Operation Foxbat: Thriller (German Edition)
bulgarisches Luftwaffenpersonal erschien, um den Vorfall zu untersuchen. Ein Augenzeuge berichtete, dass sie das Haupttor aufbrechen mussten, um auf das Gelände zu gelangen, und er beschwört, später beobachtet zu haben, wie Leichensäcke aus der Flugbasis herausgeschafft wurden.«
»Und was hat das Ganze nun mit Richter zu tun?« Simpson hatte den Eindruck, dass der ID irgendwie vom Thema abgekommen war.
»In Dobric wird ein großer Vorrat an russischen AA-6-Raketen, NATO-Name Acrid, aufbewahrt. Sie sind die ideale Waffe für die MiG-25, und ich weiß, dass einigen Staaten, darunter auch Russland, vor Kurzem einige Foxbats abhandengekommen sind. Unsere Quelle berichtete, gestern Nachmittag beobachtet zu haben, wie drei Lastwagen Dobric verließen. Sie waren mit langen Holzkisten beladen, jede groß genug, um eine Acrid aufzunehmen. Daher hat vielleicht irgendwer die Absicht, Flugzeug und Rakete zusammenzuführen.«
Simpson nickte und streckte die Hand nach dem Schnellhefter aus. »Lassen Sie das hier. Ich sorge dafür, dass Richter so schnell wie möglich informiert wird.«
Perm, Russland
Die Bar Moskva befand sich auf dem Kama Boulevard am südlichen Flussufer, und das Treffen war für sieben Uhr arrangiert. Sie hatten nach dem Mittagessen ausgiebig darüber diskutiert, welche Möglichkeiten sie hätten, aber am Ende lief es darauf hinaus, dass Pavel Bardin die Mobilfunknummer wählte und dem Mann, der sich meldete, erklärte, dass er vielleicht doch daran interessiert wäre, an den Golf umzuziehen. Das Gespräch fand kurz nach fünf Uhr statt.
Sobald das Treffen vereinbart war, konnten Richter und Bykow ihre eigenen Vorbereitungen treffen. In Richters Fall dauerte das nicht allzu lange. Bykow besorgte ihm ein Schulterhalfter, und Oustenka ließ ihm die Wahl zwischen einer Makarow PMM oder einer Yarygin PYa. Richter wäre eine Waffe, die westlich von Moskau hergestellt worden war, um einiges lieber gewesen, aber so etwas stand nicht zur Verfügung.
Die Makarow basiert in etwa auf der Walther PP und war bis zum Ende des 20. Jahrhunderts die Standard-Handfeuerwaffe der Sowjetarmee. Sie verfeuert ein nicht standardmäßiges 9x18-mm-Projektil und besitzt ein relativ kleines Magazin für zwölf Patronen. Sie wurde jedoch im Jahr 2003 durch die Yarygin ersetzt, und die war mehr nach Richters Geschmack. Sie ist für die gebräuchlichere 9-mm-Luger/Parabellum-Munition vorgesehen, und das Magazin enthält siebzehn Schuss – was Richters Auffassung, dass möglichst viele Patronen immer die bessere Wahl seien, eher entsprach.
Die Flugbasis Bolschoje Sawino verfügt wie fast alle militärischen Einrichtungen in jedem Land über einen Pistolenschießstand, und Richter verbrachte dort etwa vierzig Minuten, um seine Leihwaffe kennenzulernen und einen ganzen Karton Munition zu verschießen. Am Ende war er sicher, die reelle Chance zu haben, das meiste, worauf er zielte, auch treffen zu können, solange es sich nicht zu schnell bewegte und nicht weiter als 25 Meter von ihm entfernt war.
Bykow kehrte nach Perm zurück und überredete Inspektor Wanow, einen Polizeikordon um die Bar in Stellung zu bringen. Die Männer sollten sich jedoch erst dann in Position begeben, wenn Bykow, der in einem Wagen ein Stück entfernt warten würde, den Befehl dazu gab. Bis dahin würden die Polizeibeamten in Kleinbussen warten, die in angrenzenden Straßen parkten.
Um zwanzig nach sechs stieß Richter die Tür der Bar Moskva auf und ging hinein. Er bestellte einen Orangensaft und ein Glas Mineralwasser und ging mit den Getränken zu einem Hocker am Ende der Theke. Von diesem Punkt aus hatte er die Tür und die Tische in ihrer Nähe im Auge und konnte jeden sehen, der hereinkam.
Er befand sich kaum zwei Minuten auf seinem Platz, als sein Mobiltelefon klingelte. Er warf einen Blick auf das Display und erkannte Simpsons Privatnummer. Er blickte jedoch zuerst auf die Uhr, um sich zu vergewissern, dass er genügend Zeit hatte, und nahm erst dann den Anruf an.
»Richter«, meldete er sich knapp.
»Sind Sie in einer sicheren Position?«, fragte sein Vorgesetzter ohne Einleitung.
»Mehr oder weniger. Ich sitze alleine in einer russischen Bar. Warum?«
»Haben Sie endlich angefangen zu trinken?«
»Noch nicht, aber ich arbeite daran. Außerdem bin ich in Eile, also was wollen Sie?«
»Etwas, das möglicherweise mit Ihrer Mission zusammenhängt.« Dann berichtete Simpson, was die FOE über den Diebstahl in Dobric in Erfahrung gebracht
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