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Operation Amazonas

Titel: Operation Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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seines Vaters …
Hoffentlich schaute der alte Mann von der Hölle aus zu.
       
    16.55 Uhr
    Niedergeschmettert von den Neuigkeiten kniete Nate bei den anderen. Benommen beobachtete er, wie sich die Söldner zum Abzug bereit machten.
    »Favre setzt voll und ganz auf den Saft der Yagga«, bemerkte Kouwe über die Schulter hinweg.
Nate wandte den Kopf, soweit die Schlinge um seinen Hals dies zuließ. »Was spielt das jetzt noch für eine Rolle?«
»Er geht davon aus, dass der Saft nicht nur Verletzungen heilt, sondern auch gegen die ansteckende Krankheit hilft, doch dafür gibt es keinerlei Beweis.«
Nate zuckte die Schultern. »Was schlagen Sie vor?«
»Es ihm zu sagen«, antwortete Kouwe.
»Wir sollen ihm helfen? Warum?«
»Ich will ihm nicht helfen. Es geht um die vielen Menschen dort draußen, die an der Seuche erkrankt sind. Das Heilmittel ist hier zu finden. Das spüre ich. Und er wird es vernichten und damit jede Hoffnung vereiteln, dem Fluch der Ban-ali ein Ende zu machen. Wir müssen wenigstens versuchen, ihn zu warnen.«
Nate runzelte die Stirn. Er konnte Kouwes Überlegung zwar nachvollziehen, doch sein Herz sträubte sich dagegen.
»Er wird ohnehin nicht auf Sie hören«, sagte Nate und suchte nach einem Kompromiss zwischen Herz und Verstand, einer Rechtfertigung dafür, weiterhin zu schweigen. »Favre geht strikt nach Zeitplan vor. Ihm bleiben noch höchstens sechs bis acht Stunden, dann kommt es zu einer militärischen Intervention. In der Zeit kann er bloß an sich raffen, so viel er kann, und anschließend wegrennen.«
»Wir müssen versuchen, ihn umzustimmen«, beharrte Kouwe.
Von der Yagga tönte Stimmenlärm herüber. Beide Männer blickten in den Eingang hinein. Zwei Söldner mit einer Trage traten ins Freie. Auf der provisorischen Trage war Frank festgeschnallt. Er war verschnürt wie ein Spanferkel.
Dann folgte Kelly, der man die Hände auf den Rücken gebunden hatte. Sie stolperte neben Favre und dessen nackter Geliebten her. Den Abschluss bildeten weitere bewaffnete Söldner.
»Sie wissen nicht, was Sie da tun!«, war Kelly zu vernehmen. »Bis jetzt ist überhaupt nicht sicher, ob der Saft überhaupt etwas zu heilen vermag!«
Offenbar führte sie die gleiche Auseinandersetzung wie eben Kouwe und Nate.
Louis zuckte die Schultern. »Bis darüber Klarheit herrscht, hat St. Savin mich bereits bezahlt. Sie werden sich um die Beine Ihres Bruders kümmern – oder um das, was von ihnen übrig ist – und die zugesagten Millionen auf mein Konto schaufeln.«
»Und was ist mit den kranken Menschen? Mit den Kindern, den Alten?«
»Was geht mich das an? Meine Großeltern sind bereits tot. Und Kinder habe ich keine.«
Kelly setzte zu einer empörten Entgegnung an, dann fiel ihr Blick auf ihre Freunde. Verwirrung spiegelte sich in ihrem Gesicht wider.
»Was geht hier vor?«, fragte sie.
»Ach, Ihre Freunde – die bleiben hier.«
Kelly bemerkte die am Baumstamm befestigten Sprengkörper, dann blickte sie zu Nate hinüber. »Sie … Sie können sie doch nicht einfach hier lassen.«
»Doch, das kann ich«, sagte Louis. »Das kann ich.«
Kelly hielt stolpernd an und sagte mit tränenerstickter Stimme: »Dann lassen Sie mich wenigstens von ihnen Abschied nehmen.«
Louis seufzte theatralisch. »Einverstanden. Aber fassen Sie sich kurz.« Er packte Kelly beim Oberarm und führte sie, begleitet von seiner Geliebten und vier bewaffneten Söldnern, zu den Gefangenen hinüber.
Louis schob sie vor die knienden Gefangenen hin.
Nate tat es im Herzen weh, sie zu sehen. Es wäre ihm leichter gefallen, wenn sie einfach an ihnen vorbeigegangen wäre.
Tränen strömten ihr über die Wangen. Kelly ging von einem zum anderen und sagte, wie Leid es ihr täte – als wäre alles ihre Schuld. Nate hörte kaum hin, sondern verschlang sie mit den Augen, denn er wusste, er würde sie nie wieder sehen. Sie bückte sich und legte ihre Wange an Professor Kouwes Gesicht, dann trat sie vor Nate hin, der am Ende der Reihe kniete.
Sie blickte auf ihn herab, dann sank sie auf die Knie. »Nate …«
»Schhhh«, machte er und lächelte traurig; der Laut erinnerte sie an ihre gemeinsam verbrachte Nacht. »Schhhh.«
»Ich habe gehört, was mit Manny passiert es«, schluchzte sie. »Es tut mir ja so Leid.«
Nate schloss die Augen und senkte den Kopf. »Wenn sich eine Gelegenheit ergibt«, flüsterte er, »dann bring das Franzosenschwein um.«
Sie lehnte sich an ihn, schmiegte den Kopf an seine Wange. »Versprochen«, hauchte sie ihm ins Ohr, als

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