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Operation Amazonas

Titel: Operation Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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alt für derlei Spiele.
Die Raubkatze wälzte sich auf die Pfoten und streckte sich. Dann auf einmal witterte sie mit peitschendem Schwanz.
Lachend stupste Manny den Jaguar gegen den Kopf. »Für heute haben wir genug gejagt. Es wird allmählich spät. Außerdem wartet im Büro ein Rudel Reporter auf mich.«
Tor-tor knurrte missmutig, folgte ihm jedoch.
Vor zwei Jahren hatte Manny dem wenige Tage alten verwaisten Jaguarjungen das Leben gerettet. Die Mutter war von Wilderern getötet worden; ein Jaguarfell brachte auf dem Schwarzmarkt nach wie vor ein hübsches Sümmchen ein. Die aktuelle Schätzung für den Bestand an Jaguaren belief sich auf fünfzehntausend Exemplare, die sich im riesigen Dschungel des Amazonasbeckens verteilten. Die Bemühungen zum Schutz der Wildtiere vermochten gegen die Bauern, die sich mit der Jagd ein Zubrot verdienten, kaum etwas auszurichten. Ein leerer Bauch machte einen unempfänglich für die Argumente des Tierschutzes.
Manny war sich dessen sehr wohl bewusst. Zur Hälfte ein Indianer, hatte er sich als Waise auf den Straßen von Barcellos am Ufer des Amazonas durchgeschlagen. Er hatte von der Hand in den Mund gelebt, vorbeikommende Touristenboote um ein paar Münzen angebettelt und gestohlen, wenn man ihm nichts gab. Schließlich war er von einer Salesianermission aufgenommen worden und hatte sich bis zu einem Abschluss in Biologie an der Universität von São Paulo hochgearbeitet; das Studium hatte ihm die brasilianische Indianerstiftung FUNAI finanziert. Als Gegenleistung für das Stipendium arbeitete er anschließend für die Indianer: Er setzte sich für ihre Belange ein, schützte ihre Lebensweise, half ihnen, den Anspruch auf ihr Land juristisch durchzusetzen. Und mit dreißig landete er hier in São Gabriel, wo er die Leitung des FUNAI-Büros übernahm.
Bei seinen Nachforschungen nach Wilderern, die auf Yanomami-Land vordrangen, entdeckte Manny Tor-tor, eine Waise wie er. Das rechte Hinterbein war gebrochen, da einer der Wilderer ihn getreten hatte. Manny brachte es nicht über sich, die kleine Raubkatze ihrem Schicksal zu überlassen. Daher hatte er das miauende, fauchende Junge in eine Decke gewickelt und anschließend hochgepäppelt.
Manny beobachtete den vor ihm gehenden Tor-tor. Von der alten Verletzung hatte er ein ganz leichtes Schlenkern zurückbehalten. In weniger als einem Jahr würde Tor-tor geschlechtsreif werden. Dann würde sich sein Raubtierwesen bemerkbar machen, und es wäre an der Zeit, ihn im Dschungel freizulassen. Bis dahin aber wollte Manny Tortor beibringen, sich zu verteidigen. Der Dschungel war kein Platz für die Wehrlosen.
Der Weg schlängelte sich die letzten bewaldeten Hänge des Bergs des »Heiligen Pfades« hinunter. Vor ihm lag São Gabriel ausgebreitet, eine Mischung aus Hütten und zweckmäßigen Betonbauten, die sich am Ufer des Rio Negro drängten. Ein paar neue Hotels und andere Gebäude waren in der Landschaft verstreut, erbaut im Laufe der letzten fünf Jahre, um den wachsenden Touristenstrom aufzunehmen. Und in der Ferne lag der neue kommerzielle Flughafen. Die geteerte Startbahn war eine schwarze Narbe im Grün des Dschungels. Anscheinend war der Fortschritt nicht einmal in der abgelegenen Wildnis aufzuhalten.
Manny wischte sich den Schweiß von der Stirn, dann stieß er gegen Tor-tor, der unvermittelt stehen geblieben war. Ein Grollen stieg aus seiner Kehle, eine Warnung.
»Was hast du denn?« Dann hörte er es ebenfalls.
Über der dichten Urwalddecke war ein tiefes Knattern zu vernehmen, das allmählich lauter wurde. Es schien von allen Seiten zu kommen. Manny kniff die Augen zusammen. Er kannte das Geräusch, wenngleich es in dieser Gegend eher selten war. Ein Hubschrauber. Die meisten Touristen kamen mit dem Boot oder mit kleinen Propellermaschinen nach São Gabriel. Für Helikopter waren die Entfernungen im Allgemeinen zu groß. Selbst der brasilianische Armeestützpunkt verfügte nur über einen einzigen Hubschrauber, der bei Rettungs- und Bergungsmissionen eingesetzt wurde.
Das Geräusch wurde immer lauter. Manny wurde klar, dass es sich um mehr als einen Hubschrauber handeln musste.
Er suchte den Himmel ab, konnte aber nichts entdecken.
Auf einmal spannte Tor-tor sich an und sprang ins Gebüsch.
Drei Helikopter jagten am Berg des »Heiligen Pfades« entlang und schwenkten wie ein Wespenschwarm zu dem kleinen Städtchen ab. Wespen mit Tarnbemalung .
Die massigen Helikopter – vom Typ UH-1 Huey – gehörten eindeutig dem

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