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Operation Macho

Operation Macho

Titel: Operation Macho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Thompson
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Staub zu machen.“ Bud rappelte sich hoch und klopfte sich die Hose ab. „Gladys und ich werden uns etwas anderes überlegen müssen. Tja, dann schätze ich, wir treffen uns so um sechs Uhr beim Wagen, damit wir irgendwo in der Stadt etwas essen können. Bis dann.“
    Belustigt sah Tony ihm nach. Bud war offenbar immer noch gegen die Hochzeit, aber Tony konnte sich gut vorstellen, dass er unter anderen Umständen mit Bud hätte, Freundschaft schließen können. Und dieser Gedanke gefiel ihm.
    Lynn sah aus dem Fenster und entdeckte Tony und ihren Vater nebeneinander am Bachufer. Sie wirkten sehr entspannt, und Lynn überlegte, dass ihr Vater noch zu keinem Freund, den sie im Lauf der Jahre mit nach Hause gebracht hatte, so vertraulich gesprochen hatte. Der Anblick der beiden sprechenden Männer rührte sie, doch je länger sie hinsah, desto misstrauischer wurde sie. Hatten ihr Vater und Tony nach ein paar Bieren Freundschaft geschlossen? Verriet Tony vielleicht jetzt gerade ihren ganzen Plan? Die beiden wirkten für Lynns Geschmack viel zu friedlich.
    Falls Tony bei dem Plan nicht mehr mitspielen wollte, musste sie das hinnehmen, doch das gab ihm nicht das Recht, die ganze Show zu verderben. Auch ohne ihn konnte Lynn möglicherweise Erfolg haben, aber sicher nicht, wenn er verriet, dass sie gelogen hatte. Das würde ihre Eltern nur auf sie wütend machen, und bestimmt reisten sie dann sofort ab.
    Hastig lief sie zum Telefon und rief im Häuschen ihrer Eltern an. „Mom? Hör mal zu, ich dachte, ich warne dich lieber vor. Manchmal ist Tony ein bisschen … sagen wir mal, verunsichert.“
    „Natürlich“, antwortete ihre Mutter spöttisch. „Das sieht man doch sofort.“
    „Nein, wirklich. Und dann fängt er an, jedem zu erzählen, er sei Rechtsanwalt.“
    „Und die Leute glauben das selbstverständlich, weil er auch vom Äußeren her so elegant und stilvoll wirkt, ja?“
    „Du wärst überrascht, wie überzeugend er sein kann. Die Fachbegriffe kennt er alle durch meine Arbeit, und wenn man es nicht besser wüsste, könnte man tatsächlich fast glauben, er sei Anwalt.“
    „Also ist er nicht nur ein Faulpelz, sondern auch noch ein Hochstapler?“
    Lynn erkannte die Vorteile davon, Tony noch verachtenswerter darzustellen. „Sagen wir lieber, er hat eine lebhafte Fantasie.“
    „Was für verborgene Eigenschaften hat dieser Traummann denn noch? Läuft er in deiner Unterwäsche herum?“
    „Nur am Wochenende.“
    Fassungslos holte ihre Mutter Luft. „Ich wollte doch nur Spaß machen! Ich hätte nie gedacht, dass er wirklich … Lynn, was ist, denn mit dir los, dass du dich an so einen Kerl bindest?“
    „Ich bin ihm eben rettungslos verfallen, Mom.“ Tony wäre außer sich, wenn er hören würde, was sie für Gerüchte über ihn verbreitete, aber vielleicht erfuhr er niemals davon. „Er hat mir meine Hemmungen genommen. Dank ihm weiß ich, dass es mehr im Leben als nur den Beruf gibt. Er hat mich befreit, mir meine Möglichkeiten gezeigt, mir neue Horizonte eröffnet …“
    „Lynn setzt er dich unter Drogen?“
    „Um Himmels willen, nein.“ Ihr Tonfall bekam etwas Verträumtes. „Das ist nur die Euphorie ewiger und aufrichtiger Liebe.“
    „Jetzt reiß dich mal zusammen! Du hast dein Studium mit Auszeichnung bestanden. Sträubt sich denn deine Intelligenz nicht gegen solche Sprüche?“
    „Ein Studienabschluss wärmt mich nicht nachts im Bett, Mom.“
    „Dann kauf dir eine Heizdecke! Und einen Hund!“
    „Diese Spannung zwischen einer Frau und dem Mann, für den sie bestimmt ist, kann man durch nichts ersetzen.“
    „Er gibt dir doch irgendwelche Drogen. So hast du noch nie im Leben geredet. Calvin Forbes sagt, dass bei uns allen Unkraut in der Seele wuchert. Das sind schlechte Gedanken, die uns immer mehr bedrängen. Da hilft nichts, wir müssen uns bücken, uns die Hände schmutzig machen und dieses Unkraut mitsamt den Wurzeln herausreißen.“
    „Mom, Calvin war schon immer seltsam.“
    „Er sieht eben Dinge, die uns verborgen bleiben. Du musst auch jäten, Lynn. Tony ist nur der Dünger für diese schrecklichen Gedanken in dir. Ha, das ist wirklich gut. Tony ist der Dünger, ein riesiger Haufen Sch… Moment, da kommt gerade dein Vater. Vielleicht hat er gute Neuigkeiten zu berichten.“
    „Dad ist zurück? Dann denk bitte dran, was ich dir über Tony erzählt habe.“
    „Keine Sorge, Liebes. Vergiss du das Unkraut nicht. Dann bis sechs zum Dinner.“
    „In Ordnung, Mom. Bye.“ Sie legte

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