Operation Foxbat: Thriller (German Edition)
Maschinen dann ausreichen, um die Operation erfolgreich abzuschließen?«
Pak erweckte den Eindruck, als würde er sorgfältig über eine Antwort nachdenken, aber es gab für ihn eigentlich keine andere Möglichkeit, als Ja zu sagen. Wenn er die Wahl gehabt hätte, wären ihm 100 MiG-25 lieber gewesen.
Zurzeit erreichte der Wartungsdienst in T’aet’an eine Einsatzbereitschaft von fünfundsiebzig Prozent, was bedeutete, dass drei von vier Foxbats jederzeit startbereit waren. Dieses Verhältnis war, wie ihm einige der russischen Söldnerpiloten versicherten, ziemlich gut für ein Flugzeug, das so alt war wie die MiG-25, vor allem angesichts der Tatsache, dass den Technikern nur eine begrenzte Anzahl von Ersatzteilen zur Verfügung stand. Das hieß aber auch, dass eins von vier Flugzeugen nicht fliegen konnte, sodass seine Schwadron von nominell vierundzwanzig Maschinen tatsächlich nur eine Streitmacht von höchstens achtzehn Maschinen darstellte. Aber das würde er Kim nicht verraten. Daher starrte er nur geradeaus, wobei er einen direkten Blick in Kims Augen vermied, und sagte: »Ja.«
»Und die Raketen, was ist damit?«
»Wir verfügen gegenwärtig über 115 Stück, und weitere 48 sind unterwegs von Bulgarien nach Iran. Wenn sie in einigen Tagen hier eintreffen, steht uns ein Arsenal von insgesamt 163 Stück zur Verfügung. Jede MiG-25 kann vier Raketen aufnehmen, aber einige der Piloten empfahlen, es bei zwei Raketen zu belassen, um die Flugleistung des Jägers, was seine Geschwindigkeit, Manövrierfähigkeit in großer Höhe und Schadensanfälligkeit betrifft, zu erhöhen. Ich beabsichtige hingegen, jede Maschine vollständig zu bewaffnen, jedoch wird diese Entscheidung letztendlich von der taktischen Situation zum Zeitpunkt des geplanten Starts abhängen.«
Kim nickte langsam, war jedoch noch nicht ganz zufrieden. »Pak, betrachten wir doch mal das ungünstigste Szenario«, sagte er. »Nehmen wir an, Ryu Chang-Hos Mission geht schief oder die Ankunft der letzten beiden Abfangjäger verzögert sich derart, dass die Flugzeuge nicht rechtzeitig bei uns ankommen, um eingesetzt zu werden. Nehmen wir außerdem an, unsere Feinde bekommen auf irgendeine Art und Weise heraus, dass das Schiff, das zwischen Varna und Bandar Abbas unterwegs ist, die Raketen geladen hat; und dass sie das Schiff anhalten und die Ladung beschlagnahmen.«
Pak sagte kein Wort, sondern blickte nur über den langen Tisch und wartete.
»Also, kann Ihre Söldner-Schwadron unter diesen Bedingungen – zwei Ihrer Abfangjäger nicht startbereit und fast dreißig Prozent Ihres Raketenarsenals beschlagnahmt – die Aufgabe erfüllen, die wir ihm zuweisen werden?«
Für längere Zeit herrschte Stille in dem Raum, und Pak war nicht der Einzige, der Kim Yong-Sus wiederholte Verwendung des Wortes »Ihr« zur Kenntnis genommen hatte. Wenn dieses Unternehmen scheiterte, dann, so machte Kim unmissverständlich klar, lastete die Verantwortung ganz alleine auf Paks Schultern.
Abermals ging Pak seine Möglichkeiten durch. Wenn er einerseits erklärte, dass seine Streitmacht es schaffen würde, könnte Kim auf weitere Maschinen und Raketen verzichten. Wenn er jedoch andeutete, dass sie es nicht schaffen würde, stand vielleicht sein eigenes Leben auf dem Spiel. Er schluckte zweimal und entschied sich für den Mittelweg.
»Ich bin überzeugt, dass die Schwadron die gestellte Aufgabe erfüllen kann, aber ich hätte große Bedenken, unsere Streitmacht losschlagen zu lassen, ehe wir nicht jeden Versuch unternommen hätten, die zusätzlichen Flugzeuge und Raketen zu beschaffen. Sobald die Operation anläuft, wird es wohl keine Gelegenheit mehr geben, irgendeinen Nachschub zu organisieren, und es wäre höchst unbefriedigend, wenn die Raketen bereitstünden, um nach T’aet’an geflogen zu werden, und durch ein Luftembargo gestoppt würden.«
Pak überlegte kurz, ob er nicht zu weit gegangen war. Kims Augen waren starr und ohne zu blinzeln auf ihn gerichtet, und für eine endlos lange halbe Minute blieb er stumm. »Wissen Sie, Pak, Sie sollten sich nicht über die Strategie oder den Zeitplan der Regierung den Kopf zerbrechen. Ich will lediglich von Ihnen hören, wie Sie die Fähigkeit der Streitmacht unter Ihrem Kommando bewerten, unsere Pläne in die Tat umzusetzen. Diese Antwort haben Sie jetzt gegeben. Wir hingegen werden entscheiden, zu welchem Zeitpunkt die Operation beginnt.«
»Das ist mir klar«, sagte Pak hastig. Es sah so aus, als würde er am
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