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Operation Romanow

Operation Romanow

Titel: Operation Romanow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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kräftigen Faustschlag auf den Kiefer, dass der Knochen brach und Jackson quer über die Motorhaube rutschte.
    Mit malmenden Kieferknochen beobachtete Smith die Auseinandersetzung, als freute er sich schon auf den bevorstehenden Kampf. Er ging in Kampfstellung, zog den Kopf ein und ballte seine dicken Fäuste. »Sie sind ganz schön mutig, was? Dann zeigen Sie mal, was Sie draufhaben, wenn Sie gegen einen ebenbürtigen Gegner antreten!«
    Mit schwingenden Fäusten ging er auf Boyle los. Dieser wich aus und verpasste Smith unterhalb der Kniescheibe einen kräftigen Tritt auf den Unterschenkel und keine Sekunde später einen Schlag in den Nacken.
    Smith taumelte und stöhnte vor Schmerzen. Aber er gewann das Gleichgewicht schnell wieder zurück und schickte sich an, seine Waffe zu ziehen.
    Boyle legte den Webley-Revolver des außer Gefecht gesetzten Jackson an, spannte den Hahn und zielte auf Smith’ Stirn. »Halten Sie sich da raus, sonst haben Sie gleich ein Loch in Ihrem dicken Schädel. Werfen Sie Ihre Waffe auf die Erde, und geben Sie mir meinen Colt zurück. Hübsch langsam, und fassen Sie ihn am Lauf an. Treten Sie dann zur Seite.«
    Smith befolgte den Befehl und hob die Hände.
    Boyle wandte sich Jackson zu. »Hab ich Ihnen nicht gesagt, Sie sollen der Dame kein Haar krümmen?«
    Der Mann lag noch immer auf der Erde. Er presste die Hände auf den Kiefer und starrte Boyle mit abgrundtiefer Verachtung im Blick an. Als er sprach, klang es, als wäre sein Kiefer ausgerenkt. »Ich hoffe, das Miststück ist tot! Wer glauben Sie eigentlich, wer Sie sind, Sie verdammter irischer Scheißkerl?!«
    »Ganz einfach. Ich bin der Mann, der Ihnen jetzt eine Lektion erteilen wird.«
    Mit diesen Worten feuerte Boyle zwei Schüsse auf Jackson ab, die ihn jeweils unterhalb der Kniescheiben trafen.

20. KAPITEL
    Dublin
    Drei Stunden später lief Boyle vor einem Krankenzimmer im Mater Hospital im Norden von Dublin auf und ab und umklammerte mit beiden Händen seinen Hut.
    Zwei bewaffnete Detectives der königlich irischen Schutzpolizei bewachten den Korridor. Dieser Teil des Krankenhauses wurde oft für republikanische Gefangene aus dem nahe gelegenen Mountjoy Gefängnis genutzt, die hier behandelt wurden.
    Boyle drehte sich um, als die Tür geöffnet wurde und eine Nonne in einer gestärkten Tracht und weißem Schleier heraustrat. Sie hatte eine Stahlschüssel mit blutbefleckten Tupfern in der Hand. »Sie können jetzt rein, Sir. Aber nur ein paar Minuten, hat der Arzt gesagt.«
    »Danke.« Boyle betrat leise das Zimmer, in welchem ein trübes Licht brannte und es nach Desinfektionsmitteln roch. Regen trommelte gegen das Fenster, das mit dicken Metallstangen gesichert war. Ein bewaffneter Polizist mit buschigem Schnurrbart saß in der Nähe der Tür und las Zeitung. Als Boyle die Tür hinter sich schloss, faltete der Polizist die Zeitung zusammen und nickte schweigend.
    Boyle trat an Lydia Ryans Bett. Eine ältere Nonne mit faltigem Gesicht und knöchernen Händen beugte sich über die Patientin und maß ihren Puls. Trotz der verbundenen Wunden war eines von Ryans Handgelenken mit Handschellen an den Metallrahmen des Bettes gefesselt. Sie schlief. Ihr langes dunkles Haar lag ausgebreitet auf dem Kissen. Es sah aus, als würde sie im Wasser schwimmen. »Wie geht es ihr, Schwester?«
    Die Nonne warf ihm einen bösen Blick zu. Ihre Haut hatte die Farbe alten Pergaments. »Sie wurde operiert und schläft jetzt. Sie können Sie nicht verhören, falls es das ist, was Sie vorhaben!«
    »Das hatte ich nicht vor, Schwester. Ich wollte sehen, wie es ihr geht.«
    »Ich bin die Ober schwester. Sind Sie der Schurke, der auf sie geschossen hat?«
    »Nein, ich habe auf den britischen Polizisten mit den zerschmetterten Kniescheiben geschossen, der in dem Zimmer auf der anderen Station liegt.«
    Das schien die Nonne zu verwirren. Sie erkannte Boyles nordirischen Akzent und fragte sich, wem seine Loyalität galt. Er legte seinen Hut auf den kleinen Metallschrank neben dem Bett. »Es ist eine lange und komplizierte Geschichte, Schwester. Bitten Sie mich nicht, sie Ihnen zu erzählen. Ich versichere Ihnen aber, dass dieser Frau nichts zustoßen sollte.«
    Das Gesicht der Nonne erhellte sich. »Gott vergib mir, wenn ich es sage, aber vielleicht war es richtig, auf diesen britischen Verbrecher zu schießen. Leute wie er haben dieses Land ruiniert.«
    Boyle sah auf Lydia Ryans Gesicht und die langen dunklen Wimpern, die sich deutlich von der blassen

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