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Onno Viets und der Irre vom Kiez (German Edition)

Onno Viets und der Irre vom Kiez (German Edition)

Titel: Onno Viets und der Irre vom Kiez (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schulz
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Seitensprungbüros ihres Bruders hergab? Oder handelte es sich um seine Mutter? Töchter hatte er ja nicht, oder? Und was hatte es mit diesem Gärtner auf sich?
    Erst mal lachte er über Eddas Witz. Er hatte ihn nicht verstanden, aber egal. Dann trottete er zur Garderobe auf den Korridor. Faßte in seine Jackentasche. Tatsache, das Handy zeigte zwei Anrufe eines unbekannten Teilnehmers mit Kölner Nummer, einer um 20:10 Uhr, einer um 21:08 Uhr. Auf die Mailbox hatte er nicht gesprochen.
    Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis er herausgefunden hatte, wie man den Klingelton des Geräts drosselt. Als er zurück in die Stube kam, war Edda eingeschlafen. Um so besser. Und gegen elf Uhr spürte er das Handy in seiner Hosentasche vibrieren und eilte auf leisen Sohlen in die Küche. »Viets«, raunte er.
    »Queckenborn«, sagte Queckenborn. »Paß auf. Neue Lage. Dienstach fliechs du nach Malle.«
    »’n Abend, Herr Queckenborn«, sagte Onno. Hoffentlich kam die feine Ironie rüber.
    »’n Abend.« Er nimmt mal an, daß Onno immer noch kein beweiskräftiges Foto geschossen hat. Versteht er zwar nicht. Das ist doch die Aufgabe von De’ktiven, daß die Fotos machen, oder nicht. Sieht man doch in jedem Scheißkrimi, daß irgendein Depp ein Foto bestellt beim D’ektiv, und dann delivert der das, kriegt das bezahlt, und fertig. Versteht er überhaupt nicht, warum das bei ihm, Onno, nicht funxjoniert. Oder hat er jetzt tatsächlich doch eins geschossen?
    »Äh … nein, in der Tat«, sagte Onno und räusperte sich, »das …«
    »Und die O’sationspro’kolle? Wo bleiben die? Wolltest du gestern nachmittag schon delivern.«
    »Äh … Sekunde«, sagte Onno und räusperte sich erneut, »das …«
    Queckenborn lachte voller Hohn, voller derart sternenklar funkelndem Hohn, daß Onno über diese Topkategorie der Unverblümtheit beinah selber lachen mußte. »Macht nix«, sagte Queckenborn. Macht nix. Macht nix. Schwamm drüber. Vergiß es. Paß auf. Dienstag fliegt Fiona nach Malle. Hat sie ihm heut morgen am Telefon mitgeteilt, toll, was? Am Telefon! Als wär’ er hier der Butler oder was. Aber sie fährt nicht in sein, Queckenborns, Haus in Camp de Mar, sondern in das von dem Stecher ihrer Busenfreundin in Cala Llamp. Und die kennt er, die Alte. Tessa. Die ist falsch bis in die Nippel. Die lügt, wenn sie den Mund aufmacht. Er hat sie schon angerufen und gefragt. Die lügt wie gedruckt. Die sagt, sie wollen mal so’n büschen einen auf Girlies machen, büschen Wellness und so, und sie, Fiona, braucht ’n büschen Abstand zu ihm, Queckenborn. Das muß er, Queckenborn, doch verstehn. Bla, bla, bla. ’n Scheißdreck muß er, Queckenborn, verstehn, verstehst du?
    Aber egal, da, in Malle, trifft Fiona sich hundertpro mit ihrem Lover. Da hält er, Queckenborn, jede Wette, wetten? Jede. Er, Queckenborn, hat einen guten Draht zu seinem Gärtnerdienst auf Malle. Das ist derselbe wie für Fionas Freundin Tessa, dieses versyphte Flittchen. Der sitzt in derselben Gegend da im Westen der Insel, in Santa Ponça. Heiner Sylvester heißt der Inhaber.
    »Henner«, sagte Onno.
    »Richtig, Henner. Ach, hat Susanne schon – Mann, die ist ja schneller, als die Puizei erlaubt!« Da soll Onno vorsprechen. Da kriegt er dann Gärtnerklamotten und alles. Damit kommt er problemlos aufs Grundstück und kriegt problemlos seine Fotos, wetten? Übrigens, Santa Ponça, Cala Llamp, Cala Fornells – alles eng genug beieinander, daß er nicht dauernd weit fahren muß, aber weit genug auseinander, daß es nicht auffällt. Hat seine, Queckenborns, Frau denn auch schon das elektronische Ticket und alles zugemehlt? »Hin und zurück. Fünf Tage. Müßte reichen, wa? Ich weiß, Auslandszuschlag. Kein Problem. Und von mir aus noch ’n Tausender extra bei glasklarem Beweis.«
    »Ihre Frau ?«
    Tja. Bis auf Onno dürfte jeder ca. einskommadritte Einwohner unserer Republik darüber orientiert sein, daß Harald Herbert Queckenborn, auch in seiner unappetitlichsten Inkarnation als Nick Dolan, verheiratet war. Bereits verheiratet gewesen war, als Fiona noch nicht mehr war als das geringere von zwei Übeln, die einen kalifornischen Surfstar von paradiesischer Schönheit bedrohten, wenn er die schönsten Frauen der Welt in die schönsten Strände der Welt dübelte (u.   a. Fionas Mutter).
    Susanne Queckenborn aber gebar ihren ersten von vier Söhnen, da drehte Harald Herbert Queckenborn Horner Trümmerfrauen noch mit gewichstem Schnauzbart Wertpapiere an. In

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