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Operation Macho

Operation Macho

Titel: Operation Macho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Thompson
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im Moment schwierig genug. „Bin gleich wieder bei dir.“ Sie schlängelte sich an ihm vorbei und lief so schnell wie möglich zu dem Häuschen. Das Umziehen musste sie verschieben. Dieses Gespräch mit Calvin durfte keine Minute länger als nötig warten.
    Während sie die Stufen hinaufging, kam ihr Vater zur Tür heraus. Er verzog das Gesicht und blinzelte in der grellen Sonne. „Was hast du denn da an?“
    „Das gehört Mom.“
    „Ein bisschen grell, nicht wahr?“
    „Calvin findet, es steht mir.“
    „Hast du ihn getroffen?“
    „Leider.“ Mitfühlend sah sie ihren Vater an. Er wirkte, als wäre er gerade von einer Klippe gestürzt. „Hast du dich gestern Abend gut amüsiert?“
    Bud rieb sich die Nase. „Das hoffe ich. Wenn ich mich schon so elend fühle, dann soll es sich wenigstens gelohnt haben.“ Aus seinen geröteten Augen sah er sie an. „Dieser Kerl ist nichts für dich, Spätzchen. Du kannst keinen Mann heiraten, der die halbe Nacht aufbleibt und sich, wie ein Wilder aufführt.“
    Lynn lächelte. „Wieso nicht? Mom hat doch auch so einen geheiratet.“
    „Und das bedauert sie jetzt.“
    „Da wäre ich mir nicht so sicher. Sie sagt, du sollst zu ihr kommen. Sie will dir deine Pillen und starken Kaffee geben.“
    „Tatsächlich, ja?“ Glücklich lächelte er. „Das klingt gut. Dann mache ich mich jetzt mal auf den Weg.“ Er ging an Lynn vorbei.
    „Ach, und noch was.“ Lynn drehte sich zu ihm um. „Als ich Mom davon erzählt habe, dass Tony und du mir ein Ständchen gebracht habt, musste sie sich schwer beherrschen, um nicht zu lachen.“
    „Trotzdem wird sie mir wahrscheinlich die Hölle heißmachen, weil ich mit dem Feind Bruderschaft getrunken habe.“
    Das befürchtete Lynn allerdings auch. „Sag ihr einfach, dass du es tun musstest, um Tony und mich voneinander fernzuhalten.“
    „Das ist mir doch auch großartig gelungen, nicht?“
    „Kann man wohl sagen.“ Und dafür muss ich ihm dankbar sein, dachte sie. Wer weiß, was sonst geschehen wäre?
    „Dabei hatte ich das gar nicht vor“, stellte ihr Vater richtig.
    „Wenn du es ihr nicht verrätst – ich schweige wie ein Grab.“
    Bud lächelte. „Abgemacht. Wo ist Calvin übrigens?“
    „Ich habe ihm gesagt, dass ich mich mit ihm in ein paar Minuten auf der Terrasse treffe, um gemeinsam zu frühstücken.“
    „Tony wird das nicht gefallen.“
    Lynn neigte den Kopf zur Seite und blickte ihren Vater eindringlich an. „Macht es dir denn etwas aus?“
    Bud wirkte verlegen. „Ich bleibe dabei, er ist nichts für dich. Aber für einen Nichtsnutz ist er ziemlich in Ordnung. Ich hätte nichts dagegen, mit ihm zum Bowling zu gehen. Aber als Ehemann brauchst du jemanden, der … stilvoller ist.“
    „Wie Calvin zum Beispiel?“
    „Bloß nicht. Wir sehen uns später, Spätzchen.“
    „Pass auf dich auf, Dad.“ Sie sah ihm nach. Wenn sie sich nicht täuschte, dann hatten ihre Eltern das Kriegsbeil begraben. Ihr Plan verlief nicht so reibungslos, wie sie es gehofft hatte, aber die Entwicklung war ermutigend.
    Lynn betrat das Häuschen. In der Dusche lief Wasser, und die Tür zum Bad stand offen. Lynn schluckte. Das bedeutete, dass Tony dort nackt stand. Sie musste ihm sagen, wohin sie ging und dass sie sich um Calvin kümmern würde.
    Um sich zu beruhigen, holte sie tief Luft und näherte sich vorsichtig der offenen Tür. „Tony?“
    „Lynn?“ Das Wasser wurde abgestellt. „Das mit gestern Abend tut mir leid.“ Der Duschvorhang wurde zurückgezogen.
    Gleich kommt er heraus! dachte sie. „Du kannst ruhig weiterduschen“, rief sie hastig. „Ich gehe sowieso gleich wieder. Ich wollte nur …“
    „Bleib noch einen Moment.“ Er kam zur Tür. Das Wasser lief noch an ihm herunter, und er schlang sich gerade ein Handtuch um die Hüften.
    Lynn dröhnte der Herzschlag in den Ohren. Sein Haar war nass und lockte sich über der Stirn. In der dunklen Brustbehaarung und an den Beinen schimmerten die Tropfen, und weil er sich so beeilt hatte, hob und senkte sich seine Brust heftig bei jedem Atemzug.
    Erstaunt musterte er sie von Kopf bis Fuß. „Was …?“
    „Das Kleid gehört Mom. Ich wollte nicht im Pyjama herkommen.“
    „Es sieht … ungewöhnlich aus.“ Weiterhin betrachtete er prüfend ihre Kleidung. „Irgendwie gefällt es mir. Nicht gerade klassisch, aber du wirkst darin sehr lebenslustig.“
    „Ach, und sonst sehe ich wie auf dem Weg zu einer Beerdigung aus?“ Lynn hatte immer noch nicht ganz verdaut, was ihre

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