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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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die Soldaten befinden sich noch in Mali, halten sich versteckt und warten auf Hilfe.«
    »Die von Kazims Truppen aufgehalten wird.«
    » Selbstverständlich.«
    »Könnten sie in westlicher Richtung, nach Mauretanien gefahren sein?«
    Yerli schüttelte unwillkürlich den Kopf. »Nein, zwischen Tebezza und dem ersten Dorf, in dem sie Wasser finden würden, liegen mehr als l000 Kilometer. Auch können sie unmöglich genug Treibstoff an Bord genommen haben, um eine derartige Entfernung zu bewältigen.«
    »Sie müssen aufgehalten werden, Ismail«, sage Massarde, und in seiner Stimme lag Verzweiflung. »Sie müssen ausgeschaltet werden.«
    »Das werden sie«, versprach Yerli. »Ich schwöre Ihnen, die kommen nicht aus Mali raus. Jeder einzelne von denen wird zur Strecke gebracht werden. Kazim können die vie lleicht hinters Licht führen, bei mir wird ihnen das nicht gelingen.«
    El Haj Ali saß im Schatten seines Kamels im Sand und wartete darauf, daß ein Zug vorbeikam. Er war von seinem Heimatdorf Araouane aus mehr als 200 Kilometer weit gewandert und geritten, um das Wunder einer Eisenbahn zu erleben, von dem ihm ein Brite erzählt hat, der eine Gruppe Touristen durch die Wüste führte.
    Er war gerade 14 Jahre alt geworden. Deshalb hatte ihm sein Vater die Erlaubnis gegeben, eines der beiden Kamele aus dem Familienbesitz, ein hübsches weißes Tier, zu satteln, nach Norden in Richtung der funkelnden Schienenstränge zu reisen und sich das riesige Stahlungetüm mit eigenen Augen anzuschauen. Wenn er tatsächlich eine Lokomotive sehen und vielleicht sogar anfassen könnte, würde ihn jeder Junge und jedes Mädchen im Dorf beneiden.
    Er trank Tee und lutschte Süßigkeiten, während er wartete.
    Nachdem er drei Stunden vergeblich auf einen Zug gewartet hatte, bestieg er sein Kamel und machte sich zur Anlage von Fort Foureau auf den Weg, um seiner Familie von den riesigen Gebäuden erzählen zu können, die sich mitten in der Wüste erhoben.
    Als er an dem seit langem aufgegebenen Fort der Fremdenlegion vorbei kam, das von hohen Mauern umgeben einsam und verlassen dastand, verließ er die Gleise und näherte sich neugierig dem Tor. Es war fest verschlossen. Er sprang von seinem Kamel und führte es hinter sich her um die Mauern herum, um einen anderen Eingang zu finden, doch er stieß nur auf dicken Lehm und Steine. El Haj Ali gab seine Bemühungen auf und wanderte zur Eisenbahn zurück.
    Er blickte nach Westen, ganz und gar fasziniert von den silbernen Schienen, die sich in der Ferne verloren und sich in den Hitzewellen, die vom sonnendurchfluteten Sand reflektiert wurden, zu biegen schienen. Plötzlich entdeckte er einen Fleck, der größer wurde und auf ihn zukam. Das große Stahlungeheuer, dachte er aufgeregt.
    Doch während der Gegenstand näher kam, erkannte er, daß er zu klein für eine Lokomotive war. Er sah aus wie ein offenes Automobil, das auf den Schienen fuhr. Ali verließ das Gleisbett und blieb neben seinem Kamel stehen, als der Wagen mit zwei Männern, die die Strecke überprüften, vor ihm anhielt.
    Der eine, ein weißer Ausländer, und der andere, ein dunkelhäutiger Maure, begrüßten ihn. »Sallam al laikum.«
    »Al laikum el sallam«, erwiderte Ali.
    »Woher stammst du, Junge?« fragte der Maure in der Sprache der Berber.
    »Aus Araouane. Ich will mir das Stahlungeheuer ansehen.«
    »Du bist von weither gekommen.«
    »Die Reise war leicht«, prahlte der Junge.
    »Du hast ein schönes Kamel.«
    »Mein Vater hat mir das beste geliehen.«
    Der Maure warf einen Blick auf seine goldene Armbanduhr.
    »Du brauchst nicht mehr lange zu warten.
    Der Zug aus Mauretanien kommt in 45 Minuten.«
    »Danke. Ich werde warten«, sagte Ali.
    »Hast du im Fort etwas Interessantes entdeckt?«
    Ali schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht reingekommen. Das Tor ist verschlossen.«
    Die beiden Gleisarbeiter sahen sich fragend an und wechselten ein paar Sätze auf französisch.
    Dann fragte der Maure: »Bist du sicher? Das Fort ist immer offen. Dort bewahren wir die Ausrüstung auf, um das Schienenbett zu reparieren.«
    »Ich lüge nicht. Schaut doch selbst.«
    Der Maure stieg von dem Wagen herunter und ging auf die Vorderfront des Forts zu. Ein paar Minuten später kam er zurück und unterhielt sich mit dem Weißen wieder auf französisch.
    »Der Junge hat recht. Das Tor ist von innen verrammelt.« Die Miene des Franzosen wurde ernst. »Wir müssen zur Müllverbrennungsanlage weiterfahren und das melden.«
    Der Maure nickte

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