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Onkel ist der Beste

Onkel ist der Beste

Titel: Onkel ist der Beste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Fußspuren? Die Morgensonne brannte heiß und hatte sicher schon alle Spuren im Gras getrocknet
    Aber auch wenn Fenton nichts beweisen konnte, mußte er überzeugt sein, daß Terry das Benzin genommen und nach seiner Drohung zurückgebracht hatte. Wahrscheinlich war er gekommen, um zu versuchen, dem jungen Mann mit einem Bluff ein Geständnis abzuringen. Robert lächelte säuerlich. Das würde allerdings hoffnungslos sein.
    Was konnte er inzwischen tun? Das Bad führte in die Küche, und Robert konnte Dora an der hinteren Tür hören. Er war zutiefst davon überzeugt, daß die Angelegenheit bei ihr in besten Händen war, setzte sich auf den Rand der kalten Wanne und wartete.
    Dora begrüßte den Besucher herzlich und forderte ihn sogar auf einzutreten. »Ich habe eben Tee gemacht und trinke ihn nicht gern allein.«
    Eine Pause. Robert konnte sich vorstellen, wie der Mann zögerte und dann den Hut abnahm, den er während der Unterredung mit Judy so ungehobelterweise aufbehalten hatte.
    »Danke, aber eigentlich suche ich den jungen Mann.«
    »Terry? Der wird draußen sein, aber bis Sie mit mir Tee getrunken haben, wird er sicher zurück sein. Und Ralph? Möchten Sie Tee? Ein Glück, daß ich gerade Teegebäck gemacht habe.«
    Ein Gemurmel, darauf das Geräusch schwerer Stiefel, die die Küche betraten. Dann wurden Stühle zurückgeschoben. Robert lächelte voll Ingrimm. Er hielt Fentons Fall für verloren.
    Nach kurzem einleitenden Geplauder war Dora sichtlich entschlossen, zum Angriff überzugehen. »Und was wollten Sie mit Terry besprechen? Es sieht aus, als käme er doch später — aber ich kann ihm vielleicht etwas ausrichten... Ja, Ralph, nehmen Sie ruhig von dem Gebäck. Sie auch, Mr. Fenton.«
    »Danke, Mrs. Moore — es schmeckt ausgezeichnet.« Robert wußte, daß damit die letzte Chance des Mannes dahin war. Als Fenton wieder zu sprechen begann, klang seine Stimme schon fast entschuldigend.
    »Also, Mrs. Moore, die Sache ist so. Der junge Mann ist in unserem Bezirk ein Ärgernis. Wir sind gesetzestreue, friedliche und freundliche Leute.«
    Er hielt inne, weil ihm die Worte ausgegangen waren, und Dora warf hastig ein: »Ja, wirklich, eine wunderbare Gegend. Alle sind so gut zu mir.«
    »Was das betrifft, nun ja, alle haben Sie gern und tun alles für Sie — aber mit Verbrechern geben wir uns nicht ab.«
    »Verbrecher? Aber Terry können Sie damit doch nicht meinen, Mr. Fenton! Ich bin sicher, Sie verstehen die Lage nicht ganz. Er ist ein sehr netter Junge und meint es gut, aber er hatte es früher nicht leicht im Leben. Keine Eltern, nur eine Tante, die ihn nicht mochte. Er hatte ja nicht das Glück wie Ihr Sohn Ralph, so wunderbare Eltern zu haben.«
    Der glückliche Ralph scharrte mit den Füßen und äußerte etwas, das bescheidene Abwehr sein mochte, wahrscheinlich aber nur die Bitte um ein weiteres Törtchen war. Dora fuhr ernsthaft fort: »Bitte, denken Sie nicht so schlecht von Terry! Wir alle machen Fehler, nicht? Und er hat jetzt ein neues Blatt aufgeschlagen.«
    »Hat er das? Da bin ich nicht so sicher. Ich glaube, er gibt sich wieder mit seinen üblen Tricks ab, und das sogar erst gestern nacht.«
    »Letzte Nacht? Mr. Fenton, das muß ein Irrtum sein. Sind Sie sicher, daß es letzte Nacht war?«
    »So sicher, wie ich hier sitze. Ralph, laß jetzt die Finger von den Törtchen!«
    »Aber bitte, lassen Sie ihn doch! Nein, Mr. Fenton, Sie irren sich ganz gewiß. Ich kann Ihnen mein Wort geben, daß Terry letzte Nacht nicht das Haus verlassen hat.«
    Eine Pause, dann Fentons erstaunte Stimme: »Sind Sie sicher? Todsicher?«
    »Völlig sicher. Ich habe schlecht geschlafen. Das passiert mir manchmal. Und daher weiß ich, daß Terry hier war, ganz sicher, zwischen neun Uhr, als er zu Bett ging, und sechs Uhr heute morgen, als ich ihn rief.«
    Was konnte Fenton darauf sagen? Robert tat der Gegner fast leid, der auf so sanfte Weise völlig aufs Haupt geschlagen worden war. Er konnte sich das Mißtrauen in Fentons Zügen vorstellen, das mit Bewunderung für Dora kämpfen mochte, die er ja immer geschätzt und respektiert hatte.
    Dora fuhr fort: »Aber ich verstehe, daß man natürlich immer Terry die Schuld gibt, wenn etwas schief geht. Die Menschen neigen nun mal dazu — und das ist ein Teil seiner Strafe... Aber ich glaube, er kommt. Ich sehe mal nach.« Robert hörte ihren leichten raschen Schritt in der Küche.
    Allein gelassen, schwiegen die beiden Besucher einen Augenblick, dann sagte der Junge:

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