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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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wie eine Armee anrückender Käfer. Es waren so viele, so eng zusammengedrängt, daß man unmöglich vorbeischießen konnte.
    Die Malier stürmten feuernd unter wildem Kriegsgeschrei vor.
    Die erste Welle befand sich nur noch ein paar Meter vor Levants Entfernungsmarkierungen, doch er gab noch keinen Feuerbefehl. Insgeheim hoffte er, Pitt würde auch die beiden letzten Panzer noch ausschalten. Sein Wunsch ging in Erfüllung, als Pitt, der das folgende Ausweichmanöver des Panzerkommandanten vorausberechnet hatte, das Katapult entsprechend ausrichtete und seine fünfte Öltonne genau auf die Fahrerluke plazierte.
    Eine Feuerwand hüllte den Bug des Panzers ein. Dann explodierte er. Der gesamte Angriff kam ins Stocken, als die Soldaten verblüfft beobachteten, wie der Turm durch die Luft wirbelte, bevor er wie ein eiserner Drachen in den Sand abstürzte.
    Pitt hatte jetzt nur noch ein Ölfaß. Er war durch die körperliche Anstrengung und die brennende Hitze so erschöpft, daß er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Sein Atem ging keuchend, und sein Herz pochte wie wild nach der Plackerei, die schweren Tonnen auf die Führungsschiene zu wuchten, das Katapult zu spannen und aufs Ziel zu richten.
    Der riesige 60-Tonnen-Panzer schob sich wie ein stählernes Ungeheuer auf der Suche nach Opfern durch Staub und Rauch.
    Man konnte sehen, wie der Panzerkommandant seinem Fahrer Befehle erteilte und seinen Maschinengewehrschützen anwies, auf Kernschußweite zu feuern.
    Jeder im Fort wartete gespannt und mit angehaltenem Atem, als Pitt das Katapult richtete. Viele dachten, jetzt sei das Ende gekommen. Das hier war sein letzter Schuß, die letzte Öltonne.
    Der Panzer kam geradewegs auf ihn zu, der Panzerkommandant machte keinerlei Anstalten, in Deckung zu gehen. Er war bereits so nahe, daß Pitt den hinteren Teil des Katapults anheben lassen mußte, um die Führungsschiene zu senken. Während er den Abzug betätigte, schickte er ein Stoßgebet zum Himmel.
    Im selben Moment feuerte der Kanonier. Der Zufall wollte es, daß die Granate das Faß mitten in der Luft traf.
    Das Geschoß durchschlug die Tonne, und das brennende Öl hüllte den Panzer ein. Das Stahlungeheuer verschwand hinter einer Flammenwand. Voller Panik legte der Fahrer beim vergeblichen Versuch, dem Unheil zu entgehen, den Rückwärtsgang ein und prallte gegen den brennenden Panzer dahinter.
    Ineinander verkeilt gingen die schweren Fahrzeuge in einer Feuersbrunst auf, deren Toben gelegentlich von explodierenden Granaten und hochgehenden Treibstofftanks unterbrochen wurde.
    Das Hurra der Verteidiger übertönte das Gewehrfeuer der Angreifer. Daß die schlimmsten Befürchtungen dank Pitts Katapult beseitigt worden waren, hob die Moral gewaltig. Jetzt waren sie entschlossener denn je, ihr Fell so teuer wie möglich zu verkaufen. An diesem Tag existierte der Begriff Angst in den Trümmern des Forts nicht länger.
    »Ziel erfassen und Feuer eröffnen!« befahl Levant mit unbewegter Stimme. »Jetzt werden wir denen in die Suppe spucken.«
55
    Eine Minute lang konnte Giordino die lange Silhouette von vier Zügen erkennen, die bewegungslos hintereinander auf den Gleisen standen. Im nächsten Augenblick erhob sich ein Sandsturm, der die Sichtweite von 20 Kilometern auf 50 Meter verringerte.
    »Was denken Sie?« fragte Steinholm und ließ den Buggy im dritten Gang kaum über der Leerlaufdrehzahl dahinrollen, um möglichst lange mit den wenigen, wertvollen Tropfen Treibstoff hauszuhalten. »Sind wir in Mauretanien?«
    »Ich wünschte, das wüßte ich«, gab Giordino zu. »Sieht aus, als hätte Massarde alle Züge nach Fort Foureau gestoppt. Die Frage ist nur, auf welcher Seite der Grenze.«
    »Was sagt der Navigationscomputer?«
    »Den Zahlen nach müßten wir die Grenze vor zehn Kilometern überquert haben.«
    »Dann können wir auch auf die Gleise zufahren und unser Glück versuchen.«
    Während er sprach, schlängelte sich Steinholm mit dem Buggy zwischen zwei großen Felsen durch und fuhr bis zum Kamm eines kleinen Hügels, als er plötzlich bremste. Selbst durch den heulenden Wind war das Geräusch zu hören. Es war leise, doch klar als der dumpfe Lärm von Rotoren zu erkennen. Mit jeder Sekunde wurde das Geräusch deutlicher. Es schien direkt über ihnen zu sein.
    Steinholm riß heftig das Steuer herum, trat das Gaspedal durch und ließ den Buggy auf allen vier Rädern abrutschen, bis er in die Gegenrichtung fuhr. Plötzlich stotterte der Motor. Kein Benzin

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