Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)
ein schiefes Lächeln. »Jetzt Sie.«
Ihr Blick glitt zwischen ihrer bandagierten Brust und dem Tunnel hin und her. Es würde ihr nicht leichtfallen, zu kriechen. »Na großartig.« Quasi auf dem gesunden Arm hinkend kroch sie hinter Knight in den Tunnel.
Bishop warf einen letzten Blick zurück auf die Kammer der Knochen. Sie leuchteten weiß im Strahl seiner Taschenlampe. Dann bewegte sich ein Schatten am Rand des Lichtkegels und sprang zurück in die Dunkelheit, nach oben.
Bishops Augen weiteten sich. Da war etwas. Dicht hinter ihnen. Und sie hatten keinen Laut gehört. Er richtete die Taschenlampe auf den gegenüberliegenden Tunnel. Der, durch den sie in die Kammer gelangt waren. Tief in den Schatten des Tunnels glühten zwei gelbe Augen auf. Dann blinzelten sie und waren verschwunden.
Einen Augenblick später gingen sie wieder auf. Größer, bedrohlicher.
Näher.
Bishop feuerte zwei Schüsse ab. Er wusste, dass die meisten der Schrotkugeln nur die Wände treffen würden, hoffte aber, es würden genügend in den Tunnel eindringen, dass die Kreatur es sich zweimal überlegte, ob sie ihnen tatsächlich folgen wollte.
Die Schattengestalt jaulte auf. Treffer. Aber sie ging zum Angriff über.
»Was zum Teufel ist dahinten los?« Rooks Stimme donnerte durch den Tunnel.
Bishop stürzte sich in die dunkle Öffnung, verfolgt vom Klappern alter Knochen, während die Kreatur durch die Kammer jagte. »Rook, mach schon! So schnell du kannst! Sie sind direkt hinter mir!«
Bishop rollte sich auf den Rücken, setzte sich halb auf und richtete die Schrotflinte direkt zwischen den Beinen hindurch auf den Tunneleingang. Beinahe wäre ihm die Taschenlampe aus dem Mund gefallen, als er die rötlichbraune Kreatur aus der Grube springen und auf sich zustürmen sah. Er erhaschte nur einen kurzen Blick auf sie, bevor er den Abzug drückte. Die Schrotflinte donnerte los. Bishop biss auf die Taschenlampe, und sein Schmerzensschrei mischte sich mit dem der Kreatur. Er hatte getroffen, aber sie lebte noch. Endlich fand der Strahl der Taschenlampe sie wieder. Das blutende Biest griff schon wieder an.
Bishop ignorierte das Dröhnen in seinen Ohren und legte wieder an. Einen Augenblick lang fürchtete er, bei dem Knall würden ihm die Trommelfelle platzen. Dann fiel ihm ein, dass sie ja in Sekundenschnelle heilten. Während sein Verstand wieder ein Stückchen in RichtungWahnsinn abglitt. Doch er hatte keine Wahl. Erneut betätigte er den Abzug.
Ein weiterer Schuss donnerte durch den Tunnel, und der durch das Echo hundertfach verstärkte Knall legte sich schmerzhaft auf Bishops Ohren. Er hatte gut gezielt. Mitten ins Gesicht getroffen brach die Kreatur zusammen.
Bishop ließ die Schrotflinte fallen. Sie war leergeschossen. Er warf noch einen schnellen Blick zur Tunnelöffnung auf der anderen Seite der Kammer. Was er dort sah, brachte ihn dazu, davonzukrabbeln wie ein hysterischer Maulwurf.
Glühende Augenpaare, mehr als er zählen konnte, folgten ihm. Während er sich davonmachte, erfüllte ein ohrenbetäubendes Gebrüll die Tunnel, viel durchdringender und furchterregender als seine paar Schrotschüsse.
28
Als es für Julie Zeit wurde, aufs College zu gehen und der Stolz der Familie zu werden, tat sie nicht das, was man von ihr erwartete – nämlich Medizin zu studieren. Sie entschied sich für etwas ganz anderes. Sie meldete sich zur Air Force. Kings Schwester wollte Pilotin werden. Nicht einfach irgendeine Pilotin, sondern Kampffliegerin. Zwei Jahre später hatte sie ihre »Flügel«.
»Festhalten, Siggy!«, schrie sie Jack zu, der auf dem hinteren Sitz der F-14 Tomcat saß, einem zweistrahligen Überschalljäger. Sie hatte die Flügel zurückgeschwenkt, und sie sausten durch einen kristallklaren Himmel, sechstausend Meter über dem tiefblauen Ozean.
Plötzlich wurde das Flugzeug langsamer, gleichzeitig wurde Jack gegen den Gurt gepresst. Er sah die Flügel zu beiden Seiten ausschwenken. Was das bedeutete, wusste er, und er klammerte sich beidhändig am Sitz fest. Sie hingen jetzt kopfunter und zeichneten eine Rolle nach der anderen in den Himmel.
Er spürte, wie sein Magen rebellierte.
Julie lästerte: »Behalte ja dein Mittagessen bei dir, Siggy. Weißt du, wie schwierig es ist, den Gestank wieder aus diesen Dingern rauszukriegen?«
Plötzlich hörten die Purzelbäume auf, und sein Magen drehte sich ihm nicht mehr um. Stattdessen schien er jetzt dreihundert Meter weiter oben zu hängen. Jack spähte anJulies Helm
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