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Operation Cyborg

Operation Cyborg

Titel: Operation Cyborg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Riess
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Beschützer insofern recht, daß er weder hier noch in Polizeigewahrsam in Sicherheit war. Würde ihn die Polizei jetzt aufspüren und die Leiche von Fred finden, wäre er zumindest erheblich in Erklärungsnot und er würde in Untersuchungshaft landen. Und würden sie dann noch seine Hackidentität ermitteln können, landete er für Jahre im Gefängnis. Was aber geschah, wenn die Polizei ihn hier aufspürte und auf seinen neuen Wachhund traf? Das könnte ein blutiges Gemetzel werden, an dessen Ende er möglicherweise im Sarg nach draußen getragen würde.
    »Glaubst du, so ein Ding könnte mich aufspüren, wenn ich im Gefängnis sitze? Wäre ich da nicht am sichersten?«, Tom suchte nach einem Ausweg aus seiner prekären Situation. Der Cyborg blickte zu ihm herüber, bevor er sprach.
    »Ja und Nein«, kam die Antwort. Tom runzelte fragend die Stirn. »Ja, er würde dich dort aufspüren und nein, du wärst dort nicht sicher.«
    »Gut, dann muß ich also doch untertauchen«, murmelte Tom an sich selbst gewandt.
    »Ja, wir werden zunächst untertauchen«, bestätigte der Cyborg. Tom starrte die Maschine kurz an. Er hatte wohl vernommen, daß sie betont von 'wir' gesprochen hatte aber er verzichtete an dieser Stelle auf weitere Diskussionen darüber.
    »Na schön«, lenkte er zögernd ein. »Ich muß aber vorher noch ein paar Spuren verwischen.«
    »Ja, tue das. Es ist besser die Polizei erfährt nicht, daß du Severin bist«, sagte der Cyborg beiläufig, während er wieder aus dem Fenster spähte.
    »Wie bitte? Woher weißt du das?«, Tom war perplex.
    »THOR weiß viel über dich«, kam als Antwort.
    Tom schüttelte nachdenklich den Kopf und wollte sich seinem PC zuwenden, dann blickte er nochmal auf.
    »Du solltest vielleicht irgendetwas mit deinen ganzen Verletzungen machen«, bemerkte er.
    »Die Wundheilungsprozeduren sind bereits initiiert«, antwortete der Cyborg.
    »Ich meinte eigentlich, daß du auffällst, so wie du aussiehst«, entgegnete Tom.
    »Oh«, sagte der Cyborg und sah an sich herunter auf seine durchlöcherte und verbrannte Kleidung, dann auf seine entstellten Arme und Hände.
    »Du hast recht.«
    »Im Bad findest du Make-Up. Damit kannst du wenigstens das schlimmste verdecken. Du siehst grauenvoll aus und riechst wie eine Grillpfanne«, Tom rümpfte die Nase. Der Cyborg schaute ihn erst wortlos an, dann ging er nach draußen und suchte das Bad. Tom war froh, daß das Ding aus dem Zimmer war. Für einen kurzen Augenblick überlegte er, schnell abzuhauen, aber er verwarf diese aussichtslose Idee sofort wieder. Stattdessen öffnete er eine Schublade unter seinem Arbeitstisch, zog einen USB Stick heraus und schloß ihn an seinen Computer an. Wenigsten seine wichtigsten Dateien wollte er retten. Er initiierte sein Sicherungsprogramm, daß er darauf programmiert hatte, automatisch alle ihm wichtigen Dateien in einen verschlüsselten Daten-Container zu kopieren, der der exakten Größe vom Speicher des USB Sticks entsprach. Da das Backup sowieso jeden Tag automatisch lief, mußten nicht viele Dateiarchive erneuert werden und der Vorgang war schnell abgeschlossen. Nun kopierte Tom den Daten-Container mit seinen digitalen Habseligkeiten auf den USB Stick. Als das abgeschlossen war, entfernte er den Stick und steckte ihn in seine Hosentasche. Dann begann er damit, den Rechner von bedenklichen Daten zu säubern. Zum Schluß startete er noch ein selbstgeschriebenes Programm, das den frei gewordenen Speicher auf seinem Rechner mehrfach mit Datenmüll überschrieb. Während das Programm arbeitete holte Tom eine Reisetasche aus dem Schrank und stopfte wahllos Kleidung hinein.
    Als der Cyborg zurück in sein Zimmer kam, bemerkte Tom, daß er es tatsächlich geschafft hatte, seine Verletzungen einigermaßen zu kaschieren. Schminktips brauchte das Ding also nicht, dachte er.
    »Hier, zieh' die noch an, dann sieht man auch nicht mehr, daß du von Kugeln durchsiebt bist«, sagte Tom und warf dem Cyborg eine seiner alten Jacken zu. Dann packte er weiter seine Tasche.
    Er entschied sich, auch das zerstörte Laptop mitzunehmen, um es später endgültig zu entsorgen. Zum Arbeiten würde er zunächst wohl oder übel sein altes Ersatzlaptop benutzen müssen. Er zog die alte zerschlissene Laptoptasche aus dem Schrank holte das alte Notebook hervor. Das mußte fürs erste genügen. Seine Reisetasche war nun schon recht schwer, aber das ließ sich wohl nicht ändern. Dann sah er sich noch einmal in seinem Zimmer um. Sein Blick

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