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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einen Schluck aus seiner Wasserflasche an. »Beim nächsten Angriff fehlen uns vier Männer, während Kazim Verstärkung herbeirufen kann.«
    »Mr. Pitt hat recht«, pflichtete Levant ihm bei. »Ich habe Hubschrauber gesehen, die zwei weitere Kompanien hergeflogen haben.«
    »Was schätzen Sie, wann werden die es erneut versuchen?« fragte Pitt Levant.
    Der Colonel hob eine Hand, um seine Augen zu schützen, und blinzelte in die Sonne. »Wenn die Hitze am größten ist. vermute ich. Seine Männer sind besser an die Temperaturen gewöhnt als wir. Kazim wird uns ein paar Stunden lang schmoren lassen, bevor er den nächsten Angriff befiehlt.«
    »Die haben jetzt Blut geleckt«, meinte Pitt. »Das nächste Mal werden wir sie nicht aufhalten können.«
    »Nein«, sagte Levant erschöpft. »Das glaube ich auch.«
    »Was soll das heißen«, fragte Giordino außer sich vor Wut, »Sie können dort nicht eingreifen und die Leute rausholen?«
    Colonel Gus Hargrove war nicht daran gewöhnt, daß seine Entscheidungen in Frage gestellt wurden, ganz besonders nicht von einem fuchsteufelswilden Zivilisten, der zudem noch einen Kopf kleiner war als er. Hargrove war Kommandeur einer Hubschraubereinheit der Army Rangers – ein abgehärteter Berufssoldat, der Einsätze in Vietnam, Grenada, Panama und dem Irak befehligt und daran teilgenommen hatte. Er war zäh, gerissen und von seinen Untergebenen ebenso geschätzt wie von seinen Vorgesetzten. In seinem Mundwinkel klebte eine Zigarre, die er gelegentlich entfernte, um auszuspucken. Er senkte den Kopf und blickte in ein paar stahlhart blitzende blaue Augen.
    »Mir scheint, Sie begreifen es nicht, Mr. Giordano.«
    »Giordino.«
    »Egal«, knurrte Hargrove. »Die Sache ist durchgesickert, wahrscheinlich bei den Vereinten Nationen. Die Malier waren darauf vorbereitet, daß wir in ihren Luftraum eindringen.
    Während wir uns unterhalten, patrouilliert deren halbe Luftwaffe an der Grenze. Für den Fall, daß Ihnen das nicht bekannt ist: Der Hubschrauber vom Typ Apache ist mit Raketen ausgerüstet und kampfstark, doch die Mirages hätten leichtes Spiel mit ihm. Ohne eine Staffel Stealth-Jäger als Rückendeckung können wir erst nach Einbruch der Dunkelheit losfliegen, weil wir erst dann das flache Terrain und die Senken in der Wüste ausnutzen können, um unter dem Radarschirm der Malier durchzuschlüpfen. Haben Sie das verstanden?«
    »Frauen, Kinder und Männer müssen sterben, wenn Sie nicht innerhalb der nächsten paar Stunden Fort Foureau erreichen.«
    »Meine Einheit wurde in aller Eile ohne jede Vorbereitung von der anderen Seite des Meeres hierherverlegt – und das am hellichten Tag. Das war eine schlecht gewählte Zeit und eine ebenso miserable Planung«, stellte Hargrove klar. »Wenn wir jetzt versuchen, von Mauretanien aus nach Mali vorzustoßen, werden meine Hubschrauber vom Himmel gefegt, noch bevor sie 50 Kilometer hinter der Grenze sind. Und jetzt verraten Sie mir mal, Sir, was das Ihren Leuten im Fort nützen soll?«
    In die Enge getrieben, zuckte Giordino die Achseln. »Tut mir leid. Entschuldigung, Colonel. Mir war Ihre Situation nicht klar.«
    Hargrave beruhigte sich. »Ich verstehe Ihre Sorgen, doch da unsere Anwesenheit hier bekannt ist und die Malier nur darauf lauern, uns einen Hinterhalt zu legen, fürchte ich, daß die Chancen, Ihre Leute zu retten, kaum der Rede wert sind.«
    Giordino hatte das Gefühl, ihm drehe sich der Magen um. Er wandte sich von Hargrove ab und blickte über die Wüste. Der Sandsturm war vorüber, und er konnte die Züge erkennen, die in der Ferne warteten. Er drehte sich wieder um. »Wie viele Männer gehören zu Ihrem Kommando?«
    »Wenn wir die Hubschrauberbesatzungen nicht mitzählen, 80 Mann kämpfende Truppe.«
    Giordino riß die Augen auf. »Achtzig Mann, um es mit der Hälfte der malischen Sicherheitskräfte aufzunehmen?«
    »Ja«, Hargrove grinste, nahm den Stummel aus dem Mund und spuckte aus. »Aber wir haben genug Feuerkraft, um halb Westafrika hochzujagen.«
    »Nehmen wir mal an, Sie könnten die Wüste bis Fort Foureau durchqueren, ohne entdeckt zu werden?«
    »Für einen guten Plan bin ich immer zu haben.«
    »Die Züge zur Müllverbrennungsanlage von Fort Foureau – wurden davon bereits welche durchgelassen?«
    Hargrove schüttelte den Kopf. »Ich habe einen Offizier hingeschickt, der die Lage peilen sollte. Er meldete, die Zugbesatzungen hätten über Funk Anweisung erhalten, an der mauretanisch-malischen Grenze zu halten.

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