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Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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entdecke hocherfreut sein KA-BAR-Messer auf einem der Tische. Er konnte es nicht sehen, aber er wusste, wie es sich anfühlte. Er fand auch den Elektroschocker, der ihm so viele Schmerzen bereitet hatte und noch immer bereitete. Er steckte ihn ein.
    Queen stöberte ein Sortiment an Folterwerkzeugen auf, die sich gut als Waffe eigneten – drei Eispickel, ein Fleischerhaken und das inzwischen erkaltete Brandeisen. Sara nahm ein Messer von King entgegen, war aber ziemlichsicher, dass ihre zitternden Hände nichts damit anfangen konnten. Also steckte sie es ein in der Hoffnung, es möge irgendwie ihr Selbstvertrauen steigern.
    Solange der Regen herunterprasselte, waren ihre gedämpften Stimmen unhörbar, und das Zelt lag in tiefer Dunkelheit. Der Regen gab eine ausgezeichnete Deckung für ihre Flucht ab. Die drei kauerten sich am Zelteingang hin und spähten nach draußen. Im Zentrum des Lagers kämpfte ein Feuer vergeblich gegen den Regen an. Obwohl es schon beinahe erloschen war, konnten Kings weit geöffnete Pupillen in seinem schwachen Licht die Umgebung deutlich erkennen. Zwei Wachtposten gingen Patrouille. Beide hielten die Köpfe gesenkt, damit ihnen die Regentropfen nicht ins Gesicht peitschten. Sie wirkten nicht besonders wachsam, doch King hatte seine Lektion gelernt. Die VPLA sollte man nicht unterschätzen.
    Er wandte sich zu den anderen. »Wir laufen in den Wald, sobald sie uns den Rücken zuwenden. Der Regen wird unsere Schritte …«
    Bevor er ausreden konnte, wurde das Rauschen leiser und verstummte dann wie abgeschaltet. Er hätte am liebsten lauthals geflucht. Nur eine Minute länger, und sie wären verschwunden gewesen. Nur eine Minute! King spähte wieder durch die Zeltöffnung. Die Posten schüttelten die Tropfen von den wasserdichten Ponchos. Dann traten sie ans Feuer und zündeten sich an den wieder aufflackernden Flammen Zigaretten an. Sie mussten es eben riskieren, wenn die beiden gerade wegsahen. Bis morgen früh zu warten, kam nicht infrage. Queen sollte schließlich im Morgengrauen exekutiert werden.
    King blickte die beiden Frauen an. »Macht euch fertig«, sagte er und deutete dann nach links. »Da lang, und bleibt nicht stehen, bevor ich es euch …«
    Er sah, wie Sara sich spannte. Aber nicht, weil sie gleich lossprinten wollte. Etwas irritierte sie. Vielleicht hatte sie wieder etwas gehört. King vertraute inzwischen auf ihre Sinneswahrnehmungen und versuchte, die Umweltgeräusche des Dschungels auszublenden. Dann hörte auch er es. Eine entfernte Explosion, die er sofort erkannte. Mörserfeuer! Sara sah ihn aus schreckgeweiteten Augen an. Erst da merkte er, dass er das Wort laut ausgesprochen hatte.
    Queen hatte es ebenfalls gehört und trat ohne Zögern in Aktion. Sie drängte sich zwischen ihnen durch und stürmte aus dem Zelt. In jeder Hand hielt sie einen Eispickel.
    King stürzte ihr hinterher, hielt dann aber inne, als er merkte, dass Sara nicht mitkam. Er drehte sich um und streckte ihr die Hand hin. »Wir haben bestenfalls noch ein paar Sekunden.«
    Sie ergriff seine Hand und spürte seine innere Stärke, trotz allem, was er durchgemacht hatte. Er war durch die Hölle gegangen. Ihretwegen. Sie rannte neben ihm her, Hand in Hand, dankte Gott für diesen Mann und betete, dass noch nicht alles zu Ende sein möge.
    Die Wachen, aufgeschreckt durch das Feuer des Granatwerfers, bemerkten Queen in dem Moment, als sie aus dem Zelt stürmte. Doch ihre Eispickel sausten bereits durch die Luft. Ein Mann wurde ins Auge getroffen. Er ging kreischend zu Boden. Der andere bekam den Eispickel in den Adamsapfel und kippte um, mit beiden Händen nach seiner Kehle greifend.
    Immer mehr Soldaten strömten aus den Zelten, halb bekleidet, halb schlafend, aber alle mit Sturmgewehren bewaffnet, während Queen, King und Sara mitten durch das Camp rannten. Queen drehte zu den beiden Gefallenen ab, um sich ihre Waffen zu holen. Aber eine Druckwelle warfsie zu Boden, als die beiden Männer unter einem direkten Granatentreffer durch die Luft flogen. King zog sie wieder hoch, während in der Ferne weiter ununterbrochen Mörserfeuer ertönte.
    »Lauft!«, brüllte King. Er wusste, dass einige der VPLAs bereits hinter ihnen her waren. Die Bäume am Waldrand vor ihnen wurden von Kugeln zerfetzt. Wären die VPLA-Leute nicht so schlaftrunken gewesen, hätte das ihr Ende bedeutet. Da das Camp unter Beschuss lag, würde wenigstens nur eine kleine Truppe hinter ihnen her sein.
    Während sie in den Dschungel

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