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Operation Romanow

Operation Romanow

Titel: Operation Romanow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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auf den Fiat-Lastwagen, der am anderen Ende der Scheune stand, und überprüfte das Maxim-Maschinengewehr auf der Ladefläche. Er legte einen Patronengurt ein und lud die Waffe durch. »Kannst du den Laster fahren, falls er anspringt?«
    »Ja.«
    Andrew sprang von der Ladefläche und holte die Antriebskurbel aus der Fahrerkabine. »Steig ein. Wenn ich dir ein Zeichen gebe, fährst du rückwärts durch das Holztor.«
    »Es ist geschlossen.«
    »Aber nicht mehr lange.«
    Andrew ging zur Motorhaube, steckte die Kurbel ein und drehte sie mehrmals. Der Motor sprang gerade an, als das Tor, das zu der Werkstatt führte, aufgerissen wurde und Mersks verbliebene Männer auftauchten.
    Sie eröffneten das Feuer. Andrew sprang zurück auf die Ladefläche und ging hinter der Panzerplatte des Maschinengewehrs in Deckung. Er feuerte eine lange Salve ab. Die Kugeln mähten die Männer nieder und zerschmetterten das Holztor.
    Zwei der Soldaten gelang es, hinter dem Tor in Deckung zu gehen, und einer warf eine Granate in die Scheune hinein. Sie explodierte mit einem lauten Donnerschlag. Blitzschnell warf Andrew die Granate aus seiner Tasche genau durch das Tor. Sekunden später ging sie in die Luft und verwundete beide Männer. Als sie taumelnd in die Scheune liefen und auf den Lastwagen feuerten, erledigte Andrew sie mit dem Maschinengewehr.
    »Fahr jetzt rückwärts durch das Tor«, schrie er Lydia zu. »Fahr weiter, bis ich Halt rufe!«
    Lydia legte den Rückwärtsgang ein und gab Gas. Der Lastwagen raste durch das zerschmetterte Holztor auf den Hof der Werkstatt und dann auf die verlassene Straße, wo er gegen eine Mauer krachte.
    Andrew, der noch immer neben dem Maschinengewehr hockte, verschaffte sich einen Überblick. Das Feuer griff um sich, und die Munition, welche die Deserteure hier gelagert hatten, explodierte wie Knallkörper. Das Holz auf der Ladefläche des zertrümmerten Lasters hatte nach der Explosion der Granate zu schwelen begonnen. Andrew sprang vom Lastwagen. »Höchste Zeit zu verschwinden.«
    Sie überquerten den Hof und liefen zu dem Motorrad mit dem Beiwagen, das immer noch da stand, wo sie es abgestellt hatten.
    Andrew stieg auf den Sattel und versuchte, die Maschine zu starten. Der Motor stotterte, dann ging er aus. Andrew drehte noch einmal am Zündschlüssel, doch jetzt stotterte der Motor nicht einmal mehr. Er stieg wieder ab. »Wir verschwenden nur unsere Zeit. Vermutlich ein Querschläger, darum springt er nicht an.« Er zeigte auf ein Loch im Motorblock.
    Mit vor Schmerz aufeinandergepressten Lippen eilte Andrew zur Mitte der Straße.
    Das Wiehern eines Pferdes hallte durch die Nacht. Andrew starrte auf das andere Ende des Dorfes, wo der Bahnhof lag. »Das hat uns gerade noch gefehlt. Siehst du das?«
    Lydia drehte ihren Kopf in die Richtung, in die er zeigte. Etwa hundert Meter entfernt sahen sie die schemenhaften Umrisse mehrerer Reiter, die sich wie Geister näherten.
    »Das ist Jakow! Er umzingelt das Dorf«, stellte Andrew mit versteinerter Miene fest. Dann lief er zurück zur Scheune und stieg über die blutverschmierten Leichen von Mersks Männern.
    Einige Uniformen hatten mehr Blut abbekommen als andere. Andrew zog einem der Toten den Waffenrock aus. »Such dir eine einigermaßen saubere Uniformhose und einen Waffenrock, die ungefähr deine Größe haben. Gegen die Blutflecken können wir jetzt nichts machen. Binde dein Haar zusammen und versteck es unter einer Uniformmütze.«
    »Warum?«
    »Wir schließen uns Jakows Soldaten an.«

94. KAPITEL
    Zwischen Moskau und Jekaterinburg, in der Nähe von Kowrow
    Als der Zug einen Kilometer vom Dorf entfernt anhielt, begriff Jakow sofort, dass etwas nicht stimmte. Flammen schossen in den Nachthimmel, eine große Scheune brannte, und Munition explodierte.
    Dann stieg plötzlich ein grünes Leuchtsignal in den Himmel auf.
    »Sagen Sie dem Lokführer, er soll weiterfahren. Es ist besondere Wachsamkeit geboten!«, schrie er einem seiner Männer zu, die draußen auf den Treppen standen und auf die Flammen starrten.
    Der Zug fuhr weiter und lief kurze Zeit später in den Bahnhof des Dorfes ein. Das stark beschädigte Gebäude war von Einschüssen übersät, alle Fensterscheiben waren zerschmettert.
    Bevor der Zug hielt, öffnete Jakow die Tür des Waggons und sprang heraus. Ein Dutzend Männer aus den anderen Wagen folgte ihm.
    Mit gezückter Pistole und finsterer Miene tauchte Soba am Bahnsteig auf.
    »Das Dorf ist total verwüstet! Gibt es eine Spur von

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