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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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hatte nach wie vor die Aktentasche unter den Arm ge-klemmt, als er sich neben Erroll auf den Rücksitz setzte, dann betätigte der Fahrer den Blinker und fuhr los.
    Erroll bemerkte, dass er ständig in den Rückspiegel blickte. »Haben wir Gesellschaft, George?«, fragte er.
    »Ja, Sir. Ein schwarzer ZIL, drei Autos hinter uns.
    Sie haben sich wie üblich vor der Botschaft an uns ge-hängt.«
    Richter warf einen Blick aus dem Rückfenster. Eine dunkle Limousine, in der mindestens zwei Mann sa-
    ßen, folgte ihnen im steten Abstand von rund hundert Metern.
    »Man gewöhnt sich mit der Zeit daran«, sagte Erroll. »Ich nehme an, in Ihrem Beruf wird man nicht auf Schritt und Tritt verfolgt, oder?«
    Richter schaute ihn an. Erroll lächelte. »Nein«, erwiderte er ebenfalls lächelnd. »Nicht auf Schritt und Tritt.«
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    Erroll lehnte sich zurück, fummelte dann in seiner Jackentasche herum und holte einen Briefumschlag heraus. Richter öffnete ihn, warf einen Blick auf die Kopie des Totenscheins und steckte ihn zu dem Unfallbericht in seine Aktentasche.
    Aspen drei-vier
    Der Blackbird flog weiter mit Mach 3,0 auf achtzigtausend Fuß Höhe, als Frank Roberts über die Südspitze von Schweden und Dänemark hinweg Kurs auf die schottische Küste nahm. Siebzig Meilen vor dem Fest-land sah es so aus, als ob sie es nicht schaffen würden.
    »Boss, der Spritverlust wird schlimmer. Jetzt sind es eher hundert Pfund pro Minute. Ich schätze, dass wir höchstens noch zwanzig Minuten Zeit haben, bevor alles ausfällt.«
    »Okay. Melden wir uns. Ich rufe die ATC, und du erklärst Mildenhall, was los ist.«
    Während sich Paul James auf dem sicheren Kanal an die Einsatzzentrale in Mildenhall wandte, stellte Frank Roberts den Sekundär-Radartransponder auf militärischen Notruf und wählte die Leitfrequenz auf UHF. »Pan, Pan, Pan. Hier Aspen drei-vier. Wir haben noch Treibstoff für zwanzig Minuten. Bitten um Umleitung zum nächsten geeigneten Flugplatz und um vordringliche Landeerlaubnis.«
    81

    Scottish Air Traffic Control Centre (Military),
    Atlantic House, Prestwick, Schottland
    Die Scottish Military Distress & Diversion Cell gehört zum Scottish Air Traffic Control Centre (Military), der militärischen Flugleitzentrale, die im Atlantic House in Prestwick an der schottischen Westküste stationiert ist. Als die zahlreichen miteinander vernetzten Funk-und Radarschüsseln den Notruf des Blackbird empfingen, zeigte ein Laserscan-Gerät dem Cell-Team auf einer großen Leuchtkarte an der Wand die Position der Maschine an. Während der Assistent einen Laser-Marker zu der angezeigten Stelle führte, betätigte der Controller vom Dienst die nächstgelegene Sendetaste.
    »Roger, Aspen drei-vier, Scottish Centre. Gehen Sie auf Kurs Zwo-acht-fünf nach Lossiemouth. Nennen Sie Flugzeugtyp und Flughöhe.«
    »Zwo-acht-fünf für Aspen drei-vier. Wir sind ein zweisitziger Militärjet, Sir.«
    »Roger, Drei-vier. Ich wiederhole, wie ist Ihre Flughöhe?«
    Kurzes Schweigen. »Wir sind im oberen Luftraum, Sir.«
    »Herr im Himmel«, meldete sich der Assistent des Fluglotsen, der per Laser-Marker laufend die vom Transponder übermittelten Positionsmeldungen anzeigte. »Das Ding ist verdammt schnell. Hey, ist Aspen nicht eine Funkkennung für die U-2?«
    Der Controller schüttelte den Kopf. »Das ist keine U-2, die ist nicht so schnell.« Er versuchte es noch 82

    einmal. »Drei-vier, ich wiederhole, wie ist Ihre Flughöhe und Geschwindigkeit?« Er wandte sich an den Assistenten und sagte ihm, er solle sich mit Lossiemouth in Verbindung setzen und mitteilen, dass eine Maschine dorthin umgeleitet werde, die wegen Treib-stoffmangels dringend landen müsste. Ein schneller, zweisitziger Jet der US Air Force, Flugzeugtyp unbekannt. Außerdem sollten sie sich für die Einweisung bereithalten.
    Roberts antwortete schließlich. »Sir, Aspen drei-vier fliegt zurzeit mit Überschallgeschwindigkeit, und wir sind sehr hoch. Hier oben ist außer uns niemand.«
    Der Controller gab es auf. »Roger, Aspen drei-vier.
    Sie haben noch dreiundvierzig Meilen bis Lossiemouth. Gehen Sie tiefer und auf Unterschallgeschwindigkeit, bleiben Sie zunächst auf Flughöhe eins-null-null. Teilen Sie uns mit, wenn Sie für die Wetterdurchsage für Lossiemouth bereit sind.«
    Vierzig Meilen östlich der Landebahn zog Frank Roberts die Schubregler zurück, worauf die Maschine in den Sinkflug überging und gleichzeitig langsamer wurde.
    Britische Botschaft,
    Sofijskaja

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