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Operation Macho

Operation Macho

Titel: Operation Macho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Thompson
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er der aufregendste und liebenswerteste Partner sein, den man sich vorstellen konnte. Dazu brauchte er allerdings eine Frau, in der er nicht nur die Geliebte, sondern die vollwertige Partnerin sehen konnte. Eigentlich eine Frau wie Lynn, überlegte er.
    Bud leerte sein Bier und deutete auf den freien Stuhl ihm gegenüber. „Setzen Sie sich.“
    Tony drehte den Stuhl mit der Lehne nach vorn und setzte sich rittlings darauf.
    Kopfschüttelnd sah Bud ihn an. „Möchtest du ein Bier?“
    „Na sicher.“
    Bud winkte der Kellnerin.
    Tony bestellte sich ein Pils, und Bud orderte sich auch gleich Nachschub. Es schien so, als wolle Bud die Unterhaltung nicht beginnen, also zündete Tony sich eine Zigarette an.
    „Ich hoffe, du hast nicht vor, das später in der Nähe des Kindes zu tun.“
    „Was für ein Kind?“ Tony blickte sich um, aber er konnte in der Bar keine Kinder entdecken. „Hast du einen kleinen Schreihals unter dem Stuhl versteckt, Bud?“
    Verächtlich stieß Bud die Luft aus. „Ich meinte dein Baby, Mr Einstein.“
    „Oh.“ Immer wieder vergaß Tony Lynns angebliche Schwangerschaft. Das war jetzt schon der zweite Patzer, und er nahm sich vor, in Zukunft besser aufzupassen. „Unser kleiner Windelpo.“
    „Genau, der kleine Unbekannte. War das eigentlich geplant, oder habt ihr euch verrechnet?“
    Tony wusste nicht, ob Lynn in der Hinsicht schon etwas erzählt hatte, aber er musste antworten. „Ich verrechne mich nie, Dad.“
    „Nenn mich nicht Dad.“
    Gelassen zog Tony an der Zigarette. „Irgendwie muss ich dich doch nennen. Wie wäre es mit Leuchtschädel?“
    Verärgert biss Bud die Zähne aufeinander. „Wie wär’s mit Mr Morgan?“
    „Tut mir leid, ist nicht mein Stil.“ Selbst als aufmüpfiger Teenager war Tony zu niemandem direkt unhöflich gewesen, aber Lynn wollte schließlich, dass Bud ihn hasste. Und dem Gesichtsausdruck seines Gegenübers nach zu urteilen hatte Tony blendenden Erfolg damit.
    Die Getränke wurden serviert, und prostend hob Tony das Glas. „Auf deine Tochter, das heißeste kleine …“
    „Trink einfach dein Bier“, unterbrach Bud ihn, während er vor Wut rot anlief.
    Folgsam trank Tony, schluckte laut und bekam sogar einen Rülpser zustande.
    „Um Himmels willen.“ Bud fuhr sich über das Gesicht. „Ich kann es nicht glauben, dass mein kleines Mädchen aus dem großen Topf mit Männern ausgerechnet eine Niete wie dich gezogen hat.“
    „Reine Glückssache würde ich sagen. Gutes Bier, übrigens. Damit kriegt dein Kuli sicher neue Tinte, Pops.“
    „Im Moment mache ich mir eher Sorgen um deinen Kuli.“ Bud zückte sein Scheckbuch. „Was würde es kosten, dass du damit irgendwo anders herumkritzelst?“
    Ungläubig blickte Tony auf das Scheckbuch. „Du willst mir Geld geben, um mich los zu sein?“
    „Wirklich ein cleveres Kerlchen. Also, wie viel?“
    „Und was wird aus dem kleinen Windelpo?“
    „Das schaffen wir schon irgendwie. Gladys und ich und Lynn.“
    „Heißt das, Gladys und du, ihr bleibt jetzt doch zusammen?“ Falls ja, dann war Tonys Aufgabe erledigt. Allerdings konnte er nicht sagen, ob ihm der Gedanke gefiel.
    „Ha! Soweit kommt es noch. Unter uns: Die Sache mit dem Grab ist mir völlig egal. Mir geht es hier ums Prinzip, und ich lasse mich nicht herumkommandieren.“
    Dann blieb Tony also noch etwas Zeit mit Lynn. „Ich dachte, weil du gesagt hast, Gladys und du, ihr würdet euch etwas überlegen.“
    „Wir werden uns um das Baby kümmern. Natürlich werde ich aus diesem Motel wieder ausziehen. Das ist nicht der richtige Ort für ein kleines Kind. Tagsüber werde ich abwechselnd mit Gladys auf die Kleine aufpassen, und abends bringen wir sie zu Lynn zurück.“
    Tony konnte sich nicht entsinnen, dass das Geschlecht des Babys schon einmal erwähnt worden war. „Äh, hat Lynn gesagt, dass es ein Mädchen wird?“
    „Nein, aber Gladys und ich hoffen es. Wir mögen Mädchen.“
    Mein Stichwort, dachte Tony und zwinkerte anzüglich. „Ich auch.“
    „Soll mich das jetzt überraschen? Nenn mir eine Summe, und du kannst heute Abend noch mit dem nächsten Flug von hier weg. Damit wäre die ganze Angelegenheit beendet.“
    „Du willst mich aus dem Leben meines Babys ausschließen?“
    „Das habe ich vor.“
    Allmählich regte Tony sich auf. „Das Baby sollte seinen Vater kennen. Ich will nicht der große Unbekannte sein.“
    „Wenn dir etwas daran liegt, was das Kind später über dich denkt, sollte es dich lieber nicht kennenlernen.

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