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Operation Romanow

Operation Romanow

Titel: Operation Romanow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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willst.«
    »Ich weiß, was du vorhast, aber es wird nicht funktionieren. Du hast nicht die geringste Chance.«
    Andrew runzelte die Stirn. »Unterschätze mich nicht. Wo sind Nina und Sergej?«
    »In Sicherheit. Es geht ihnen gut. Ob es so bleibt, hängt von dir ab.«
    Die Wut loderte in Andrew auf, und seine Miene verdunkelte sich. »Ach ja? Wenn du ihnen auch nur ein Haar krümmst, reiße ich dir mit bloßen Händen das Herz aus der Brust!«
    »Nicht ich gebe die Befehle, sondern Lenin.«
    »Und du befolgst sie blind, sogar wenn es bedeutet, Frauen und Kindern Leid zuzufügen?«
    »Ich würde Nina und Sergej niemals absichtlich wehtun.«
    »Warum fällt es mir plötzlich schwer, dir das zu glauben?« Mit zusammengekniffenem Mund überprüfte Andrew den Streckenplan der Transsibirischen Eisenbahn. »Das ist wirklich eine tolle Maschine, die du da hast. Aber bei so einem Teufelsding kann immer mal etwas schiefgehen, nicht wahr?«
    »Was führst du im Schilde?«, fragte Jakow grimmig. »Du spielst mit dem Feuer! Der ganze Zug ist voller Soldaten.«
    Andrew steckte den Plan in seine Tasche. »Das wirst du gleich erfahren. Ich komme wieder. Wir beide sind noch nicht fertig miteinander.«
    Er öffnete die Tür auf der anderen Seite der Schlafkabine. Das ohrenbetäubende Rattern der Metallräder hallte durch das Abteil. Dahinter war der Kohlenwagen. Weißer Rauch schwebte über der Lokomotive. Der Geruch und die Hitze von brennender Kohle lagen in der Luft.
    Andrew ging auf den angrenzenden Wagen zu. »Wenn er versucht zu fliehen, erschieß ihn«, befahl er Lydia und wandte sich dann Jakow zu. »Sie ist eine ausgezeichnete Schützin. Tu dir selbst einen Gefallen und benimm dich, Leonid.«
    Sieben Wagen weiter stand Soba vor einem Abteil.
    Zwei Wachen traten zur Seite, um ihn nicht zu stören. Er spähte durch das Fenster in das Innere und sah, dass eine Petroleumlampe brannte. Nina saß auf dem unteren Bett neben dem Fenster und hielt ihren Sohn auf dem Arm, während der Arzt Sergejs Brust mit einem Stethoskop untersuchte. Immer wieder hustete der Junge schwer, und seine Mutter sah ungeheuer besorgt aus.
    Als der Arzt seine Untersuchung abgeschlossen hatte, sprach er kurz mit Nina und trat dann auf den Gang. Die junge Frau blieb zurück und wiegte ihr Kind in den Armen.
    Soba legte eine Hand auf den Arm des Arztes, als er die Tür zuschob. »Keine Veränderungen?«
    Der Arzt war ein spindeldürrer, nervöser Mann, der ständig blinzelte. Er steckte das Stethoskop in die Tasche und führte Soba den Gang hinunter.
    »Ich rechne mit dem Schlimmsten. Der Junge hat hohes Fieber. Seine Lungen sind verstopft. Wenn Sie mich fragen, ist es Tuberkulose. Ich bin sicher, er leidet schon eine Weile daran.«
    »Können wir irgendetwas tun?«
    »Eine Reise in ein schönes Schweizer Sanatorium würde ihm helfen.«
    »Sehr geistreich!«
    »Es wäre wirklich nicht schlecht. Auf jeden Fall muss der Junge in ein Krankenhaus.« Der Arzt zog eine Schachtel Zigaretten aus der Tasche, zündete eine an und blies den Rauch aus. »Ich sage Jakow immer wieder, dass ich meinen rechten Arm hergeben würde, um dieses Land zu verlassen. Hier gibt es nichts außer Krankheiten und Hoffnungslosigkeit.«
    Soba reckte den Hals und warf einen Blick in das Abteil. Nina saß neben der Petroleumlampe und tupfte die Stirn ihres Sohnes mit einem Tuch ab.
    Der Arzt folgte Sobas Blick und schüttelte dann den Kopf. »Es ist ein Jammer, nicht wahr? Wie lange dauert es noch, bis wir Jekaterinburg erreichen?«
    »Warum?«
    »Wenn sich die Fahrt verzögert, fürchte ich um das Leben des Kindes.«

97. KAPITEL
    Zwischen Moskau und Jekaterinburg
    Andrew kletterte über den Kohlenwagen auf die Lokomotive und bemühte sich, dem heißen Rauch über seinem Kopf auszuweichen.
    Der Lokführer und sein junger Heizer wandten ihm den Rücken zu und schaufelten eifrig Kohlen in das Feuerloch.
    »Machen Sie die Klappe zu, meine Herren, und lassen Sie die Schaufeln fallen«, sagte Andrew mit lauter Stimme, um den Lärm zu übertönen, als er in den Führerstand kletterte. »Sonst könnte es passieren, dass ich Ihnen eine Kugel verpasse.«
    Als die Männer die Waffe in Andrews Hand sahen, schraken sie zusammen. Sie schlossen die Klappe mit den Schaufeln und warfen sie in die Blechwanne auf dem Boden.
    »Gut. Seien Sie vernünftig, und wir werden diese Sache alle überleben.«
    Andrew wies mit der Waffe auf eine Reihe von Kesseldruckanzeigen und Ventilen. »Zuerst zeigen Sie mir, wie

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