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Operation Macho

Operation Macho

Titel: Operation Macho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Thompson
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pinkfarbenen Weltall. Ich bin gleich wieder zurück.“ Lynn verschwand im Bad, und kurz darauf kam sie wieder, während sie sich den Saum des Kleids nach unten zog. Es saß hauteng, und da sie noch schlanker als ihre Mutter war, konnte Lynn sich gar nicht vorstellen, wie ihre Mutter in dieses Prachtstück hineinpasste. Gladys war allerdings etwas kleiner, und so reichte das Kleid bei Lynn kaum bis zur Mitte der Schenkel.
    „Hör auf, am Saum zu zupfen, und steh still.“ Nachdenklich legte Gladys den Finger an die Lippen. „Beeindruckend. Genau richtig für … Na ja, eben genau richtig.“
    „Richtig wofür, Mom? Was hast du vor?“
    „Gar nichts.“ In gespielter Unschuld riss ihre Mutter die Augen auf.
    Lynn blickte an ihrem Kleid hinunter. Das Gefunkel der Glitzersteinchen tat ihr in den Augen weh. „Findest du nicht, dass es ein bisschen grell ist, für halb neun Uhr morgens?“
    „Liebes, wir sind im Urlaub! Oh, du brauchst noch Schuhe.“ Sie kramte im Schrank und holte goldfarbene Sandaletten mit pinkfarbenen Perlen hervor. „Zieh die hier an.“
    Das macht jetzt auch keinen Unterschied mehr, beschloss Lynn. Unauffällig in ihr Zimmer zu gelangen, wäre ihr im Pyjama sicher eher gelungen. „Danke, Mom. Ich sollte jetzt besser los.“ Sie klemmte sich Bademantel und Pyjama unter den Arm und ging zur Tür.
    „Schicke deinen Vater her, ja? Nach so einer Nacht braucht er ein paar Vitaminpillen und Mineralstoffe. Ich werde uns beiden starken Kaffee bringen lassen.“
    „Sollen wir schon mal planen, was wir heute unternehmen?“
    Ausweichend winkte ihre Mutter ab. „Ach, lass uns einfach sehen, was passiert.“
    „Irgendetwas geht hier doch vor.“
    „Das tut es immer, Liebes. Das Leben kennt keine Pause. Du musst nur beide Hände ausstrecken und es ergreifen. Entdecke deine …“
    „Bye, Mom. Das ist mir für diese Uhrzeit ein bisschen zu esoterisch.“ Sie ging nach draußen und fand, dass ihre Mutter so klang, als habe sie diese Sprüche vor dem Spiegel eingeübt. So, als habe jemand ihr das beigebracht. Fast so, wie … Nein, das durfte doch nicht sein. Ihre Mutter hatte doch nicht etwa …
    „Lynn Morgan! Da bist du ja!“
    Calvin Forbes und kein Fluchtweg in Sicht. Sie kamen sich auf dem Plattenweg entgegen. Anscheinend hatte er es zuerst bei dem anderen Häuschen versucht und dort erfahren, dass sie bei Gladys war.
    Lynn seufzte auf. „Hallo, Calvin. Meine Mutter hat dich angerufen, stimmt’s?“
    „Das hat sie tatsächlich.“ Sein Lächeln wirkte so strahlend, als hätte er eine Glühbirne im Mund. „Aber früher oder später wären wir uns ohnehin wieder begegnet, weil das Leben unsere Wege miteinander verknüpft hat, Lynn.“
    „Das ist nur der Plattenweg zu meinem Häuschen, Calvin, und nicht der Weg des Lebens.“
    „Das Leben ist voller Symbole, und wir müssen nur noch lernen, sie zu deuten.“ Er blieb vor ihr stehen und wies auf ihre Kleidung. „Nimm zum Beispiel dieses Kleid.“
    „Das möchte ich lieber nicht. Es …“
    „Als du dieses Kleid gewählt hast, hast du damit der Welt mitteilen wollen, dass du ein Star bist, Lynn! Aber jemand steht dir dabei im Weg, richtig, Lynn?“
    Offenbar gehörte es zur Redeweise in seinen Seminaren, den Namen des Gegenübers so oft wie möglich zu wiederholen. Besonders so früh am Morgen gehörte Lynn nicht gerade zu den geduldigsten Menschen, und schon jetzt hatte sie genug von Calvins Gerede. „Das Einzige, was mir im Moment im Weg steht, bist du, Calvin. Sonst könnte ich in mein Zimmer gehen, dieses Kleid loswerden und mir etwas Angemesseneres anziehen.“
    „Was ist denn angemessener als ein Kleid, so strahlend wie der Sonnenschein? Über und über mit den Sternen bedeckt, die den Erfolg verkörpern, den du dir wirklich verdient hast? Hör auf dein Unterbewusstsein, Lynn, und entdecke deine Kräfte!“
    Das kann alles nur noch schlimmer werden, erkannte sie. Offenbar fuhr ihre Mutter jetzt mit Calvin die schweren Geschütze auf. Sie wollte zwar in diesem Kleid nur ungern gesehen werden, aber wenn sie nicht sofort etwas unternahm, blieb Calvin womöglich noch bis zum Ende des Kurzurlaubs.
    „Wieso frühstücken wir beide nicht unten auf der Terrasse am Bach?“, bot sie an. „Such uns schon mal einen Tisch, und ich komme in fünf Minuten nach. Wie klingt das?“
    „Sehr entwicklungsfähig.“
    Innerlich zuckte sie zusammen. Diesen Kerl musste sie sofort wieder loswerden. Auch ohne ihn und seine ewigen Vorträge war ihr Leben

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