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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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um Eure Beziehung zu Eurem Vetter zu schützen, sollten sich diese Vorwürfe als nicht als berechtigt erweisen.
    Und obschon der Graf sich rundweg geweigert hat zu glauben, der Herzog könne ein Verräter sein, hat er doch Baron Wave Thunders Plan zugestimmt – aus Pflichtgefühl Euch gegenüber, diese Vorwürfe zu überprüfen. Wenn er noch in anderer Hinsicht … nicht gerade weise gehandelt hat, dann ebenfalls aus Liebe – aus Liebe zu Euch und aus Liebe zu seinem eigenen Schwiegersohn.
    Vielleicht hätten die beiden Euch sofort von diesem Verdacht in Kenntnis setzen sollen. Vielleicht hätte ich das tun müssen. Aber wenn wir es getan hätten: Wie hättet Ihr reagiert? Hättet Ihr es geglaubt? Oder hättet Ihr genau das Gleiche getan, was der Graf getan hat? Hättet Ihr Eurem geliebten Vetter die Möglichkeit gegeben, diese lächerlichen Anschuldigungen gegen ihn als haltlos zu beweisen – Anschuldigungen, die ein Ausländer vorgebracht hat, über den Ihr in Wahrheit so gut wie überhaupt nichts wisst?«
    Einige Augenblicke lang starrte der König Merlin ungerührt an, doch dann verlosch das Feuer in seinem Blick wieder.
    »Exakt, Euer Majestät«, sagte Merlin leise. »Ihr habt ihn geliebt, ebenso wie der Graf. Niemand, weder er noch Ihr, hätte das glauben wollen. Und weil der Graf sich geweigert hat, es zu glauben, hätte ihn sein eigener Schwiegersohn beinahe umgebracht – und er hätte ihn auch umgebracht, wenn der Herzog der Ansicht gewesen wäre, der Tod des Ersten Ratgebers Seiner Majestät wäre dem Erreichen seiner eigenen Pläne dienlich. Täuscht Euch nicht selbst, Haarahld von Charis! Der Vetter, den Ihr geliebt habt, war derjenige, der den Mord an Eurem Sohn geplant hat, und auch an Euch selbst. Hätte er als Stellvertreter für Zhan die Regentschaft übernommen, dann hätte er zweifellos auch dessen Tod arrangiert, vielleicht auch den von Zhanayt, wenn sich das als erforderlich herausgestellt hätte, um den Thron für sich selbst zu beanspruchen. Hättet Ihr ihm eine Gelegenheit geboten, seinen Namen reinzuwaschen, dann hätte er in genau der gleichen Art und Weise reagiert, wie er auf das Angebot des Grafen Gray Harbor reagiert hat, und es ist durchaus möglich, dass er dabei sogar Erfolg gehabt hätte.«
    Wieder senkte sich Schweigen über den Ratssaal, dann schüttelte der König den Kopf. Er wandte den Blick von Merlin ab und schaute auch nicht zu Gray Harbor hinüber, der immer noch vor ihm kniete.
    »Was haben Sie bislang herausgefunden, Bynzhamyn?«, fragte er barsch.
    »Ich fürchte, alles was Seijin Merlin uns über den Herzog erzählt hat, entsprach der Wahrheit, Sire«, erwiderte Wave Thunder mit schwerer Stimme. »Sein Haushofmeister und mindestens dreiundzwanzig weitere Angehörige seiner Leibgarde konnten unbemerkt verschwinden, bevor Lieutenant Huntyr und seine Männer die Stadtvilla des Herzogs erreichten. Der einzige Grund, den ich mir dafür vorstellen könnte, wäre, dass sie sehr wohl wussten, dass der Herzog sich des Hochverrats schuldig gemacht hat und sie in diesen Verrat verwickelt waren. Und ich fürchte, zumindest einer von ihnen hat zwei Herren gedient, nicht nur dem Herzog allein.«
    »Was meinen Sie damit?«, wollte Haarahld wissen, und Wave Thunder nickte Seafarmer zu.
    »Ich habe einen Bericht von einem meiner Agenten erhalten, kurz bevor Seijin Merlin und der Graf hier im Palast eingetroffen sind, Euer Majestät«, erklärte Sir Rhyzhard. »Ein Mann, auf den möglicherweise die Beschreibung von Marhys Wyllyms, dem Haushofmeisters des Herzogs, passt, hat an diesem Abend die Wohnung von Braidee Lahang aufgesucht. Heute Nacht ist das Wetter so schrecklich, dass mein Mitarbeiter ihn nicht eindeutig hat identifizieren können, aber gerade weil das Wetter so widerlich ist, hat es ihn auch stutzig gemacht, dass jemand bei diesem Sturm überhaupt unterwegs ist. Nachdem also dieser Besucher wieder gegangen war, kam er zu dem Schluss, es sei sinnvoll, sich unbemerkt zu vergewissern, dass Lahang sich immer noch in seiner Wohnung aufhält und sich nicht hinausgeschlichen hat, um ganz zu verschwinden. Doch in dieser Wohnung hat er feststellen müssen, dass Lahang ermordet worden war.«
    »›Ermordet‹?«, wiederholte Haarahld, und seine Stimme klang fast schon verwirrt – als könne selbst jemandem, der so realistisch und unbeugsam war wie der König von Charis, alles irgendwann zu viel werden.
    »Jawohl, Euer Majestät.« Seafarmer nickte.
    »Ich glaube nicht, dass der

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