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Operation Romanow

Operation Romanow

Titel: Operation Romanow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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vierundzwanzig Stunden erreichen?«
    »Wenn die Winde günstig wehen, bin ich davon überzeugt, dass wir es in kürzerer Zeit schaffen.«
    »Das ist unglaublich«, sagte Lydia.
    »Das ist der Fortschritt.« Posner schob seine schmierige Seemannsmütze in den Nacken und stemmte die Hände in die Hüften. »Okay, ich schaue mir noch einmal unsere Flugroute an. Wenn Sie Ihre Sachen an Bord bringen, können wir starten.«
    »Sie meinen jetzt? «, fragte Lydia.
    »Ja, Madame, das meine ich. Heute Nachmittag soll es stürmisch werden. Wenn wir das Schlimmste vermeiden wollen, müssen wir uns sputen.«

56. KAPITEL
    Jekaterinburg
    An diesem Abend regnete es in Strömen. Dunkle Wolken verdeckten den Himmel, und immer wieder donnerte es. Der Fiat-Lastwagen hielt mit quietschenden Reifen vor dem Imperial Hotel auf dem Newski-Prospekt an.
    Jakow saß auf dem Beifahrersitz. Der Regen trommelte gegen die Windschutzscheibe. Neben ihm herrschte Kasan gerade zwei Tscheka-Polizisten in Zivilkleidung an, die unter der nassen Plane auf der Ladefläche kauerten. »Los jetzt! Ihr wisst, was ihr zu tun habt.«
    Die Männer sprangen vom Lastwagen herunter und rannten durch den Regen auf den Eingang des Hotels zu.
    »Unser Spion ist irgendwo in der Stadt. Dafür würde ich mein Leben verwetten, Kommissar«, knurrte Kasan frustriert. »Für ihn ist es im Augenblick das Beste, sich irgendwo in Jekaterinburg zu verstecken.«
    Jakow starrte in den Regen. Das Imperial war das Letzte auf ihrer Liste der Hotels und Herbergen. Sie waren alle zwei Mal überprüft worden, falls der Flüchtige erst kürzlich dort Unterschlupf gesucht hatte. In der Stadt gab es ein Labyrinth von Gassen und unzählige Mietskasernen, aber Jakow hatte nicht genügend Leute, um überall zu suchen.
    Die beiden Tscheka-Polizisten kehrten nach kurzer Zeit zurück, stiegen auf die Ladefläche und schüttelten den Regen von ihren Mänteln. »Es sind keine neuen Gäste eingetroffen, Genosse«, sagte einer von ihnen. »Niemand, auf den die Beschreibung des Mannes passt, hat nach einem Zimmer gefragt.«
    Kasan schlug mit der Faust in seine Hand. »Wo ist der Scheißkerl abgeblieben? Mit seiner Verwundung kann er kaum im Freien schlafen, außerdem muss er sich an die Sperrstunde halten. Wenn er nicht in einem Hotel oder einer Herberge übernachtet, dann muss ihm jemand helfen.«
    Jakow zündete sich eine Zigarette an und starrte durch den Regen auf die Dächer der Stadt, zwischen denen die Kirchturmspitzen und Kuppeln der Kathedralen herausragten. »Dieser Stadt mangelt es nicht an religiösen Orden, nicht wahr?«
    »Jekaterinburg ist eine alte orthodoxe Siedlung. Hier stehen an jeder Ecke Klöster und Kirchen.«
    »Jeder weiß, dass sie Asyl gewähren. Fertigen Sie mir eine vollständige Liste aller Kirchen und kirchlichen Einrichtungen an.«

57. KAPITEL
    In der Nähe von Southend-on-Sea
    »Ich glaube, wir haben jetzt alles besprochen«, sagte Boyle.
    Sie hielten sich wieder in dem Büro im hinteren Teil des Hangars. Lydia hatte einen kleinen Koffer bei sich und Andrew einen abgenutzten Seesack der russischen Armee.
    »Es kann nicht schaden, wenn wir alle noch mal unsere Papiere überprüfen«, fügte Boyle hinzu.
    Nachdem jeder einen Blick auf seine Papiere geworfen hatte, reichte Boyle Andrew und Lydia jeweils einen Nagant-Revolver und eine Schachtel Munition. »Ich hoffe, Sie brauchen die Revolver nicht. Denken Sie dran, sich der Waffe zu entledigen, falls Sie ihretwegen Schwierigkeiten bekommen könnten.«
    Boyle gab den beiden jeweils eine kleine mit Rubel und Kopeken gefüllte Börse, ein Heft mit Lebensmittelmarken und eine Segeltuchtasche mit Proviant, die Käse, Butter, Brot, Schinken, einige Dosen Sardinen und Zwieback enthielt.
    »Diese Lebensmittel könnten Sie auch in Russland gekauft haben, und Sie müssten beide etwa eine Woche damit auskommen. Sie haben genug Geld, um bis an Ihr Ziel zu gelangen. Sie wollen ja nicht mit zu viel Geld geschnappt werden. Es würde nur unerwünschte Aufmerksamkeit wecken.
    Sie haben beide Lebensmittelmarken von mir bekommen. Die Roten haben sie ausgegeben, weil ein großer Mangel an Nahrungsmitteln besteht. Ich habe ebenso wie Sie Proviant und Lebensmittelmarken bei mir. Wenn wir in der Nähe von Riga landen, verlasse ich Sie und fahre mit dem Zug nach Jekaterinburg. Möchten Sie irgendetwas noch einmal durchsprechen?«
    Andrew warf Lydia einen Blick zu und schüttelte dann den Kopf.
    »Somit wäre also alles geklärt, und wir können

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