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Operation Amazonas

Titel: Operation Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Einsatz.«
Schließlich hob er den Blick. »Okay, es war meine Entscheidung.« Er ließ die Schultern sinken und wandte sich ab. »Ich möchte dein Leben nicht in Gefahr bringen.«
Kelly schäumte und zitterte vor Enttäuschung. Dabei wusste sie, dass sich ihr Bruder die Entscheidung gut überlegt hatte.
»Wir übermitteln ein GPS-Signal und lassen zwei Ranger als Bewachung zurück. Dann wird man euch evakuieren, sobald ein brasilianischer Transporthubschrauber mit der erforderlichen Reichweite zur Verfügung steht. Die anderen – die sechs Ranger und wir drei Zivilisten – marschieren weiter.«
»Wann?«
»Nach einer kurzen Ruhepause. Wir brechen am Nachmittag auf und marschieren bis Sonnenuntergang. Jetzt, wo wir Clarks Spur gefunden haben, kommt eine kleine Gruppe schneller voran.«
Kelly schloss die Augen und seufzte schwer. Der Plan war vernünftig. Und da der Erreger sich im Amazonasgebiet und in den Staaten immer weiter ausbreitete, war Zeit kostbar. Außerdem konnte für den Fall, dass etwas entdeckt wurde, immer noch ein Wissenschaftlerteam eingeflogen werden. »Sieht so aus, als hätte ich keine andere Wahl.«
Frank befestigte schweigend seine Hängematte.
Plötzlich rief Olin, der für die Satellitenverbindung zuständig war: »Wir sind so weit!«
Kelly ging mit Frank zum Laptop hinüber, der von einer wasserdichten Persenning geschützt war.
Olin beugte sich über die Tastatur und tippte rasch etwas ein. »Verdammt noch mal, ich hab Probleme mit der Verbindung.« Er arbeitete weiter. »Diese ganze Feuchtigkeit … ah, jetzt klappt’s!« Er richtete sich auf. »Die Verbindung steht!«
Der Ex-KGB-Agent rückte beiseite. Kelly hockte sich neben Frank. Auf dem Bildschirm formte sich ein Bild, das sich immer wieder in einzelne Pixel auflöste.
»Besser kriege ich’s nicht hin«, bemerkte Olin.
Es war ihr Vater. Trotz der Übertragungsstörungen war zu erkennen, dass er nicht sonderlich glücklich war. »Ich habe gehört, was heute Nacht passiert ist«, sagte er zur Einleitung. »Schön, dass ihr beide unverletzt seid.«
Frank nickte. »Uns geht’s gut. Wir sind müde, aber unverletzt. «
»Ich habe den Armeebericht gelesen, aber erzählt lieber mal selbst, was passiert ist.«
Frank und Kelly berichteten kurz vom Angriff der Mutanten.
»Eine Chimäre?«, fragte ihr Vater, als sie geendet hatten. Er kniff die Augen zusammen. »Ein Mischwesen mit Frosch- und Fischanteilen?«
»Das glaubt jedenfalls der Biologe «, erklärte Kelly mit einem Seitenblick auf Frank, womit sie unterstreichen wollte, dass sogar Manny sich als nützlich erwiesen hatte.
»Dann wäre das geklärt«, sagte ihr Vater, straffte sich und sah Kelly in die Augen. »Vor einer Stunde bekam ich einen Anruf vom Leiter der Spezialeinsatzkräfte in Fort Bragg und wurde vom revidierten Einsatzplan in Kenntnis gesetzt.«
»Was für ein Plan?«, fragte hinter ihnen Zane.
Frank winkte ab.
Ihr Vater fuhr fort: »In Anbetracht der schnellen Ausbreitung dieser verdammten Krankheit stimme ich mit General Korsen vollständig überein. Ein Heilmittel muss gefunden werden, und der Zeitfaktor ist dabei von Ausschlag gebender Bedeutung.«
Kelly wollte gegen ihren Ausschluss protestieren, biss sich aber rechtzeitig auf die Lippen, da sie in ihrem Vater bestimmt keinen Verbündeten finden würde. Er hatte von Anfang an nicht gewollt, dass sein kleines Mädchen in den Regenwald ging.
Frank beugte sich näher an den Bildschirm. »Wie sieht es in den Staaten aus?«
Ihr Vater schüttelte den Kopf. »Dazu soll sich eure Mutter äußern.« Er rückte ein Stück beiseite.
Sie wirkte erschöpft und hatte Ringe unter den Augen. »Die Zahl der Erkrankungen …« Lauren hustete und räusperte sich. »Die Zahl der Erkrankungen hat sich in den vergangenen zwölf Stunden verdreifacht.«
Kelly erschrak. So rasch …
»Hauptsächlich in Florida, aber mittlerweile sind auch Menschen in Kalifornien, Georgia, Alabama und Missouri betroffen.«
»Wie sieht es in Langley aus?«, fragte Kelly. »Im Institut?«
Ihre Eltern sahen sich an.
»Kelly …« begann ihr Vater. Er klang ebenso vorsichtig wie kurz zuvor Frank. »Ich möchte nicht, dass du in Panik gerätst.«
Kelly straffte sich noch mehr; das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie sollte nicht in Panik geraten? Als ob der Rat jemals etwas bewirkt hätte. »Was gibt es denn?«
»Jessie ist krank –«
Die folgenden Worte bekam Kelly gar nicht mehr mit. Ihr Gesichtsfeld verdunkelte sich an den Rändern. Seit sie von der

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