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Operation Blackmail

Operation Blackmail

Titel: Operation Blackmail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenk Saborowski
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Geräusch vernahm. Sie
wirbelte herum und sah gerade noch eine Ratte hinter einem Schreibtisch
verschwinden.
    Â»Zweiter Raum gesichert«, konnte sie nach weiteren Minuten
vermelden. Jetzt blieb nur noch die große Halle, an deren Tür sie jetzt stand.
Solveigh atmete ein. Wenn sie eine Falle geplant hätte, dann hier. In diesem
großen Raum, in dem es sicher unzählige Möglichkeiten gab, sich zu verstecken.
Sie öffnete die Tür, so leise sie konnte, aber die Scharniere waren rostig und
kündigten ihr Kommen mit einem deutlich hörbaren Quietschen an. Verdammter
Mist, dachte sie. Vielleicht hätte ich die Weste doch mitnehmen sollen. Zu
spät. Angestrengt lauschte sie. Irgendwo tröpfelte ein Wasserhahn in der Nähe.
Ein leises Trippeln, noch eine Ratte. Sie hob die Pistole und betrat die Halle
durch den engen Spalt, den die Tür freigegeben hatte. So schnell es die
Gründlichkeit erlaubte, schwenkte sie den Lauf ihrer Pistole und damit auch ihr
Blickfeld durch den großen Raum. Er war beinahe leer, nur am Rand standen
einige achtlos zurückgelassene Fässer und Paletten. Sie atmete schwer. Was war
das für ein Geräusch? Sie wirbelte herum, aber da war nichts. Dafür wieder das
Geräusch. Plötzlich wusste sie, woher es kam. Die einzige Richtung, die sie
nicht gesichert hatte. Um sich nichts anmerken zu lassen, ging sie einen
Schritt nach vorne, ganz langsam, um sich aus der Bewegung blitzschnell nach
oben zu drehen und die Mündung der Pistole Richtung Decke zu richten.
    Â»You, freeze!«, schrie sie und visierte den Körper an, der sich nur
zwei Meter über ihrem Kopf befand. Er bewegte sich leicht, Solveigh feuerte
einen Warnschuss in die Decke der Halle. Dem leisen Plopp ihrer
schallgedämpften Waffe folgte ein lautes Bersten von Glas. »Fuck, freeze!«,
befahl sie noch einmal. Der Körper zeichnete sich hell in ihrem Nachtsichtgerät
ab, aber er schien die Arme hochzunehmen. Das Gesicht konnte sie in der
Grün-Weiß-Auflösung nicht erkennen. Irgendetwas an der Bewegung des Körpers kam
ihr komisch vor, beunruhigte sie. Er bewegte sich nicht wie ein Mensch. Nein,
er schwankte. Auf einmal wurde ihr klar, was es mit der vermeintlichen
Bedrohung auf sich hatte. Sie hatte Dominique gefunden. Panik ergriff sie. War
er tot? Mit ihrem Restlichtverstärker nicht zu erkennen. Scheiß zum zweiten Mal
auf die Vorschrift, von wegen sichern und so. Solveigh riss sich die Maske vom
Kopf und suchte einen Lichtschalter. Hoffentlich war der Strom nicht
abgeschaltet. Sie hämmerte auf alle drei Schalter neben der Tür. Es dauerte
eine halbe Ewigkeit, bis die meterlangen Neonröhren an der Decke endlich zum
Leben erwachten und die grausige Szenerie beleuchteten.
    Dominique hing nackt an einem alten Lastenkran von der Decke, die
Arme von Ketten gespreizt, wie gekreuzigt. Unter ihm, an seinen Beinen, die
aussahen wie ein Schlachtfeld, war alles voller Wasser und Blut. Solveigh
suchte fieberhaft nach den Kontrollen des Krans. Lebte er noch? Es war verdammt
viel Blut. Hatte sie einen Kollegen auf dem Gewissen? Ihr kamen die Tränen, vor
Wut, vor Verzweiflung und vor Angst. Angst um das Leben ihres Freundes. Sie
musste ihn da runterholen, sofort. SOFORT.
    Â»Eddy, wo ist diese beschissene Kontrolltafel für den Kran?«,
herrschte sie ihren Kollegen an.
    Natürlich wusste er es nicht, woher auch. Als ob so was auf den
Bauplänen verzeichnet wäre. Endlich fand sie ein Kabel, das von der Decke hing,
an dessen Ende hing ein Kontrollmechanismus. Sie drückte die Taste, auf der ein
Pfeil nach unten zeigte. Ratternd setzte sich das Seil mit Dominique dran in
Bewegung.
    Gähnend langsam sank sein Körper zu Boden, fiel dort in sich
zusammen wie ein nasser Sack. Beide Beine waren komplett zersplittert. Sie
stürzte auf ihn zu: »Dominique, was habe ich nur getan?« Er war eiskalt, aber
nicht starr. Sie fühlte seinen Puls am Hals, während sie ihn im Arm hielt, er
war schwach, aber vorhanden: »Eddy, er lebt, mein Gott, er lebt. Hol einen
Krankenwagen«, rief sie und breitete ihre Jacke über Dominiques Körper. Die
Blutungen waren trotz der Schwere seiner Verletzungen zum Stillstand gekommen.
Die Kälte war jetzt die größte Gefahr. Sie löste die Ketten und legte sich
neben ihn, um ihn zu wärmen. »Hilfe ist unterwegs, Dominique«, beruhigte sie
ihn und hoffte, dass er sie hörte. Sie strich ihm

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