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Operation Romanow

Operation Romanow

Titel: Operation Romanow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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näherte. »Aber ich glaube, wir sollten diesem Boyle mal zeigen, wo der Hammer hängt, oder? Haben Sie die Männer instruiert?«
    »Ja, Captain. Sie haben alles für den Hinterhalt vorbereitet.«
    »Gut. Wir können nicht zulassen, dass eine so gefährliche Rebellin wie Ryan ungehindert durch das Land streift. Wenn es nach mir ginge, würde sie bald am Galgen baumeln.«
    Jackson zog wütend an der Zigarette, nahm das Fernglas wieder in die Hand und beobachtete aufmerksam den Trawler. In diesem Augenblick kam Boyle bei ihnen an. Er tippte kurz an seinen Hut und setzte sich auf die Rückbank des Fords.
    »Guten Morgen, meine Herren.« Boyle hatte die Statur eines Boxers und steckte voller Energie. Er sprach nordamerikanisches Englisch mit einem leichten nordirischen Akzent, war aber alles in allem recht wortkarg. Sein rechtes Augenlid war aufgrund der Narbe einer stümperhaft genähten Wunde halb geschlossen. Dadurch entstand der Eindruck, Boyle würde ständig grinsen. »Schon was von ihr zu sehen?«
    Jackson warf ihm das Fernglas zu. »Es ist der blau-weiße Trawler, der gerade in den Hafen einläuft. Die Marie-Ann . Auf dem Schiff laufen ein paar Leute herum, und es scheint auch eine Frau darunter zu sein.«
    Boyle nahm das Fernglas und betrachtete das Schiff. Er sah ein paar Männer, die am Bug standen. Dann entdeckte er neben der Kajüte eine Frau, deren kastanienbraunes Haar im Wind flatterte, und sein Herzschlag setzte aus. »Das ist Lydia Ryan. Ich bin ganz sicher.«
    »Wir sind nicht undankbar für Ihre Informationen, Boyle, aber Sie müssen wissen, dass Ryan wegen Waffenschmuggels und der Ermordung von zwei unserer Kameraden gesucht wird. Es waren enge Freunde von mir.«
    Boyle schob den Hut ein Stück zurück und ließ die Marie-Ann , die jetzt in den Hafen einfuhr, nicht aus den Augen. »Ihre Freunde hätten eben besser aufpassen müssen. Was wissen Sie über Lydia Ryan?«
    »Sehr wenig. Unsere Informationen über sie sind spärlich.«
    Boyle ließ das Fernglas sinken und lächelte. »Kein Wunder, dass Irland vor die Hunde geht. Lydia ist zwar in Amerika geboren, aber ihr Vater ist Ire und ihre Mutter Engländerin. Die Eltern kehrten nach Irland zurück, als die Tochter zwölf Jahre alt war, und kauften ein Pferdegestüt in der County Kildare. Ryan war mit einem Mann aus dem Ort verlobt, der in der britischen Armee gedient hat. Er gilt seit Beginn des Krieges als vermisst.«
    »Soll sie mir jetzt etwa leidtun, Boyle?«, fragte Jackson.
    »Nein, ich fülle nur die Lücken. Ryan war nie politisch engagiert, aber nachdem Ihr Engländer 1916 die republikanischen Führer hingerichtet habt, beschlossen sie und ihr Bruder Finn, sich den Rebellen anzuschließen.«
    Boyle spähte noch einmal durch das Fernglas und fuhr dann fort. »Gelegentlich chauffiert sie sogar den berühmten Michael Collins persönlich, einen der führenden Köpfe der Republikaner. Sie gehört zu seinen besten Waffenschmugglern. Es ist kein Geheimnis, dass die Iren Waffen für den Fall horten, dass sie sich noch einmal mit der britischen Armee anlegen müssen. Miss Ryan hat an Bord des Schiffes ein Versteck, dessen geheimer Inhalt ausschließlich für ihre republikanischen Freunde bestimmt ist.«
    Jackson fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Er begann zu schwitzen, wie immer, wenn es nach Ärger roch. Er nahm das Fernglas wieder an sich und beobachtete den Trawler, der sich dem Kai näherte. »Wir könnten sie also auf frischer Tat ertappen. Was wissen Sie noch über sie?«
    »Ich könnte ein ganzes Buch über sie schreiben, aber vorerst sollte das genügen. Sind Ihre Männer in Position, um ihr zu folgen?«
    Jackson nickte. »Ja, und für Ablösungen ist gesorgt. Die Strafe für Waffenschmuggel ist der Tod durch den Strang, Boyle. Was wollen Sie von ihr?«
    Boyle sah zu, wie die Marie-Ann das Anlegemanöver vorbereitete. Die Crew stand mit den Tauen bereit. Er blinzelte und tippte sich nachdenklich an die Nase. »Das ist meine Sache, fürchte ich. Und hier wird niemand auf frischer Tat ertappt, Jackson. Befolgen Sie meine Befehle.«
    Jackson wurde wütend. »Mir gefällt Ihr Ton nicht, Boyle!«
    »Das beruht auf Gegenseitigkeit. Halten Sie sich einfach an die Anweisungen. Beobachten und verfolgen – so lautet der Befehl.« Boyle zog einen Colt aus dem Schulterholster unter seinem Mantel und überprüfte, ob er geladen war.
    »Haben Sie vor, das Ding zu benutzen?«, fragte Smith.
    »Nicht, wenn ich es vermeiden kann. Wie ich Ihnen

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