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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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trotzdem noch verhindern.«
    Camp David, Maryland
    »Mr. President. Es wird Zeit, Sir.«
    »Ganz recht.« Der Präsident warf einen Blick auf seine Uhr und erhob sich von dem Sessel, auf dem er gesessen und die neuesten nachrichtendienstlichen Erkenntnisse gelesen hatte, die ihm die CIA aus Langley hatte zukommen lassen. Er winkte dem Major des Marine Corps zu und ging zu einer der sicheren Fernmeldekonsolen. Der Verteidigungsminister war bereits zugeschaltet, als der Präsident die Kopfhörer aufsetzte. »Müssen wir über die SIOP-Vorgaben sprechen?«
    »Meines Erachtens nicht, Mr. President. Wir reagieren ja nicht auf einen Erstschlag. Und nur dazu ist SI-OP gedacht. Die russischen Waffen sind bereits hier, scharf gemacht und in Stellung gebracht. Dagegen können wir nichts mehr unternehmen. Meiner Meinung nach gibt es nur eine mögliche Reaktion, falls die Russen keinen Rückzieher machen – einen umfassenden Vergeltungsschlag. Wir müssen bereit sein, alles abzufeuern, was wir haben, und dafür sorgen, dass sie es wissen.«
    »Sie wissen es«, sagte der Präsident. »Ich habe es Karasin schon zweimal erklärt. Was ist also der nächste Schritt?«
    678

    »Wir müssen die Kommandozentrale des USStratCom anweisen, die Alarmbereitschaft für die Interkontinentalraketen zu erhöhen. Alles andere ist bereits weitgehend erledigt, so weit ich weiß.«
    »Bei welcher Stufe sind wir derzeit?«
    »Alert Twenty. Im Lauf der nächsten zwei Stunden sollten wir stufenweise auf Alert Five erhöhen. Meiner Ansicht nach sollten wir jetzt auf Alert Fifteen gehen.«
    »Einverstanden. Ich gebe die Codes aus.«
    Auf einen Befehl des Präsidenten hin öffnete der Major den schwarzen Attachékoffer und entnahm die Gold Codes. Der Präsident suchte den Code aus, den er benötigte, und erteilte die Anweisung, dass er umgehend an die Kommandozentrale des USStratCom durchgegeben werden sollte.
    Autoroute A26, bei Couvron-et-Aumencourt, Frankreich
    Das Team aus Aldermaston – fünf Wissenschaftler und drei Bombenspezialisten, die in einem Minibus vom Typ Leyland Sherpa und zwei Transit angereist waren, die ihre Ausrüstung enthielten – traf um zwanzig nach sieben ein, nachdem es von der Gendarmerie zehn Minuten an dem abgesperrten Autobahnabschnitt aufgehalten worden war, bis man Lacomte erreichte, und der die Durchfahrgenehmigung erteilt hatte. Die drei Fahrzeuge kamen auf der falschen Autobahnseite, auf der Fahrbahn in Richtung Norden, von der Anschlussstelle Courbes aus zum 679

    Rastplatz und hielten neben dem russischen Sattelschlepper.
    Die Männer stiegen aus dem Minibus und musterten das russische Fahrzeug. Als sich Richter zu ihnen begab, löste sich ein leicht gebückt gehender Mann mit grauen Haaren – vermutlich der leitende Wissenschaftler – aus der Gruppe und kam ihm entgegen.
    »Sind Sie der Verantwortliche hier?«, fragte er.
    »Ich nehme an, ich bin mehr oder weniger der britische Vertreter«, erwiderte Richter.
    Der Wissenschaftler streckte die Hand aus. »Dewar«, sagte er, »wie der Scotch. Professor Dewar, aus Aldermaston. Wir wissen, was sich in dem Lastwagen befindet, aber wir wissen nicht, was Sie von uns erwarten. Geben Sie mir einen Tipp.«
    »Dreierlei«, sagte Richter. »Erstens möchte ich, dass Sie den Sprengkörper sichern, aber nicht unbrauchbar machen. Ich möchte, dass sämtliche Schaltkreise vo-rübergehend unterbrochen werden. Zweitens möchte ich, dass Sie mir erklären, was ich machen muss, damit ich eine andere Waffe vom gleichen Typ entschärfen kann.«
    »Wo ist sie?«, warf Dewar ein.
    »In Gibraltar«, sagte Richter. »Ich will Sie nicht mit näheren Einzelheiten langweilen, aber aller Wahrscheinlichkeit nach geht diese Waffe in etwa zehn Stunden hoch, wenn wir nichts dagegen unternehmen. Deshalb muss ich verdammt schnell Bescheid wissen. Drittens habe ich die Anweisung, diese Waffe so bald wie möglich nach Großbritannien transportie-680

    ren zu lassen. Man schickt uns heute Abend eine Zugmaschine und Geleitschutz, aber ich möchte, dass auch Ihr Team den Lastwagen begleitet.«
    »Gut«, sagte Dewar. »Dann sollten wir sofort anfangen.«
    Das SAS-Team hatte die Siegel aufgebrochen und den Anhänger geöffnet, sobald er auf dem Rastplatz stand, um sich zu vergewissern, dass er tatsächlich ei-ne Kernwaffe enthielt und nicht etwa Kaviar und Wodka für das russische Botschaftspersonal. Der Aufleger war voll beladen gewesen, damit bei einer Kontrolle niemand Verdacht schöpfte, falls der

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