Operation Macho
überzeugen.“
„Tony.“ Unwillkürlich legte sie ihm die Hand auf die Brust. „Mach das bitte nicht mit mir. Ich habe dich in eine Situation gebracht, die sexuell aufgeladen ist. Da ist es nur verständlich, dass du glaubst, du würdest dich zu mir hingezogen fühlen. Du bist noch zu verletzlich, und ich war zu sehr mit meinen Problemen beschäftigt, um daran zu denken. Lass mich dich zurück nach Phoenix bringen. Vielleicht reicht es für meine Eltern schon, wenn sie gemeinsam hier sind und …“
Sein Kuss kam völlig unerwartet, und das sinnliche Vergnügen, seine Lippen zu spüren, überdeckte alle Bedenken. Die Liebkosungen seiner Zunge versprachen ihr eine wilde Leidenschaft, der Lynn sich nur seufzend hingeben konnte. Tony legte ihr die Arme um den Nacken und zog sie an sich. Sein wilder Kuss ließ sie erbeben, und sehnsüchtig rieb sie sich an ihm, wobei sie spürte, wie erregt auch Tony war.
Schrill klingelte das Telefon auf dem Nachttisch immer wieder, bis Lynn schließlich frustriert den Kuss unterbrach.
Schwer atmend ließ Tony sie los. „Eines solltest du wissen“, sagte er leise. „Ich habe nicht vor, das Wochenende vorzeitig abzubrechen.“
„In … in Ordnung.“ Zitternd strich sie sich das Haar zurück und hob den Hörer ab. Sie war davon überzeugt, dass ihre Eltern sie sprechen wollten, und es fiel ihr nicht schwer, sich mit atemloser Stimme zu melden. Ihre Eltern sollten schließlich wissen, dass sie in einem unpassenden Moment gestört hatten.
„Gib mir deinen Romeo“, befahl ihr Vater in dem Tonfall, den sie von früher kannte, wenn er ihr Ausgehverbot erteilt hatte.
Wortlos hielt sie Tony den Hörer hin.
Aus seinem Blick sprach immer noch das Verlangen, als er ihr den Hörer abnahm. Doch sobald er sich meldete, ging eine Veränderung in ihm vor. Sein Gesichtsausdruck bekam eine gelangweilte Lässigkeit, und er bewegte sich aufreizender. „Was gibt’s?“, fragte er und zog sich eine Zigarette aus der Schachtel.
Lynn stand so unter Anspannung, dass sie nervös kicherte.
Kurz sah Tony zu ihr, bevor er sich die Zigarette in den Mundwinkel klemmte. Mit dem Daumennagel zündete er ein Streichholz an und hörte Lynns Vater zu.
Nach einem tiefen Zug verdrehte er genervt die Augen. „Gib mir eine Auszeit, Pops“, sagte er. „Hier wartet noch eine unerledigte Aufgabe auf mich.“
Pops! Lynn musste sich die Hand vor den Mund halten, damit ihr Vater sie nicht laut lachen hörte. Diesen Namen hatte er immer gehasst.
„Ich komme, wenn ich fertig bin.“ Tony sah zu ihr und musterte sie von oben bis unten. „Eine Lady drängt man nicht zur Eile, wenn du verstehst, was ich meine.“
Beim Gedanken an ein ausgedehntes Liebesspiel mit Tony wurde ihr abwechselnd heiß und kalt. Er wusste wirklich, wie er ihre Fantasie auf Hochtouren bringen konnte.
„Ja, ich komme dann irgendwann. Bye.“ Er legte auf und sah wieder zu ihr. „Er will sich mit mir in der Bar zu einem Drink treffen.“
„Und du hast ihn glauben lassen, dass wir gerade …“
„Das war ja nicht einmal gelogen, Baby.“ Er drückte die Zigarette wieder aus und kam mit seinem lässigen Gang zu Lynn herüber. Seine Stimme bekam einen tiefen lüsternen Klang. „Ich habe gesagt, es dauert eine Weile.“
Entschlossen richtete sie sich auf. „Nein, lass das jetzt. Und deine Masche kannst du dir sparen. Die zieht bei mir nicht.“
„Ich finde, sie zieht ausgezeichnet.“
„Du hast mich lediglich überrumpelt. Aber mir war es ernst mit dem, was ich gesagt habe. Eine Affäre wäre für uns beide ein schrecklicher Fehler.“
Ein wissendes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Dein Körper spricht da eine ganz andere Sprache, Zuckerschnecke.“
Er ist wirklich sexy, dachte sie und wehrte sich gegen die Erregung. „Hör nicht auf meinen Körper.“
„Dann darf er nicht so laut schreien.“ Vielsagend lächelte er. „Vergiss mich nicht, Baby, ich bin gleich wieder zurück.“
6. KAPITEL
T ony betrat die Bar im Empfangsgebäude. Der Raum war mit dunklem Holz verkleidet, und Bud saß an einem Tisch weit entfernt von der Tür und den einzigen anderen Gästen, einem jungen Pärchen, das Händchen hielt und sich gegenseitig bewundernd in die Augen sah. Beim Anblick der beiden jungen Leute empfand Tony kurz einen Stich, denn diese romantische Zweisamkeit vermisste er wirklich.
Irgendwo gab es eine Frau, die zu ihm passte, und früher oder später würde er sie finden. Bei der nächsten Ehefrau würde
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