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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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nach London zurückfliegen.«
    »Darauf läuft es in etwa hinaus«, sagte Richter.
    »Rechnen Sie mit ein paar Unannehmlichkeiten, wenn Sie sich mit diesem Russen treffen?«
    »Nein«, erwiderte Richter. »Ich rechne mit einer Menge Unannehmlichkeiten.«
    »Aha. Brauchen Sie irgendeine Waffe? Wir haben hier eine kleine Waffenkammer.«
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    »Nein, danke.« Richter schlug seine Jacke zurück und zeigte ihm den Griff des Smith & Wesson. Payne nickte geistesabwesend, und fünf Minuten später nahm Richter das Fahrzeug in Augenschein, das ihm vom Fuhrpark der Botschaft zur Verfügung gestellt wurde. Es war ein WAZ, der gleiche Typ, in dem Mr.
    Newmans unglückseliger Doppelgänger den Tod gefunden hatte. Richter konnte nur hoffen, dass es kein schlechtes Omen war. Er warf zunächst einen Blick in den Kofferraum und überzeugte sich davon, dass er alles enthielt, was er brauchte, dann schloss er die Tür auf. Er machte sich ein paar Minuten mit den Armaturen vertraut, dann ließ er den Motor an, fuhr hinaus und fädelte sich in den nicht allzu dichten Moskauer Nachmittagsverkehr ein. Er hatte noch keine genaue Vorstellung, wohin er fahren musste, wusste aber, dass er den Ort, zu dem er wollte, erkennen würde, wenn er ihn sah.
    Moskau ist von zwei großen Ringstraßen umgeben, in deren Zentrum der Kreml liegt. Die erste führt im Umkreis von knapp fünf Kilometern um die Innenstadt; die zweite ist rund fünfzehn Kilometer weiter draußen und verläuft entlang der Bezirksgrenze zwischen Moskwa und Gorod. Richter wollte Leonid Gremiakin in dessen Wohnung im Bezirk Schajdrowo aufsuchen, rund zwölf Kilometer südlich des Stadt-zentrums und etwas östlich der Hauptverkehrsstraße gelegen, die in Richtung Süden führt, nach Tula und Orel, und in Sewastopol auf der Krim endet, an der Nordküste des Schwarzen Meeres. Schajdrowo kam 905

    ihm für den Anfang vielversprechend vor, deshalb bog Richter am Serpuhowskaja Ploschtschad auf die Ljusinowskaja Uliza ab und fuhr in Richtung Süden.
    Er fuhr am westlichen Bogen der Moskwa vorbei, wo sie an Juschnij Port und Nagatino vorüberfließt, und dann durch die immer dünner besiedelten Vororte, durch Beljajewo und weiter nach Krasnyj Majak. Dann bog Richter links ab und fuhr einen weiten Bogen, um von Süden aus nach Schajdrowo zu kommen. Anhand der Karten, die Payne ihm gegeben hatte, konnte er sich halbwegs orientieren, aber einzelne Mietshäuser waren darauf natürlich nicht eingezeichnet. Doch er hatte viel Zeit, und nach knapp zwei Stunden hatte er herausgefunden, wo Gremiakin wohnte.
    Richter verließ Schajdrowo in westlicher Richtung, fuhr dann nach Norden, blieb bis kurz vor Beljajewo auf der Hauptstraße und bog links in Richtung Wo-rontsawo ab. Nach rund anderthalb Kilometern bog er erneut links ab und fuhr an den Vororten von Kon-kowo vorbei in Richtung Tëplyistan. Als Richter zur Abzweigung nach Uskoje kam, hatte er bereits drei geeignete Stellen entdeckt, deshalb fuhr er weiter in Richtung Süden, nach Jasenewo, an der Zufahrtsstra-
    ße vorbei, die zur SWR-Zentrale führte, und dann gen Osten, stieß auf die M2 in Richtung Norden und zu-rück zur Botschaft.
    Richter brauchte noch eine Sache, und auf einer Baustelle kurz vor dem inneren Stadtring entdeckte er etwas Geeignetes. Er hielt an, verstaute es im Kofferraum und fuhr mit dem WAZ zur Botschaft.
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    Um sieben ging Richter in den Speiseraum hinunter und aß zeitig zu Abend. Als er fertig war, war es halb acht, und um Viertel vor acht saß er wieder im WAZ
    und fuhr in Richtung Süden. Kurz nach acht erreichte er Schajdrowo, fuhr zu Gremiakins Mietshaus und parkte den Wagen um die Ecke. Richter stieg in den zweiten Stock hinauf und klopfte an die Tür. Nach etwa einer Minute wurde sie geöffnet, und ein gebeugter, grauhaariger Mann mit funkelnden blauen Augen spähte heraus und blickte ihn fragend an.
    »Genosse Gremiakin?«, fragte Richter, worauf der Russe nickte. Richter zeigte ihm einen SWR-Ausweis, der hundertprozentig echt war. Er wusste es, denn er hatte einst dem toten Oberst Wladimir Orlow gehört, war aber jetzt mit Richters Foto versehen und auf einen anderen Namen ausgestellt. »Leutnant Nikolai Teplow«, sagte Richter. »General Modin hat mich gebeten, Ihnen diesen Brief zu übergeben und Sie anschlie-
    ßend zu ihm zu bringen. Es geht um eine dringende Angelegenheit, bei der er Ihre Dienste benötigt.«
    Gremiakin lächelte, nahm den Brief, den Modin am Rand der Autobahn in Nordfrankreich

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