Operation Sahara
internationale Krise, die unmittelbaren Einfluß auf die Sicherheit des Landes hätte.«
Bis jetzt hatte Sandecker sein Temperament noch zügeln können, doch allmählich riß ihm der Geduldsfaden. »Gut, dann teilen Sie ihm mit, im Erdgeschoß des Weißen Hauses wartet ein steuerzahlender Wähler, der außer sich vor Wut ist.«
»Sie sind verrückt.«
»Verrückt genug, um selbst nach oben zu gehen und ihn aufzuwecken.«
Willover sah aus, als stände er am Rande eines Nervenzusammenbruchs.
»Wenn Sie das versuche n, werde ich Sie vom Secret Service verhaften lassen.«
»Eine Reihe unschuldiger Menschen, einschließlich Frauen und Kinder, wird sterben, wenn der Präsident nicht handelt.«
»Die Geschichte höre ich jeden Tag«, erwiderte Willover verächtlich.
»Und Sie machen Witzchen über die Opfer, stimmt’s?«
Willover hatte sich nicht mehr im Griff. »Sie haben auf alles eine Antwort, Sie arroganter Leichtmatrose. Mit Ihnen werde ich jederzeit fertig. Haben Sie verstanden?«
Sandecker kam Willover nahe genug, um den Pfefferminzatem des Mannes zu riechen.
»Hören Sie mir gut zu, Earl. Eines Tages ist die Amtszeit des Präsidenten vorbei, und Sie gehören wieder zur anonymen Masse. Dann werde ich bei Ihnen klingeln und mit Ihnen Schlitten fahren.«
»Darauf gehe ich jede Wette ein«, ertönte eine vertraute Stimme.
Sandecker und Willover fuhren herum und sahen sich dem Präsidenten gegenüber, der in Pyjama und Bademantel in der Tür stand. Er hielt einen Teller mit Canapes in der Hand.
»Ich bin ’runtergekommen, um mir noch was aus dem Kühlschrank zu holen, und habe Ihren Streit mitangehört.«
Er sah Sandecker an. »Wie wär’s, Admiral, wenn Sie mir erzählten, worum es geht.«
Willover trat vor Sandecker. »Bitte, Sir, es handelt sich um eine ganz unwichtige Angelegenheit.«
»Weshalb lassen Sie mich das nicht selbst beurteilen, Earl? Okay, Admiral, Sie haben das Wort.«
»Darf ich Sie zunächst fragen, Mr. President, ob Sie über die neuesten Entwicklungen in Fort Foureau unterrichtet wurden?«
Der Präsident musterte Willover. »Ich wurde in Kenntnis gesetzt, daß Ihre beiden Männer, Pitt und Giordino, nach Algerien fliehen konnten und wichtige Informationen über Yves Massardes verbrecherisches, skrupelloses Müllentsorgungsunternehmen vorgelegt haben.«
»Darf ich fragen, wie Ihre Reaktion aussehen wird?«
»Wir werden ein internationales Umwelttribunal, bestehend aus Vertretern der europäischen und nordafrikanischen Nationen, einberufen und einen Aktionsplan beraten«, erklärte Willover.
»Dann haben Sie also nicht vor… Ich glaube, Sie sagten… ›eingreifen und die Anlage dem Erdboden gleichmachen‹, Mr. President?«
»Kühlere Köpfe haben sich durchgesetzt«, erklärte der Präsident und nickte in Richtung von Willover.
»Selbst jetzt, nachdem die Beweise auf dem Tisch liegen, daß Chemikalien aus Fort Foureau die Rote Flut hervorrufen, besteht die einzige Reaktion darin, daß man ein Treffen arrangiert und Aktionspläne diskutiert?« Sandecker bewahrte nur mühsam die Fassung.
»Wir werden uns ein andermal darüber unterhalten«, erklärte der Präsident und wandte sich um, um sich wieder nach oben ins Schlafzimmer zurückzuziehen. »Earl wird Ihnen einen Termin geben.«
»Hat Earl Sie auch über die Goldminen von Tebezza informiert?« fragte Sandecker plötzlich.
Der Präsident zögerte und schüttelte den Kopf. »Nein, der Name ist mir nicht bekannt.«
»Nachdem Pitt und Giordino in Fort Foureau gefangengenommen wurden«, fuhr Sandecker fort, »hat man sie zu einer weiteren kriminellen Unternehmung von General Kazim und Yves Massarde verfrachtet; einer kaum bekannten Goldmine, in der Oppositionelle und Dissidenten gefangengehalten und versklavt wurden und sich unter barbarischsten und grausamsten Bedingungen zu Tode schufteten.
Darunter befanden sich auch französische Ingenieure mit ihren Familien, die Massarde dort gefangenhielt, damit sie nicht nach Hause zurückkehren und das Geheimnis von Fort Foureau ausplaudern, konnten. Meine Männer stießen weiterhin auf die vermißte Gruppe Wissenschaftler der Weltgesundheitsorganisation, von der man annahm, daß sie bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war. Sie alle waren fast verhungert und infolge der Schufterei körperliche Wracks.«
Der Präsident musterte Willover mit kaltem Blick. »Es scheint, daß man mich über eine ganze Reihe von Dingen im dunkeln läßt.«
»Meine Aufgabe besteht darin,
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