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Onkel Schwein (German Edition)

Onkel Schwein (German Edition)

Titel: Onkel Schwein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frans Brood
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einen riesigen Hunger.“
    Endlich lachte auch er.
    „Ich bin schon ein feuriger Typ. Beim ersten Date eingeschlafen. Super.“
    „Du bist eben noch ein Gentleman und lässt die Sache sich langsam entwickeln. Das mag ich.“
    „Und was denkt dein Bruder?“
    „Der denkt, was er denken will. Das Richtige.“
    Und Teever dachte, dass es doch noch ein schönes Weihnachtsfest werden könnte.
    Lisa und Ellen verstanden sich auf Anhieb. Während Teever duschte, hatten die beiden das Frühstück vorbereitet. Lisas Bitten und Ermahnungen nützten nichts: Teever dachte nicht daran, sich auszuruhen und auch wenn er keinen großen Appetit verspürte, wollte er dennoch am Frühstückstisch sitzen. Die Sonne kämpfte sich tapfer und kraftvoll durch das ungeputzte Küchenfenster.
    Teever ließ eine Jalousie herab. Als Lisa etwas erzählte, fielen durch kleine Löcher in der Jalousie Lichtpunkte auf ihr Gesicht. Es schien sie nicht zu stören, dass einer genau auf ihr Auge traf. Lisa sah aus, als ob sie ein Monokel tragen würde.
    Teever grinste.
    Irritiert fragte sie ihn nach dem Grund seiner Heiterkeit und ob er zum Frühstück immer so fröhlich wäre. Helgi, der sich dazugesellt hatte und einen Becher Kaffee in der Hand hielt, schüttelte den Kopf.
    „Eigentlich ist Torbjörn ein eher stiller Mensch.“ Er verstummte und fügte dann hinzu: „Du tust ihm gut.“
    Teever sah den Isländer erstaunt an.
    „Bleibst du zum Smörgåsbord?“ fragte Ellen Ammann, „wir haben Schinken, Salate, Kartoffeln und Fisch.“
    „Und Julkorv“, fügte Helgi hinzu.
    „Und dann kommt der Weihnachtsmann höchstpersönlich mit seinen Zwergen“, ergänzte Teever.
    Lisa sah ihn zärtlich an.
    „Ich würde gern, aber ich kann nicht. Mein Bruder und die Kinder. Wir feiern auch. Aber morgen können wir uns sehen.“
    Ellen und Helgi sahen sich an.
    „Ich glaube, wir stören“, sagte die junge Frau und erhob sich. Helgi schein das anders zu sehen, doch sie zog ihn mit sich.
    Als sie allein waren, gab Teever Lisa vorsichtig einen Kuss. Seine Lippe schmerzte. Das Pflaster störte. Er nahm sie in die Arme. Am liebsten wollte er sie gar nicht mehr loslassen und auch sie schien keine Probleme damit zu haben, ihn lange und innig zu umarmen.
    „Ich wusste gar nicht mehr, was das für ein Gefühl ist“, stellte Teever mit leiser Stimme fest.
    „Bei mir ist es auch eine Weile her“, erwiderte Lisa.
    Teever fiel ein Stein vom Herzen, als er Lisa in Härlingetorp absetzte. Das Auto ihres Bruders war nicht da. Er hatte etwas Angst davor, der Familie gegenüber zu treten. Gewiss, es war nichts Schlimmes (und schon gar nichts passiert), trotzdem würden sie natürlich neugierig sein und gucken und Fragen auf den Lippen haben. Teever mochte solche Auftritte nicht.
    „Kannst du wirklich allein fahren?“ fragte Lisa besorgt.
    „Kein Problem, ehrlich.“
    Er blickte auf den geschmückten Baum, den mit einem bunten Sammelsurium von Geschirr festlich gedeckten Esstisch und die übrige Weihnachtsdekoration. Zum ersten Mal seit Jahren fand er Gefallen daran, ein Zimmer so zu sehen.
    Plötzlich fiel ihm in einem Bücherregal ein quadratisches Stück Pappe auf. Er zog es hervor.
    „Wer schießt denn bei euch?“ fragte er Lisa.
    Sie winkte mit der Hand ab.
    „Keiner so richtig. Michael hatte eine Luftpistole. Aus dem Versandhandel. Nichts Tolles. Meistens haben er und Tim auf Dosen geschossen.“
    „Haben?“
    „Ja, die Waffe wurde auch bei dem Einbruch geklaut.“
    „Habt ihr das der Polizei gemeldet?“
    Lisa machte ein schuldbewusstes Gesicht.
    „Ich glaube nicht. Michael wusste nicht, ob man so eine Waffe in Schweden haben darf.“
    Teever nickte. Haben durfte man sie. Es kam darauf an, auf was man schoss.
    Als er wieder im Auto saß, nahm er Nirwana aus dem CD-Spieler und suchte nach etwas Fröhlichem und fand Perssons Pack.
    Dann beschloss er, Calle Berg das Weihnachtsfest zu verderben. Wilhelmsson meldete sich mit dem ersten Klingeln.
    „Bist du im Dienst?“ fragte Teever.
    „Sonst wäre ich nicht ans Handy gegangen“, antwortet Wilhelmsson mürrisch, „fast alle sind im Präsidium oder stehen Gewehr bei Fuß. Urlaubssperre.“
    „Die Sache mit dem Radiomoderator?“
    „Ja.“
    „Und schon eine Spur?“
    Wilhelmsson Antwort war ein heftiges Niesen.
    „Hättest dich krank melden sollen. Oder gibt es auch eine Krankheitssperre.“
    „Rufst du nur an, um dich über mich lustig zu machen?“
    „Nein. Seid ihr schon in dem Sommerhaus von

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