wahrgemacht und nahm die Abkürzung über die Weiden, um sich mit ihm weiter unten an der Straße zu treffen.
    Die Hecke nahm ihm die Sicht auf das Haus, doch hörte er Fentons Gebrüll: »Was ist denn da draußen los?« Sicher war es nur eine Sache von wenigen Minuten, bis sich die Tür öffnete, der aufgebrachte Fenton herausstürzte und ihn zitternd im Wagen entdeckte. Verzweifelt tastete er nach der Bremse, zog sie vor, wie Judy es ihm gezeigt hatte, und klammerte sich ans Lenkrad, als der Wagen langsam zu rollen begann. Er konnte vor sich die abschüssige Straße sehen und versuchte den Wagen genau dort zu halten, wo er die Straßenmitte vermutete. Was hatte sie gesagt? Ein tiefer Graben rechts. Wie verrückt drehte er am Lenkrad und fuhr fast in die Hecke zur Linken. Langsam und unter Schwierigkeiten kam er wieder zur Mitte und fuhr dann die nächsten fünfzig Yards schon besser.
    Und die ganze Zeit über hörte der Spektakel hinter ihm nicht auf. Jetzt erklang der Chor der Schäferhunde, mit Fentons Stimme als Baßbegleitung und dem hohen Gekläff des Terriers als Sopransolo. Robert zitterte, ihm war heiß. Wo war Judy? Dann fiel ihm ein, daß sie ihn gebeten hatte, hinter der Biegung zu warten. Jetzt mußte er sich auf die Kurve konzentrieren. Irgendwie mußte er es schaffen.
    Die Verzweiflung half ihm dabei. Er schwankte zuerst nach der einen, dann nach der anderen Seite, klammerte sich noch fester ans Steuer und kam irgendwie um die Biegung. Schließlich war er vom Haus aus nicht mehr zu sehen, auch wenn jemand auf die Straße gelaufen wäre. Hastig zog er die Bremse an und brachte den Wagen ruckartig zum Stehen. Dann lehnte er sich schweißgebadet zurück und wünschte sich sehnlichst, das alles wäre nur ein Alptraum.
    Er wartete eine Stunde, wie es ihm schien, wahrscheinlich aber nur zehn Minuten. Dabei fiel ihm sein laut dröhnender Herzschlag auf. Angst, sagte er sich streng, kein Herzanfall, denn erst kürzlich hatte ein Arzt ihm versichert, daß sein Herz außergewöhnlich gesund sei. Er schämte sich seiner Furcht, sagte sich dann aber entrüstet,

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