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Operation Beirut

Operation Beirut

Titel: Operation Beirut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ignatius
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Tag, als der Direktor und Stone in der «Blase» eintrafen, dem wanzensicheren Raum innerhalb eines Raumes, in dem die Station ihre geheimsten Beratungen abhielt. Rogers war auf Stones Bitte hin ebenfalls anwesend.
    «Nur die üblichen Gaunereien», sagte der Direktor. «Ach, Frank, bevor wir anfangen, könnte ich wohl ein Tab haben?»
    «Was ist ein Tab?», fragte Hoffman.
    «Eine Limonade», sagte der Direktor. «Eine Diät-Cola.»
    «Ich fürchte, so was haben wir hier im Libanon nicht, Sir», sagte Hoffman. «Ich kann mal nachsehen lassen, aber irgendwie glaube ich kaum, dass wir so was finden.»
    «Machen Sie sich keine Umstände», sagte der Direktor. «Wie wär’s mit einem Sprite?»
    Hoffman warf Rogers einen fragenden Blick zu. Ganz offensichtlich hatte er auch keine Ahnung, was ein Sprite war. «Tom», sagte Hoffman. «Schauen Sie mal, ob Sie ein Sprite für den Direktor auftreiben.»
    Rogers verließ den Raum. Einige Augenblicke später kam er mit einem Seven-up und einem Strohhalm zurück.
    «Das ist genau das Richtige», sagte der Direktor. «Ich danke Ihnen, Tom.»
    «Also, was ist los?», wollte Hoffman wissen.
    «Ich denke, wir haben da eine Gelegenheit, den Israelis einen Gefallen zu tun», sagte der Direktor.
    «Ach jaa?», sagte Hoffman, sofort auf der Hut. «Worin besteht der?»
    «Wie ich erfahren habe, führen Sie einen palästinensischen Agenten, der ein Mitglied des Schwarzen September ist. Ist das richtig?»
    «Was unsere Jungs in der Freizeit machen, ist ihre eigene Sache», sagte Hoffman.
    Der Direktor fand das gar nicht komisch.
    «Ist er ein Mitglied des Schwarzen September?»
    «Da fragen Sie mich zu viel», sagte Hoffman. «Tom?»
    «Ja, höchstwahrscheinlich gehört er dazu», sagte Rogers.
    «Warum fragen Sie nicht Mr.Stone?», sagte Hoffman. «Er kennt den Fall genauso gut wie wir. Er war mit im Zimmer, als sich der kleine Schwanz einverstanden erklärte, mit uns zusammenzuarbeiten. Ist es nicht so, Mr.Stone? Ja, Tatsache ist, wenn mich mein Gedächtnis nicht im Stich lässt, dass Mr.Stone bei der Anwerbung nicht ganz unbeteiligt war.»
    «Ich bin mir über Edwards Beteiligung völlig im Klaren, Frank, und ich stelle auch nicht in Frage, was bisher geleistet wurde.»
    «Tun Sie nicht?», fragte Hoffman argwöhnisch.
    «Nein», sagte der Direktor.
    «Gut», sagte Hoffman. «Weil wir nämlich keine Fehler gemacht haben. Am wenigsten von allen Tom Rogers hier, der, was diesen Fall anbelangt, vom ersten Augenblick an erstklassige Arbeit geleistet hat.»
    «Selbstverständlich. Es geht nur jetzt darum, dass wir die Gelegenheit haben, mit dem Einfluss, den wir durch den Kontakt mit diesem Burschen in die Hand bekommen haben, etwas Nützliches zu tun.»
    «Wie zum Beispiel?»
    «Edward», sagte der Direktor, sich an Stone wendend. «Warum erklären Sie nicht die interessante Diskussion, die wir in Tel Aviv hatten?»
    «Jawohl, Direktor», sagte Stone. Seine Verlegenheit war ihm anzusehen.
    «Die Israelis scheinen über den Umstand gestolpert zu sein, dass wir eine Beziehung zu Ramlawi haben.»
    «Na und?», meinte Hoffman. «Das geht die doch einen feuchten Dreck an, mit wem wir uns unterhalten.»
    «Vielleicht, aber in diesem Fall glauben sie, dass wir mit jemandem Geschäfte machen, der terroristische Operationen gegen Israel plant. Sie scheinen sogar anzunehmen, dass Ramlawi hinter der Geiselnahme in München steckt.»
    «So eine Scheiße!», sagte Hoffman.
    Stone warf Hoffman einen schnellen Blick zu, als wollte er ihm sagen: Beruhige dich, Junge. Aber es half nichts. Hoffman war sauer. Rogers verfolgte die Entwicklung des Gesprächs mit wachsendem Schrecken. Ein anderer Stationschef hätte vielleicht versucht, dem Problem auszuweichen, das zu sagen, was politisch vernünftig war, und sich bedeckt zu halten. Aber nicht Hoffman.
    Der Direktor meldete sich wieder.
    «Die Israelis haben uns um Hilfe gegen den Schwarzen September gebeten. Sie haben angedeutet, wenn sie es auch nicht direkt angesprochen haben, dass sie von uns gerne zwei Dinge hätten: entweder, wir liefern ihnen einen Teil des Materials, das wir von Ramlawi erhalten, oder wir helfen ihnen, ihn zu finden.»
    «Und was, wenn wir ihnen sagen, sie sollen sich zum Teufel scheren?»
    «Sie haben klar durchblicken lassen, dass sie die Anführer des Schwarzen September zu beseitigen gedenken, Ramlawi eingeschlossen.»
    «Und was haben Sie ihnen gesagt, Direktor, wenn die Frage gestattet ist?»
    «Ich habe ihnen gesagt, dass wir

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