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Onkel Schwein (German Edition)

Onkel Schwein (German Edition)

Titel: Onkel Schwein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frans Brood
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entgegen.
    „Und ich bin Lisa Farfler.“
    Er starrte sie überrascht an. Noch eine Lisa. Sie deutete seine Verwirrung falsch:
    „Eigentlich Elisabeth.“ Sie schüttelte sich. „Ein schrecklicher Name, wie für eine alte Tante.“
    Wenn sie lachte, bildete sich ein Grübchen. Nur auf ihrer linken Wange. An den Augen entwickelten sich kleine Lachfältchen.
    Teever lächelte ebenfalls. Hier im Haus wirkte die Frau kleiner, als er sie in Erinnerung hatte. Sie war hübsch, aber keine klassische Schönheit, eher spitzbübisch. Ihre dunklen Augen funkelten.
    „Du kannst übrigens ruhig Schwedisch sprechen. Mit dem Verstehen klappt es schon ganz gut, nur zu reden traue ich mich nicht“, sagte sie.
    „Unsinn“, erwiderte Teever und meinte es ehrlich, „dein Schwedisch ist bestimmt besser als mein Englisch.“
    Sie winkte verlegen grinsend ab.
    „Woher kannst du unsere Sprache?“
    „Meine Eltern waren früher mit uns immer im Urlaub in Schweden. Sie hatten ein Haus in der Nähe von Uddevalla.“
    Auf einem Tisch stand ein großer Wasserkanister aus Plastik. Lisa nahm einen Elektrowasserkocher und füllte ihn zur Hälfte.
    „Das Brunnenwasser ist nur zum Waschen“, erklärte sie. „Zum Kochen und Trinken haben wir welches von zu Hause mitgebracht. Oder holen es von der Tankstelle.“
    Teever lachte. „Ihr seid das immer. Blockiert elendig lang Wasserhahn und Reifendruckprüfer und klaut Q8 das Wasser.“
    Sie grinste zurück. „Die Ölmultis werden es verschmerzen.“
    Sie kramte in einem Hängeschrank und fand endlich das Glas mit dem löslichen Kaffee.
    „Ich habe nur den. Ist das in Ordnung?“
    Innerlich schüttelte es Teever, doch er sagte: „Ja, prima.“
    Mit einem Plopp riss die Versiegelung des Glases. Lisa löffelte die braunen Körner in zwei Becher. Teever bemerkte, dass sie keinen Ehering trug.
    „Du bist aber bestimmt nicht gekommen, um mir beim Wasserholen zu helfen, oder?“ fragte sie.
    „Nein, ich war in der Gegend und sah die Autospuren. Wenn ich ehrlich bin, war ich das letzte Mal nicht ganz zufällig hier.“
    Lisa Farfler sah ihn zunächst erstaunt, dann skeptisch an.
    „Keine Angst, ich bin kein Einbrecher.“ Als ob das etwas beweisen würde, hob er beschwichtigend seine Hände.
    „Hier ist auch nichts zu holen.“
    „Ich versuche, einem Freund, oder seinem Sohn zu helfen. Er wird verdächtigt, jemanden umgebracht zu haben.“
    Sie erschrak. „Wirklich? Hier in der Gegend?“
    Teever nickte. „In Backen. Der große Hof mit der Kreuzung. Der Bauer ist …“, er suchte nach den richtigen Worten, „..ist ziemlich grausam ermordet worden.“
    „Das ist ja entsetzlich. Und dein Freund war es nicht?“ fragte sie und er ahnte, was sie dachte.
    „Nein, der richtige Täter läuft wohl noch frei herum.“
    „Na toll. Wo ich das hier sowieso schrecklich einsam finde.“
    „Ich glaube nicht, dass hier ein Irrer herumläuft und wahllos Menschen tötet. Mir scheint es sich um eine Beziehungstat zu handeln.“
    Sie sah ihn fragend an und er wiederholte auf Englisch: „Das war bestimmt jemand, der das Opfer gut kannte und genau ihn töten wollte.“
    Lisa sah ihn wenig überzeugt an. „Ich schließe jetzt immer besonders gut ab.“
    „Und lässt nicht jeden ins Haus!“ stellte er fest.
    Sie musste lachen.
    Der Wasserkocher knackte. Sie nahm ihn und füllte die Becher auf. Das Pulver duftete zumindest nach Kaffee.
    „Milch, Zucker?“ fragte sie und stellte eine Pappschachtel mit Zuckerwürfeln und ein Tetrapack mit deutscher Milch auf den Tisch.
    „Dann bist Du also so eine Art Privatdetektiv?“ fragte Lisa und strich sich eine rote Haarsträhne aus der Stirn hinter das Ohr.
    „Na ja. Eigentlich habe ich eine Kanu-Zentrale und vermiete Boote an Touristen. Ich war früher Kriminalbeamter und bin deshalb gefragt worden, zu helfen.“
    Plötzlich knallte die Haustür, Füße trampelten durch den kleinen Flur und die Küchentür schwang auf. Teever konnte gerade noch seinen Kaffee in Sicherheit bringen.
    Ein Mädchen von vielleicht vier Jahren rannte kreischend in die Küche. Teever verstand kein Wort. Sie trug einen violett-blau gemusterten Overall und eine Wollmütze.
    Dann stand ein etwas älterer Junge, mit einem Schneeball in der Hand, in der Tür und schien sich zu verteidigen.
    Lisa sagte etwas zu ihm.
    Der Junge warf den Schnee aus der Haustür und streckte dem Mädchen die Zunge heraus. Die schien sich bei Lisa sicher zu fühlen und trat nach ihm. Der Junge hob den Arm wie

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