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Operation Cyborg

Operation Cyborg

Titel: Operation Cyborg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Riess
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verstehen, daß er jetzt hinschmeißt. Und ich kann verstehen, daß er keine Lust auf feiern hat.«
    »Aber warum lassen sie THOR nun vergammeln?«
    »Was glaubst du wie scharf die Russen oder Chinesen darauf wären. Die sperren eben lieber die Festplatten für immer weg, als daß Staaten oder Organisationen von zweifelhaftem Rang und Namen an die ganzen Daten kommen, die bereits in THOR stecken.«
    »Naja, kann man so sehen. Ist aber 'ne Menge Kohle, die letztlich einfach zum Fenster 'rausgeworfen wurde.«
    »Du weißt doch wie die im BMVg drauf sind. Das Geld ist angeblich immer so knapp, daß man das bißchen was man hat auch ruhig bei jeder Gelegenheit verbraten kann.«
    »Tja, wie auch immer. Das Ding ist gelaufen. Ich werde jedenfalls die nächsten zwei Monate ausspannen und mich nach Australien abmachen. Hab's mir redlich verdient. Werde mich da unten mal nach 'nem neuen Job umschauen. Hey, wie geht’s bei euch so weiter?«
    »Ich steige bei 'nem großen deutschen Softwarehaus ein.«
    »Oha, Johnny zieht nach Walldorf.«
    Es folgte kurzes Gelächter.
    »Ich habe ein Angebot aus den USA bekommen. Irgend 'n großer Konzern bastelt dort an KI Technologie.«
    »Sind das die, denen die Patente von Cyberdyne gehören? Die haben auch bei mir angefragt. Werde mir mal anschauen, was die zu bieten haben.«
    »Weiß einer was Schwandtner machen wird? Der Typ ist so fit, der könnte doch problemlos überall anheuern, oder?«
    »Ich finde es schade, daß Stefan nicht hier ist. Ist der krank? Habt ihr was mitbekommen?«
    »Der wollte gestern zu seiner Freundin. Und heute morgen auf dem Weg zur Arbeit hatte er 'ne Autopanne, wenn ich Krieger richtig verstanden habe.«
    »Ach so, deswegen ist er nicht hier. Eine Autopanne ist wenigstens 'ne Ausrede. Die hat Krieger aber nicht.«
    »Du weißt doch, wie pflichtbewußt der ist. Der hockt immer noch im Lab und ich bin mir sicher, daß er auch morgen wieder ganz normal im Büro sein wird, obwohl dort die Lichter ausgehen.«
    »Der muß morgen da sein. Ich habe mitbekommen, daß Kantner darauf bestanden hat. Außerdem hat Krieger noch Papierkram und die üblichen Formalitäten vor sich, bevor das Räumkommando kommt und den Laden dicht macht. Es sei denn, er macht das heute Abend.«
    »Dann muß Schwandtner aber auch erscheinen. Den sogenannten Papierkram hat der nämlich auch am Hals. Schließlich war er heute nicht im Büro um alles abzuzeichnen, was sich die Bürokraten im Amt so ausgedacht haben.«
    »Das stimmt, wenn Schwandtner nicht doch noch heute im Büro war oder gerade ist«
    »Wie sollte er, nach 'ner Autopanne? Zu Fuß? Du kennst doch Schwandtner. Der würde mit dem Auto zum Kaffeeautomaten fahren, wenn er könnte.«
    »Naja, morgen muß er doch so oder so ins Büro und seine Unterschriften leisten. Bin mir sicher, daß Krieger ihm das am Telefon in seiner freundlichen Art noch mitteilen wird, wenn er das nicht schon gemacht hat.«
    »Hat er bestimmt nicht. Solche Anrufe würde Krieger nie am Abend machen.«
    »Haha. Ja stimmt. Die legendären Weckanrufe von Krieger morgens um Sieben. Herrlich, das werde ich vermissen.«
    »Ja, da kann man die Uhr nach stellen.«
    »Wenn ich Schwandtner wäre, würde ich heute Nacht das Telefon einfach ausschalten.«
    »Vergiß es, vor unserm Major gibt es kein Entkommen. Da haben wir's dann doch besser. Wir haben's hinter uns. Also Jungs, hoch die Tassen. Auf THOR! Möge der alte Donnergott in Frieden ruhen.«
    Keinem der ehemaligen THOR Mitarbeiter war in diesem Moment bewußt, daß jemand ihre Unterhaltung belauscht hatte – trotz der immensen Geräuschkulisse im 'Bäreneck'. Einige Meter von ihnen entfernt, am anderen Ende des Schankraums, saß eine sehr seltsame Gestalt an einem kleinen Tisch in einer Nische. Das Glas Cola vor ihm hatte der Mann in der dreckigen Lederjacke und dem schmutzigen Verband an der Hand nicht ein einziges Mal angerührt. Die Bedienung war froh darüber. So mußte sie nicht noch einmal zu diesem seltsamen Typen, der wenig vertrauenswürdig roch.
    Als der Mann schließlich aufstand, um zu gehen, blieb ein feuchter, schmutziger Fleck auf dem Stuhl zurück. Der Wirt des 'Bäreneck', der einen Blick für alle Arten von Gästen hatte, erkannte sofort, daß der Kerl ohne zu bezahlen verschwinden wollte. Und tatsächlich ging dieser Typ direkt in Richtung Ausgang. Doch der Wirt war schneller und konnte sich ihm vor der Tür noch in den Weg stellen.
    »Hör mal Freundchen. Die Cola bezahlst du aber, auch wenn du

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