Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Romanow

Operation Romanow

Titel: Operation Romanow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
Vom Netzwerk:
bewaffnete Wachen folgten ihnen. Lydia versuchte sich loszureißen, doch Mersk umklammerte ihren Arm so fest, dass sie keine Chance hatte. »Du hast Temperament, das muss man dir lassen. Dann macht es noch viel mehr Spaß«, sagte er grinsend.
    Er fummelte an ihrem Rocksaum herum. Lydia trat wild um sich. »Du Scheißkerl!«
    Mersk lachte und krallte brutal eine Hand in ihr Haar. »Wir können es auf die harte oder auf die sanfte Tour machen. So oder so wirst du mir geben, was ich haben will!«
    Mit eisernem Griff umklammerte Mersk ihre Arme. Lydia wehrte sich nach Kräften und stieß einen lauten Schrei aus.
    Ihre Schmerzen schienen ihn zu erfreuen. »Sobald ich mein Vergnügen gehabt habe, wollen die anderen Männer auch auf ihre Kosten kommen. Ich hoffe, du bist gut in Form.«
    Er öffnete die Tür zu einer Scheune. Auf einer Seite parkte ein Fiat-Lastwagen, auf dessen Ladefläche ein Maxim-Maschinengewehr mit einer gepanzerten Verkleidung stand.
    Der Gestank von Kuhmist wehte ihnen entgegen. Auf beiden Seiten standen einige Leitern, die zu den Heuböden führten. Auf einem Heuballen lagen ein Paar dreckige Stiefel und schmutzige Kleidung.
    »Mein Quartier«, erklärte Mersk ihr, während er mit der freien Hand den Gürtel seiner Hose aufschnallte. »Ich werde es richtig genießen!«
    Lydia riss sich los und rannte am Fiat-Lastwagen vorbei durch die Scheune. Einer der Wachposten hob sein Gewehr, doch Mersk stieß den Mann zur Seite. »Lass sie! Raus mit euch, alle beide. Ich ruf euch, wenn ihr dran seid.«
    Die Männer verließen die Scheune. Mersk beobachtete amüsiert Lydia, die verzweifelt versuchte, eine der Leitern zum Heuboden hochzuklettern. Sie war schon halb oben, als er die Leiter erreichte und sie mit einem Ruck wieder nach unten zog. Lydia wirbelte durch die Luft und landete stöhnend im Heu. Mersk riss sie an ihren Haaren nach oben.
    Lydia setzte sich heftig zur Wehr. »Lassen Sie mich los!«
    »Du weißt nicht, wann du aufhören musst, nicht wahr?« Mersk zog sie hoch und presste sich an sie. »Wenn du so weitermachst, wirst du dich am Ende noch verletzen.«
    Er stank nach Alkohol und fummelte wieder an ihrem Rock herum.
    Lydia beugte sich hinunter und biss ihm fest ins Handgelenk. Mersk schrie auf und ließ sie los, aber als sie losrannte, packte er sie sofort mit der anderen Hand. Ihr Rock zerriss, sodass ihre Unterwäsche und die nackten Beine entblößt wurden. Lydia rannte zu der anderen Leiter.
    Mersk schrie wütend und lief hinter ihr her.
    Jakow schwankte, als er durch den Zug lief, der durch die Nacht fuhr. Vor Ninas Wagen stand Soba und rauchte eine Zigarette.
    »Wie geht es ihr?«
    »Sie schläft. Das Kind auch.« Soba trat seine Zigarette mit dem Stiefel aus.
    Jakow spähte durch die Glasscheibe in das Schlafabteil. Das Rollo war hochgezogen. Nina und ihr Sohn schliefen auf dem unteren Bett. Den einen Arm hatte sie unter ihren Kopf gelegt, den anderen schützend um das Kind geschlungen.
    »Wir kommen gut voran«, sagte Soba. »Wir sind bald da. Meinst du, es ist klug, mit diesen Banditen zu verhandeln, Leonid?«
    »Wenn wir angekommen sind, reiten wir zuerst in den Ort und sehen uns dort um, um sicherzugehen, dass wir nicht in eine Falle tappen. Lass die Pferde satteln.«
    »Wie willst du vorgehen?«
    Jakow zog eine Streckenkarte der Transsibirischen Eisenbahn aus der Tasche und hielt sie in das flackernde Licht. »Hier halten wir an, ungefähr einen Kilometer von dem Ort entfernt. Du reitest mit einem Dutzend Männern in das Dorf. Ich warte, bis du mir signalisierst, dass die Luft rein ist.«
    »Wie mache ich das?«
    Jakow reichte ihm einen grünen Segeltuchbeutel, in dem eine britische Signalpistole und Leuchtkugeln steckten. »Genau wie im Schützengraben. Ein grünes Leuchtsignal bedeutet, dass wir sofort kommen müssen. Ein rotes signalisiert Gefahr, und heißt, dass Vorsicht geboten ist. Zwei rote, und wir ziehen uns zurück. Bereite die Männer vor.«
    »Was ist mit dem Lösegeld? Wir haben keine zehntausend Rubel.«
    »Nein, aber wir haben Vorräte. Ich wette, diese Banditen lassen mit sich handeln.«
    Soba wandte sich zum Gehen.
    Jakow ergriff seinen Arm und hielt ihn auf. »Andrew gehört mir. Mach den Männern das klar.«

92. KAPITEL
    Zwischen Moskau und Jekaterinburg, in der Nähe von Kowrow
    Andrew wurde über einen Hof zu einem aus Holz gebauten Nebengebäude mit Melkständen geschleift. Es stank nach Kuhmist. Die Männer sperrten ihn in eine der Boxen und verriegelten das

Weitere Kostenlose Bücher