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Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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fragte sich, wie tief diese Becken hinabreichten. Nach allem, was er wusste, mochten es gut und gerne hundert Meter sein.
    Während sie immer tiefer versanken, fürchtete er, dass sie lediglich den Tod durch Lucys Hand gegen das Ertrinken eingetauscht hatten. Er schätzte, dass sie etwa zehn Meter tief gekommen waren, als sie endlich auf Grund stießen. Er öffnete die Augen. Durch die Silhouetten der zahllosen großen Fische, die über ihnen durcheinanderwirbelten, sah er das kleine Lichtquadrat, wo sie ins Wasser getaucht waren. Aber erst hier, weit unter der Oberfläche, konnte man erkennen, dass die vier Fischbecken unterirdisch miteinander in Verbindung standen und in Wirklichkeit ein einziges, sehr großes und tiefes Becken bildeten.
    Lucy stützte Weston, während sie ihn durch den Gang führte. Er konnte laufen, aber sie trug ein Gutteil seines Gewichts.
    »Danke, meine Liebe«, sagte er.
    »Vater, ich …« Lucy blieb stehen und schnupperte.
    »Was ist?«, fragte Weston.
    Lucy bückte sich und beschnüffelte den Boden. »Hier sind sie stehen geblieben.«
    Weston zog die Augenbrauen hoch. »Sie?«
    Lucy ignorierte die Frage und betrat den Raum, in demKing und Sara kurz zuvor ins Wasser geglitten waren. Sie schnupperte am Rand des Teichs. Die Fische wühlten die Wasseroberfläche unter ihr auf. Dann entdeckte sie etwas, und ihre Hand schoss ins Wasser. Die Haare klebten triefnass an ihrem Arm, als sie einen Militärstiefel Größe zwölf zu Tage förderte. »Er hat seine Stiefel ausgezogen.«
    Weston schnappte ihn ihr aus der Hand. »Seine Stiefel?« Seine Augen weiteten sich, und seine Stimme klang verärgert. »Du hast King hierher gebracht?«
    Lucy krümmte sich. Sie mochte Weston physisch weit überlegen sein, aber sie fürchtete ihn dennoch. »Er wollte mich heiraten. Wollte dich um meine Hand bitten.«
    Westons Gesicht verzog sich zu einer schrecklichen Grimasse. Er biss sich auf die Unterlippe. Grinste höhnisch. Seine Augen zuckten wütend hin und her. Dann beruhigte er sich etwas. Er konnte ihr keinen Vorwurf machen. Sie wusste nichts von Menschen, ihrer Tücke und ihren Lügen. Er hätte es besser wissen sollen, als sie mit einem Mann wie King allein zu lassen.
    Lucy deutete auf seinen Ringfinger. »Du bist verheiratet. Du wirst geliebt. Und ich nicht!«
    Weston schüttelte traurig den Kopf und strich ihr dabei übers Haar. Dann zog er sie in seine Arme. »Alles, was er dir erzählt hat, war gelogen. Niemand könnte dich mehr lieben als ich.«
    Ein zweiter lauter Warnton ertönte oben auf der Klippe. Als Weston zum Tempelausgang wollte, griff Lucy nach seinem Arm. »Was ist mit der Menschenfrau?«
    »Sie können nicht an uns vorbei, und die anderen Ausgänge sind gut verborgen. Wir finden sie, wenn wir zurückkommen.«
    Lucy ließ ihn nicht los. »Und dann?«
    »Ich weiß noch nicht.«
    »Darf ich sie töten?«
    Er zögerte, sah Lucy in die Augen. »Du gierst zu sehr nach Blut, Lucy. Manchmal ist das notwendig, aber nicht jedes Problem lässt sich mit Gewalt lösen. Sie sitzen in der Falle, und früher oder später müssen sie sich zeigen, sonst verhungern sie.«
    Lucy stampfte auf. Weston spürte den Steinboden erzittern. »Die Mütter würden sie töten. Sie sind stark und furchtlos.«
    Weston versuchte seine wachsende Sorge zu verbergen. Sie galt nicht nur dem eigenen Wohlbefinden – Lucy konnte ihn innerhalb von Sekunden töten –, sondern dem Zustand seiner Familie. Was wusste Lucy von den Müttern? Sie waren schon lange vor ihrer Geburt ausgestoßen worden. Den Kindern wurde beigebracht, sie zu meiden. Doch Lucy schien weit mehr von ihnen zu wissen als das, was man den Kindern der Nguoi Rung erzählte. Hatte sie etwa direkten Kontakt mit den alten Müttern? Und wie viele andere Kinder waren noch ihrem primitiven Einfluss ausgesetzt gewesen? Falls es hier Spaltungstendenzen gab, würde er sich nicht von dem mageren Intellekt der Mütter unterkriegen lassen. »Dann töte sie. Töte sie beide.«
    Lucy hüpfte vor Vorfreude auf und ab und klatschte kichernd in die Hände. Zusammen verließen sie den Tempel.
    Als die Fische endlich begriffen, dass die Neuankömmlinge in ihrem Teich nicht essbar waren, verloren sie das Interesse. King zupfte Sara am Ärmel. Sie schlug die Augen auf. Es gefiel ihr offenbar gar nicht unter Wasser, und vermutlich bekam sie bereits Atemnot. Sie hielt sich mit einer Hand die Nase zu und stieß mit der anderen nach den Fischen.
    King deutete auf die gegenüberliegende

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