Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
NUMA nach Bourem geflogen sind, nachdem sie Ihren Hubschrauber geklaut haben.
    Dort haben sie ihn im Fluß versenkt, sind ins Dorf marschiert und haben mir meine Limousine gestohlen.«
    »Ihren alten Voisin?« Massarde betonte
Vahsaan
.
    »Ja«, bestätigte Kazim mit schmalen Lippen. »Die Amerikaner sind mit meinem Wagen abgehauen.«
    »Und Sie haben ihn nicht wiedergefunden oder die beiden festgenommen?«
    »Nein.«
    Jetzt endlich nahm Massarde Platz, und in den Ärger über den Verlust seines Hubschraubers mischte sich das Vergnügen über den Diebstahl von Kazims wertvollem Automobil. »Was ist aus dem Rendezvous mit dem Hubschrauber südlich von Gao geworden?«
    »Sehr zu meinem Bedauern bin ich auf diesen Trick hereingefallen. Die Einheit, die 20 Kilometer südlich im Hinterhalt lag, hat vergeblich gewartet. Auch die motorisierte Radareinheit hat kein Anzeichen eines Flugzeugs entdecken können. Statt dessen sind sie mit einem Linienflugzeug auf dem Flughafen von Gao gelandet.«
    »Weshalb wurden Sie nicht alarmiert?«
    »Es schien sich nicht um eine Angelegenheit der Staatssicherheit zu handeln«, erwiderte Kazim. »Erst eine Stunde vor Sonnenaufgang wurde das Büro der Air Afrique davon in Kenntnis gesetzt, daß ein Flugzeug außerplanmäßig landen würde, weil eine Touristengruppe die Stadt besichtigen und eine Rundfahrt auf dem Niger machen wollte.«
    »Die Angestellten der Gesellschaft haben das geschluckt?« fragte Massarde ungläubig.
    »Weshalb nicht? Routinemäßig haben sie bei der Zentrale in Algier nachgefragt und die Bestätigung bekommen.«
    »Was ist dann passiert?«
    »Den Aussagen der Flugaufsicht und des Bodenpersonals zufolge identifizierte sich das Flugzeug mit den Farben der Air Afrique beim Anflug korrekt. Nachdem es gelandet und zum Terminal gerollt war, tauchte allerdings plötzlich eine Einheit schwerbewaffneter Soldaten mitsamt einem bewaffneten Fahrzeug aus dem Innern des Rumpfes auf und nahm die Wachen des Militärareals, noch bevor sie sich überhaupt wehren konnten, unter Feuer. Dann zerstörte das bewaffnete Fahrzeug eine ganze Staffel, acht meiner Jäger.«
    »Ja, die Explosionen haben jeden an Bord des Hausboots aufgeweckt«, bestätigte Massarde. »Wir haben den Rauch aufsteigen sehen und dachten, ein Flugzeug wäre abgestürzt.
    Haben das Bodenpersonal oder die Flugaufsicht die Angreifer identifizieren können?«
    »Sie trugen unbekannte Uniformen ohne Rangabzeichen oder Insignien.«
    Massardes Miene wurde ernst. »Das kann nicht einfach bloß ein Einsatz sein, um Kontaminationen aufzuspüren. Das klingt eher nach einem Anschlag der Rebellen. Die sind gerissener und stärker, als Sie es für möglich halten.«
    Kazim wehrte mit einer Handbewegung ab. »Ein paar abtrünnige Tuaregs, die mit dem Schwert auf dem Kamelrücken kämpfen. Kaum das, was man unter einer gut ausgebildeten Eliteeinheit mit entsprechender Kampfkraft versteht.«
    »Vielleicht hat es sich um Söldner gehandelt?«
    »Und mit welchem Geld sollen die bezahlt worden sein?«
    Kazim schüttelte den Kopf. »Nein, hierbei handelte es sich um einen sorgsam geplanten Einsatz, der von Berufssoldaten durchgeführt wurde. Die Zerstörung der Düsenjäger diente nur dem Zweck, die Bedrohung eines Gegenangriffs oder eines Abfangmanövers auszuschalten, nachdem einer der NUMA-Agenten an Bord genommen worden war.«
    Massarde warf Kazim einen übellaunigen Blick zu. »Haben Sie nicht eine Kleinigkeit vergessen, die Sie mir noch erzählen wollten?«
    »Die beiden Männer vom Bodenpersonal haben berichtet, daß der Anführer der Angreifer nach jemandem namens Gunn gerufen hat. Dieser Mann tauchte dann aus der Wüste auf, wo er sich versteckt gehalten hatte. Nachdem Gunn an Bord gegangen war, startete das Flugzeug in nordwestlicher Richtung und ist nach Algerien geflogen.«
    »Hört sich an wie das Drehbuch eines zweitklassigen Films.«
    »Machen Sie keine Witze, Yves.« Kazims Ton klang ruhig, doch schwang eine gewisse Schärfe mit.
    »Sämtliche Anzeichen deuten auf eine Verschwörung hin, bei der es um weit mehr gehen muß als um die Suche nach Öl. Ich bin fest davon überzeugt, daß unser beider Interessen von einer ausländischen Macht bedroht werden.«
    Massarde zögerte, sich Kazims Theorie voll anzuschließen.
    Das geringe gegenseitige Vertrauen lag im Respekt begründet, den jeder vor der Gerissenheit und Macht des anderen hatte. Bei dem Spiel, das Kazim spielte, würde der General am Ende der Verlierer sein.

Weitere Kostenlose Bücher