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Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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Steinboden und sprang wieder auf. Aber weiterkam sie nicht. Eine lebende Mauer stellte sich ihr in den Weg und warf sie flach auf den Rücken. Sara blickte hoch in das Gesicht der letzten … Person, die sie jetzt sehen wollte.
    Lucy.

52
    Das Zittern in Rooks Knie brachte Blätter zum Rascheln und Äste zum Schwanken.
    »Was treibst du denn da?«, hauchte Queen.
    »Muskelzuckungen im Bein«, erwiderte Rook. »Ich bin nicht dafür geschaffen, den ganzen Tag wie ein verdammter Affe in den Bäumen rumzuhopsen.«
    Die Zeit verstrich im Schneckentempo. Gespräche beschränkten sich auf ein Minimum, denn die Ansammlung von Monstern unter ihnen, von denen jedes einzelne stark genug war, sie in Stücke zu reißen – selbst das kleinste –, durfte sie auf keinen Fall bemerken. Während die Sonne ihre Bahn zog und sich hinter immer dicker und dunkler werdenden Wolken verbarg, hatten sie zugesehen, wie die Neandertaler unter ihnen ihren Geschäften nachgingen, als wäre alles in bester Ordnung.
    Es wurden weitere Holzplanken hergestellt. In großen Kesseln köchelten unterschiedliche Fleischgerichte. Torsos und Keulen von Tieren brieten über offenen Feuern. Die Hybriden aßen während der Arbeit, ohne je eine vollständige Mahlzeit zu sich zu nehmen. Sie waren fleißig und hingebungsvoll, behauten Steine, stellten Leitern, Werkzeuge, Tontöpfe und Seile her. Keiner blieb untätig. Sobald ein Gegenstand fertig war, wurde er schleunigst in die Höhle geschafft. Dort ging irgendetwas Großes vor, dessen war Rook sich sicher.
    Er kratzte sich am Arm, wo der Schlamm angetrocknet war und abblätterte. Ein Wölkchen Staub löste sich und verteilte sich zwischen großen Blättern, die sie vor den Blicken der Hybriden schützten. »Ich schwör’s, es ist höchste Zeit, dass die Sonne untergeht. Der Mist hier fängt an zu jucken.«
    Queen nickte. Sie neigte nicht zum Jammern, aber auch sie juckte es am ganzen Körper, und nur mit phänomenaler Willenskraft konnte sie sich davon abhalten, die Tarnschicht aus getrockneter Erde vom Leib zu schaben. Am schlimmsten war es an der Stirn. Direkt nach dem Auftragen hatte der kühle Schlamm zunächst den Schmerz des versengten Fleisches um das Brandzeichen gelindert. Aber nun, da das Wasser verdunstet war und die trockene Erde sich zusammenzog und auf der Haut spannte, flammte der Schmerz wieder auf. Sie legte die Stirn in Falten. Der Stich, den diese Selbstkasteiung ihr versetzte, lenkte sie vom Juckreiz ab, doch gleichzeitig löste sich eine so große Schlammplatte von der Haut, dass sie in einem Stück herunterfiel.
    Sie merkte es gerade noch rechtzeitig, um sie mit einer eilig ausgestreckten Hand aufzufangen, bevor sie durchs Blattwerk fallen und die Hybriden mit einer Staubwolke auf ihr Versteck aufmerksam machen konnte. Sie lächelte Rook zu und seufzte erleichtert auf. Das war knapp gewesen.
    Doch Rook erwiderte ihr Lächeln nicht. Schock, Zorn und Mitleid glitten in Wellen über sein Gesicht, wie die wechselnden Farben eines Riffoktopus. »Queen … was zum Teufel …?«
    Sie hatte vergessen, dass er noch nichts von dem Brandzeichen wusste. »Mit besten Empfehlungen von der VPLA.«
    Sie starrten sich lange an, ohne die Miene zu verziehenoder sich zu bewegen. Ihre Kommunikation grenzte ans Spirituelle, beide wussten genau, was der andere fühlte und dachte. Mitleid. Zorn. Endlich brach Rook das Schweigen. »Tja, dann müssen wir uns wohl alle eins machen lassen.«
    Queen lächelte. »Du würdest den Schmerz nicht ertragen, Kleiner.«
    »Wer hat das getan?«
    »Generalmajor Trung.«
    »Tot?«
    »Noch nicht.«
    »Wird es aber bald sein?«
    »Ohne jeden Zweifel.«
    Rook stimmte mit einem leichten Neigen des Kopfes zu.
    Sie richteten ihr Augenmerk wieder auf die Ansiedlung der Hybriden. Alles wirkte unverändert. Rook seufzte. »Noch zehn Minuten so weiter, und ich schwöre dir, dass ich …«
    Etwas kitzelte ihn am Ohr. Er schlug danach, und ein nasser Tropfen Schlamm platschte auf einen nahegelegenen Ast. Erstaunt richteten beide den Blick nach oben.
    Der Himmel über ihnen wirkte verrauscht, wie ein leerer Fernsehbildschirm.
    »Was ist denn das?«, fragte Rook. So etwas hatte er noch nie gesehen. Die Wolken wirkten gesprenkelt wie ein Halbton-Comic aus den 1950er Jahren. »Das kann doch kein Regen sein. Regentropfen sieht man nicht von so weit weg.«
    Im nächsten Moment war er da. Tropfen in der Größe von Trauben schossen in einem unaufhörlichen Sturzbach vom Himmel. Gott

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