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Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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einer Fontäne zum Himmel, als eine 10-cm-Granate ins Wasser einschlug. Das Boot hob auf der entstehenden Welle ab, flog durch den Sprühnebel und setzte auf der anderen Seite wieder auf. King lenkte scharf nach Steuerbord, doch da die Volgaeft sich jetzt entfernte, saßen sie wie auf dem Präsentierteller. Sie hätten ein leichtes Ziel abgegeben, wäre das Boot nicht so klein und schnell gewesen.
    »Sieht gut aus«, sagte Deep Blue. »Halten Sie den gegenwärtigen Kurs für dreißig Sekunden.«
    »Leicht gesagt«, brummte King.
    BUMM!
    Die zweite Granate schlug direkt hinter ihnen ein und warf das Heck des Bootes in die Luft, so dass sich der Motor aus dem Wasser hob. Nur Rooks und Bishops Geistesgegenwart, die sich ins Heck des Bootes warfen und es mit ihrem Gewicht wieder hinunterdrückten, war es zu verdanken, dass der Bug nicht unter Wasser schnitt und sie sich überschlugen.
    »Wartet den nächsten Schuss ab«, schrie King. »Dann …«
    BUMM!
    Die Granate explodierte direkt an Backbord. Das kleine Boot verschwand in einer Wolke von Sprühnebel. Als sie sich wieder lichtete, trieb es bewegungslos und gekentert an der Oberfläche.
    Statt alles daranzusetzen, die Piraten festzunehmen, veranstaltete der chinesische Zerstörer Zielübungen.
    BUMM!
    Das kleine Boot wurde von einer Granate getroffen, die selbst die Volgaeft mit ihrer Doppelhülle hätte versenken können, und zerplatzte in einer Wolke von Splittern.
    Zehn Meter weiter unten sanken fünf Körper regungslos in die Tiefe. Dann zuckte eine Hand nach oben.
    Position halten.
    Ein dunkler Schatten lauerte weiter unten. Wartend. Lauschend.
    King gab dem Besatzungsmitglied, das das Hydrophon des Unterseeboots abhörte, einen Moment Zeit, um sich von dem Granateneinschlag an der Oberfläche zu erholen. Dann schrie er mit dem letzten Rest Luft in den Lungen:»Macht die verdammte Tür auf!« Die Botschaft war zwar durch die Luftblasen, die aus Kings Mund strömten, unverständlich, doch sie kam an. Die seitliche Luftschleuse der geheimen HMS Wolverton glitt auf. Alle fünf schwammen hinein. Die Tür schloss sich wieder, während durch Ventile Luft in die kleine Kammer geblasen wurde.
    Die Chinesen suchten nach den sterblichen Überresten der Piraten, fanden aber nur einige Wrackteile des kleinen Bootes. Trotzdem feierte Chinas populärste Zeitung, die Southern Metropolis Daily, das Ereignis wie den Sieg in einer Seeschlacht. Die Piraten waren trotz all ihrer Bemühungen zurückgeschlagen worden, an der Volgaeft gab es nur minimale Schäden zu beklagen, und lediglich ein für den Iran bestimmter Container war vollständig zerstört worden. Laut Berichten hatte er Spielzeug geladen, gestiftet von einer russischen Wohltätigkeitsorganisation.

4 Catoctin Mountain – Maryland
    Energisch in die Zukunft.
    So hatte sein Wahlkampfmotto gelautet. Es war einprägsam, treffend und stand für den Lebensstil Tom Duncans, des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Er war nicht nur ein Verfechter schneller Reformen, von der Steuergesetzgebung bis zur Abtreibung, sondern ging auch außenpolitisch entschlossen vor. Manche nannten den ehemaligen Army Ranger und Desert-Storm-Veteranen skrupellos, und manchmal handelte er auch entsprechend, doch er zog die Bezeichnung »effizient« vor, wie ein Chirurg, der den Krebs aus der Welt herausschneidet. In den drei Jahren seiner Präsidentschaft hatte er drei Terrororganisationen schwere Schlappen beigebracht, darunter Hamas und Hisbollah, was die Voraussetzungen für einen Frieden im Nahen Osten geschaffen hatte. Aber seine unverbrämte, harte Machtpolitik trug ihm die Kritik etlicher führender Staatsmänner ein, die befürchteten, die »Effizienz« des Präsidenten könnte sich gegen sie selbst wenden. Wenn man alles zusammenrechnete, war die Welt mit Duncan im Oval Office zweifellos zu einem sichereren Ort geworden.
    Und er gab immer Gas, selbst beim Joggen, wie sein Sicherheitsteam nur allzu gut wusste.
    Duncan überprüfte Herzfrequenz und Zeit auf seiner Armbanduhr. Er war dreißig Sekunden schneller als die bisherige Bestzeit und fühlte sich noch überhaupt nichterschöpft, obwohl sein olivgrünes T-Shirt durchgeschwitzt war. Er hörte die beiden Sicherheitsleute hinter sich keuchen, während sie versuchten, mit dem durchtrainiertesten Präsidenten Schritt zu halten, den die USA je gesehen hatten. Er trank nicht, rauchte nicht und aß weniger Zucker als ein Diabetiker. Sein gutes Aussehen war ein Spiegelbild seiner Gesundheit.

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