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Onkel Robinson

Onkel Robinson

Titel: Onkel Robinson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Verne
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Richtung gegangen waren, blieb Marc plötzlich stehen und deutete auf eine Rauchsäule, die hinter den letzten Bäumen emporstieg. Sie hatte eine auffallend gelbliche Färbung. Kein Windhauch störte sie, so daß sie sich erst in ziemlich großer Höhe auflöste.
    Der Onkel war stehengeblieben. Marc hielt Fido zurück, der losstürzen wollte. Der Seemann bedeutete dem Jungen zu warten und verschwand schlangengleich zwischen den Felsen.
    Marc blieb reglos stehen und wartete aufgeregt auf seine Rückkehr. Plötzlich ertönte hinter den Felsen ein Schrei. Schon wollte Marc losstürmen und seinem Gefährten zu Hilfe eilen, doch unmittelbar auf den Schrei hörte er ein dröhnendes Lachen, und gleich darauf erschien der Onkel wieder. »Dieses Feuer«, rief er und machte dabei eine abwinkende Geste, »oder vielmehr dieser Rauch …«
    »Was ist damit?« fragte Marc.
    »Nun ja, die Natur allein ist dafür zuständig! Dort ist nur eine Schwefelquelle, mit der wir erfolgreich Halsentzündungen behandeln können!«
    Der Onkel und Marc kehrten gleich wieder zu der Stelle zurück, an der Clifton auf sie wartete, und der Onkel klärte sie lachend über den wahren Sachverhalt auf.
    Vater, Mutter und Kinder wollten augenblicklich zu dem Ort, an dem etwas außerhalb der Baumzone die Quelle sprudelte. Der Boden war hier hauptsächlich vulkanischen Ursprungs. Um was für eine Quelle es sich handelte, erkannte Clifton an dem Schwefelsäuregeruch, den das Wasser entwickelte, wenn es den Sauerstoff aus der Luft absorbiert hatte. Das schwefel-und natriumhaltige Wasser floß reichlich zwischen den Felsen. Als der Ingenieur seine Hand hineintauchte, merkte er, daß sich das Wasser ölig anfühlte und etwa fünfunddreißig Grad warm war. Der Geschmack war etwas süßlich. Diese Quelle hätte wie die Heilquellen von Luchon oder Cauterets zur Behandlung von Erkrankungen der Atmungsorgane verwendet werden können, und aufgrund ihrer Temperatur mochte sie auch für Phlegmatiker geeignet sein.
    Marc fragte seinen Vater, wie er denn ohne Thermometer die Wärme der Quelle auf fünfunddreißig Grad habe schätzen können. Mr. Clifton antwortete, beim Eintauchen der Hand habe er weder Wärme noch Kälte verspürt und daraus geschlossen, das Wasser müsse die gleiche Temperatur aufweisen wie der menschliche Körper, nämlich ungefähr fünfunddreißig Grad.
    Nachdem sie diese Beobachtungen angestellt hatten, beschlossen sie, an jener Stelle ein von zwei großen Basaltfelsen und den letzten Bäumen geschütztes Lager zu errichten. Die Kinder sammelten genügend trockenes Holz, um das Feuer die ganze Nacht unterhalten zu können. Diese Vorsichtsmaßnahme erwies sich als erforderlich, da bei Anbruch der Dunkelheit aus der Ferne ein Heulen zu vernehmen war. Es gibt aber keine noch so wilden Tiere, die sich nicht von einer Feuerwand aufhalten lassen.
    Diese Arbeiten waren rasch beendet. Die Mutter kümmerte sich um das Abendessen; Jack und Belle halfen ihr dabei. Die Familie ließ sich die beiden gebratenen Fasane munden. Nach der Mahlzeit legten sich die Kinder auf ihr Lager aus trockenem Laub. Sie waren müde und schliefen bald ein. Clifton und Onkel Robinson sahen sich noch einmal in der Nähe des Lagers um. Sie kamen sogar bis zu einem kleinen Bambuswäldchen, das auf einem der ersten Abhänge des Berges wuchs. Von dort hörten sie das Heulen der wilden Tiere deutlicher.
    Um das Lager noch besser zu schützen, kam Clifton auf die Idee, eine von Marco Polo empfohlene Methode anzuwenden, mit der die Tataren in der Nacht gefährliche Tiere von sich fernhielten. Der Onkel und er schnitten einige Bambusstauden ab und brachten sie ins Lager zurück. Von Zeit zu Zeit würden sie dann Bambusstücke in die Glut werfen. Als sie damit begannen, setzte ein Geknatter ein, von dem sich keiner eine Vorstellung machen kann, der es nicht gehört hat. Marc und Robert wurden von dem Lärm wach. Sie erfreuten sich an dem Geknalle, das wirklich laut genug war, um nächtliche Herumtreiber abzuschrecken. Tatsächlich verging die Nacht dann auch, ohne daß die Familie Clifton in irgendeiner Weise gestört wurde.
    Am nächsten Tag, dem 1. Juni, waren alle früh auf den Beinen und bereiteten sich auf den Aufstieg vor. Nach einem kurzen Frühstück wurde um sechs Uhr losmarschiert. Bald waren sie über die Baumgrenze hinaus und kamen an die ersten Steilhänge. Daß es sich bei dem Berg um einen Vulkan handelte, war nicht zu bezweifeln. Die Hänge waren mit Asche und Schlacke

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