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Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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gewusst. Er war nicht sicher, ob das Ding am dicht behaarten Körper eines Neandertalerhybriden überhaupt funktionieren würde, doch es war besser als nichts.
    King stand auf und folgte Lucy. Am Kopf der gewundenen Treppe, die sie ihn hinaufgeschleift hatte, wandte sie sich zu ihm um und sagte mit verschmitztem Teenagerblick: »Wenn er nein sagt, kann ich dich immer noch auffressen.«

46
    Sara fiel rücklings auf den nackten Felsboden. Voll Entsetzen starrte sie die Klinge in Westons Hand an. Dann merkte sie, dass sie sich auf ihre Hände stützte. Ihre befreiten Hände. Er hatte nur ihre Fesseln durchschnitten. Weston schob das Messer in eine Scheide am Gürtel und zog die Pistole aus dem Halfter auf der anderen Seite. Er richtete die Waffe auf Sara und wedelte damit herum.
    »Na los. Aufstehen«, sagte er. »Und laben Sie Ihre Augen an den Wundern des Mount Meru.«
    Sie spürte, dass Weston nicht vorhatte, sie zu töten, daher gehorchte sie. Die Wahrheit war, dass sie seit dem Moment, da sie den ersten Blick auf dieses Schauspiel aus einer anderen Welt geworfen hatte, sich nichts sehnlicher wünschte als eine Gelegenheit, dies alles zu erforschen. Als sie sich nun dem vielleicht ältesten und großartigsten aller Weltwunder zuwandte, wäre sie fast auf die Knie gesunken. Der Anblick war atemberaubend – in seiner Schönheit und Großartigkeit überwältigender als ein Blick in den Grand Canyon. Sie stand auf einer Klippe mehr als hundert Meter über der Anlage.
    Vor ihr erstreckte sich eine Stadt, schöner als alles, was sie aus modernen Zeiten kannte. Die Anordnung war altertümlich, mit kleinen Wohnhäusern, die in einem äußeren Ring untergebracht waren, während sich zum Stadtkern hin immer größere geheimnisvolle Bauwerke erhoben.Die Stadt teilte sich gemäß der antiken Galeriebauweise in konzentrische Ringe auf, die voneinander durch Mauern getrennt waren. Ihre Lage auf einem Hügel innerhalb einer riesenhaften Höhle betonte die Steilheit der einzelnen Galerien. Die Architektur hatte einen asiatischen Anklang. Sie musste den ersten asiatischen Baumeistern, die die Stadt wohl noch mit eigenen Augen gesehen hatten, als Inspiration für ihre Werke gedient haben. Alles war aus Stein gebaut. Manche der Gebäude schienen nahtlos aus dem Berg selbst herausgearbeitet zu sein. Andere bestanden aus großen Steinblöcken, die fugenlos zusammengesetzt waren. Das einzige Anzeichen von Verfall waren einige vermoderte und eingestürzte Dächer. Doch ebenso viele schienen neu gedeckt zu sein, mit frisch geschnittenen Planken, die im aquamarinblauen Licht glänzten.
    Und das Licht selbst war vielleicht das außergewöhnlichste Attribut dieses Ortes. Es strömte wie durch Zauberhand aus riesigen, geheimnisvollen Kristallen, die in hundert Metern Höhe von oben herabhingen. Ganze Trauben von ihnen klebten gleichsam an der Decke, doch einige, die größten davon, erstreckten sich bis zum Boden und ließen die Riesenkristalle, die man in der Mine von Naica in Mexiko entdeckt hatte, geradezu zwergenhaft erscheinen. Aber die Kristalle waren nicht die Quelle des Lichts, sie verstärkten und verteilten es lediglich. Die eigentliche Lichtquelle war dieselbe wie überall auf der Welt. Die Erbauer hatten oberhalb der Baumlinie Hunderte von kleinen Lichtschächten in den Berg gebohrt. Dort schien die Sonne herein und traf auf die Kristalle, die ihr Licht brachen und in der Höhle zerstreuten. Gerade brachte eine vorüberziehende Wolke es zum Flackern. Wunderschöne Effekte in allen Regenbogenfarben tanzten über jede Oberfläche.
    Saras Blick folgte einem der Regenbogenstrahlen und entdeckte grüne Flecken in der Stadt. Dort wuchsen Bäume. Und Blumenbeete. Alles war gut gepflegt, eine Augenweide. Doch die Stadt war unbewohnt. Es war eine lebende Geisterstadt.
    Und die Stadt fühlte sich tot an, trotz ihres offenkundigen Wachstums in neuerer Zeit. Erst glaubte Sara, es sei der seltsam unirdische Eindruck der Stadt, der in ihr ein Gefühl von untotem Schrecken auslöste. Doch ihr Unbehagen wuchs immer mehr, bis schließlich ein bestimmter Punkt überschritten war. Etwas in ihrem Verstand, wie ein Gummiband, das sich irgendwo verfangen hatte, schnalzte plötzlich mit voller Wucht zurück. Sie taumelte und versuchte zu begreifen, was hier nicht stimmte.
    Weston sah sie schwanken und packte sie an der Schulter. »Alles in Ordnung?«
    Sara hob die Hand, brachte aber kein Wort heraus. Sie brauchte all ihre Konzentration, um auf den

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