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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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um sie, als Pitt sich neben sie hinhockte und nach ihrer Hand griff. Sein Gesicht war müde, schweißüberströmt, und er hatte einen Stoppelbart, den der aufgewirbelte Staub weiß färbte. Doch er lächelte.
    »Da bist du ja wieder«, sagte er. »Hast uns einen mächtigen Schrecken eingejagt, als die Treppe einstürzte.«
    »Sitzen wir in der Falle?« murmelte sie.
    »Nein, wir können ausbrechen, wenn die Zeit reif ist.«
    »Es sieht so dunkel aus.«
    »Captain Pembroke-Smythe und seine Männer haben nur ein Luftloch gegraben, damit wir atmen können. Es fällt nicht viel Licht hindurch, andererseits schützt es uns vor Granatsplittern.«
    »Ich habe ein ganz taubes Gefühl. Komisch, daß ich keine Schmerzen habe.«
    Der Sanitäter, ein junger Schotte mit rotem Haarschopf, grinste sie an. »Ich habe Ihnen ein schweres Betäubungsmittel gespritzt. Ich konnte doch nicht zulassen, daß Sie aufwachten, während ich Ihre hübschen Knochen gerichtet habe.«
    »Wie bös sieht’s denn aus?«
    »Abgesehen davon, daß Sie den rechten Arm und die rechte Schulter gebrochen haben und noch eine oder mehrere Rippen – das kann ich ohne Röntgenaufnahme nicht beurteilen –, ist auch Ihr linkes Schienbein und der linke Knöchel gebrochen. Dazu kommen noch jede Menge Schürfwunden und möglicherweise innere Verletzungen. Sonst geht’s Ihnen gut.«
    »Sie sind sehr ehrlich«, stellte Eva fest, und mußte über den trockenen Humor des Sanitäters unwillkürlich lächeln.
    Der Sanitäter tätschelte ihr den gesunden Arm. »Entschuldigen Sie meine unverblümte Art, aber ich glaube, es ist das beste, wenn Sie die Wahrheit kennen.«
    »Ich weiß das zu schätzen!«
    »Zwei Monate Ruhe, und Sie können wieder durch den Ärmelkanal schwimmen.«
    »Danke, ich ziehe geheizte Swimmingpools vor.«
    Pembroke-Smythe, ungebrochen wie eh und je, schob sich durch das überfüllte Arsenal und hatte für jeden einen Scherz bereit. Er kam heran und kniete neben Eva nieder.
    »Na, Sie sind wirklich eine Eiserne Lady, Dr. Rojas.«
    »Angeblich werde ich überleben.«
    »Eine Weile wird sie auf wilde Sexspielchen verzichten müssen«, zog Pitt sie auf.
    Pembroke-Smythes grinste anzüglich. »Ich wäre gerne in der Nähe, wenn’s ihr wieder gutgeht.«
    Eva bekam die schlüpfrige Bemerkung des Captains nicht mehr mit. Bevor er seinen Satz beendet hatte, wurde sie wieder ohnmächtig.
    Pitt und Pembroke-Smythe sahen sich an. Sie wirkten plötzlich alles andere als humorvoll. Der Captain machte eine Kopfbewegung zur Automatik unter Pitts linkem Arm.
    »Wenn das Ende kommt«, sagte er ruhig, »wollen Sie ihr die Ehre erweisen?«
    Pitt nickte ernst. »Ich werde mich um sie kümmern.«
    Levant trat hinzu; seine Miene war müde und entschlossen. Er wußte, daß seine Männer und Frauen diesen fortgesetzten Beschuß nicht länger würden ertragen können. Die Bürde, Frauen und Kinder leiden zu sehen, machte ihm zusätzlich zu schaffen. Noch größere Sorge bereitete ihm allerdings der Gedanke, daß sie nach dem Ende des Trommelfeuers von den Maliern überrannt werden könnten und dann hilflos mitansehen müßten, wie die Truppen Kazims Amok liefen, die Menschen abschlachteten und die Frauen vergewaltigten.
    Er schätzte die gegnerischen Truppen auf 1000 bis 1500 Mann. Ihm selber standen nur noch 29 Männer und Frauen zur Verfügung, die den Kampf aufnehmen konnten. Das Trommelfeuer hatte sich seltsamerweise zu ihrem Vorteil ausgewirkt, der größte Teil der Mauertrümmer war nach außen gestürzt und erschwerte den Angreifern den Zugang.
    »Corporal Wadilinski meldet, daß die Malier anfangen, sich zu formieren und vorzurücken«, sagte er zu Pembroke-Smythe.
    »Der Angriff steht bevor. Lassen Sie den Zugang zur Treppe erweitern und bereiten Sie Ihre Leute darauf vor, draußen in Stellung zu gehen, sobald das Feuer eingestellt wird.«
    »Sofort, Colonel.«
    Levant wandte sich an Pitt. »So, Mr. Pitt. Ich glaube, der Zeitpunkt ist gekommen, an dem wir Ihre Erfindung ausprobieren sollten.«
    Pitt sah Levant in die Augen. »Darf ich fragen, wie Ihre Antwort auf Kazims Aufforderung zur Kapitulation gelautet hat?«
    »Dieselbe, die wir Franzosen in Waterloo und Camerone gegeben haben,
›Merde‹.«
    »Anders ausgedrückt,
›Ihr könnt uns mal
‹«, übersetzte Pembroke-Smythe.
    Levant lächelte. »So könnte man es höflich ausdrücken.«
    Pitt seufzte. »Ich hätte nie gedacht, daß ich einmal wie Davy Crockett und Jim Bowie in der Alamo enden

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