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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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der Bürgermeister. Und warum sollte es auch nicht so sein? Nicht einmal Engel – nicht einmal Erzengel – sind Gott Höchstselbst. Und dass etwas Derartiges geschehen soll …
    »Es ist eine traurige und entsetzliche Pflicht, euch diese Worte, diese Befehle zu bringen«, sagte der Engel traurig. »Als Gott Safehold als eure Heimat schuf, als den Ort, an dem ihr Ihn und Seinen Willen erkennen solltet, war es unsere Pflicht, diesen Ort vor dem Bösen zu beschützen. Und nun haben wir versagt. Es ist nicht eure Schuld, sondern die unsrige, und wir werden alles in unserer Macht stehende tun, es wieder zu richten. Doch es ist möglich, dass der bevorstehende Kampf sehr hart werden wird. Letztendlich müssen wir triumphieren, denn wir sind es, die Gottes Willen treu ergeben bleiben, und Er wird nicht geschehen lassen, dass Seine Krieger scheitern. Doch dennoch mag unser Versagen einen Preis fordern.«
    »Aber das ist …«, setzte Timothy an, dann presste er die Lippen aufeinander, als der Engel ihn anschaute und ein wenig lächelte.
    »›Ungerecht‹, mein Sohn?«, fragte er dann mit sanfter Stimme nach. Timothy starrte ihn an, unfähig zu sprechen, und der Engel schüttelte den Kopf. »Der Erzengel Shan-wei ist gefallen, Meine Söhne, und wir haben nicht gewacht, wie wir hätten wachen sollen. Ihr Handeln hätte uns nicht überraschen dürfen, doch es war so, denn wir vertrauten ihr als einer aus unseren Reihen.
    Sie gehörte zu unseren Reihen, doch nun hat sie uns verraten, so wie sie sich selbst verraten hat. Sie hat sich der Finsternis zugewandt, hat das Böse auf Gottes Welt gebracht, mit ihrem eigenen prahlerischen Ehrgeiz, in ihrem Wahn blind dem Wissen und der Erkenntnis gegenüber, dass niemand, nicht einmal ein Erzengel, sich Gottes Willen widersetzen und triumphieren kann. Wahnsinnig in ihrem Streben nach Macht, nicht mehr zufrieden, nur dienen zu dürfen, verlangte sie die Macht zu herrschen, die Welt so zu gestalten, wie sie das wünschte, und nicht so, wie Gottes Plan sie gefügt. Und als Erzengel Langhorne ihre Forderungen ablehnte und ihren ehrgeizigen Wahn zurückwies, ist sie in einen gottlosen Krieg gegen ihn gezogen. Viele andere der niederen Engel, und selbst einige der Erzengel, haben sich, von ihr verführen lassen und sich unter ihrem Banner versammelt. Und nicht damit zufrieden, ihre eigenen Seelen zu verdammen, haben sie auch viele aus ihrer sterblichen Gemeinde betört und sie auf ihrem eigenen sündigen Pfad in die Irre geführt.«
    »Aber … aber was sollen wir denn tun?«, fragte nun Pater Michael – mit einer Stimme, die kaum auch nur bebte, wie Timothy feststellte. Doch lag das daran, dass der Priester seinen Mut wiedergefunden hatte? Oder daran, dass das gewaltige Ausmaß der Sünde, die dieser Engel gerade geschildert hatte, einfach zu enorm war, als dass dieser Mann Gottes es hätte begreifen können?
    »Du musst dich darauf vorbereiten, Tage der Finsternis zu überstehen, Mein Sohn«, erklärte der Engel. »Die Trauer, dass sie, die einst zu den hellsten unter uns gehörte, so tief gefallen ist, wird für deine Gemeinde schwer zu begreifen sein. Es mag jene unter deinen Schafen geben, die du wirst beruhigen müssen, doch du musst auch auf der Hut sein. Selbst in deiner Gemeinde mag es jene geben, die insgeheim von Shan-weis Gefolge verführt wurden, und vor jenen wirst du dich stets hüten müssen. Es ist sogar möglich, dass andere Engel hierher kommen und Himmlischen Beistand im Namen Langhornes versprechen, obschon sie in Wahrheit Shan-wei dienen.«
    »Vergib mir«, sagte Timothy bescheiden, »aber wir sind gewöhnliche Sterbliche. Wie sollen wir wissen, wem ein Engel in Wahrheit dient?«
    »Das ist eine berechtigte Frage, Mein Sohn«, sagte der Engel, und seine Miene wirkte noch sorgenvoller. »Und wahrlich, ich weiß nicht, ob es euch möglich sein wird, dies zu erkennen.
    Doch Erzengel Langhorne hat mich beauftragt, euch zu verkünden, dass er euch vergeben wird, so ihr denn Aufgaben, die ein Engel euch in seinem Namen überträgt, zu erfüllen zögert, bis ihr die Bestätigung eben jener Aufgaben erhalten habt – durch mich, von dem ihr wisst, dass er immer noch des Erzengels Willen – und Gottes Willen – gehorcht.
    Und …« – der Gesichtsausdruck des Engels verhärtete sich, zu Zorn und Entschlossenheit, wie Timothy es niemals auf dem Antlitz eines Engel zu sehen erwartet hätte – »… es wird nicht viele dieser Engel geben. Der Zorn des Erzengels Langhorne ist

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