Operation Sahara
mehr.
Die beiden Männer saßen hilflos da, während der Wagen ausrollte.
»Scheint so, als wären wir verraten und verkauft«, grunzte Giordino.
»Die müssen uns auf dem Radar entdeckt haben und sind direkt auf uns zugeflogen«, stieß Steinholm ärgerlich hervor und schlug aufs Steuerrad.
Ganz allmählich, hinter einem braunen Vorhang von Sand und Staub tauchte ein Helikopter auf und schwebte zwei Meter über dem Boden. Giordino und Steinholm saßen starr in ihrem Buggy, auf das Schlimmste gefaßt. Sie blickten in eine 30-Millimeter-Schnellfeuerkanone, die Mündungen von 38 Vierzentimeterraketen und acht lasergesteuerten Panzerabwehrraketen.
Doch kein Feuerstoß löste sich, der sie in die Ewigkeit befördert hätte. Statt dessen sprang ein Mann aus einer Luke im Rumpf auf den Boden. Beim Näherkommen erkannten sie, daß er einen Kampfanzug mit Wüstentarnung trug. Er war mit den allerneuesten elektronischen Spielereien ausgerüstet, auf dem Kopf trug er einen stoffbezogenen Stahlhelm, und sein Gesicht war durch Staubmaske und Sandbrille verdeckt. Die Maschinenpistole, die er im Anschlag hielt, sah aus, als sei sie ein Teil seines Körpers.
Er blieb neben dem Buggy stehen und warf Giordino und Steinholm einen langen Blick zu. Dann zog er die Maske beiseite und sagte: »Wo, zum Teufel, kommt ihr beide denn her?«
Nachdem es am Katapult nichts mehr zu tun gab, schnappte Pitt sich die Maschinenpistolen von zwei schwerverwundeten Soldaten und bezog Stellung. Die uniformierten Wüstennomaden versetzten ihn in Erstaunen. Die hochgewachsenen Männer waren außerordentlich behende, wie sie abwechselnd laufend und sich hinwerfend auf das Fort zustürmten. Je näher sie kamen, ohne daß ihnen Gegenwehr entgegenschlug, desto unvorsichtiger wurden sie.
Die Männer der UN-Einheit, die sich einer Streitmacht gegenübersahen, die ihnen fünfzig zu eins überlegen war, hatten wenig Hoffnung, durchhalten zu können, bis Rettung nahte.
Diesmal waren die Chancen zu ungleich verteilt. Pitt begriff, welche Gefühle die Verteidiger der Alamo bewegt haben mußten. Er zielte auf die heranstürmende Horde und zog, als Levant das Kommando zum Eröffnen des Feuers gab, den Abzug durch.
Der ersten Welle der malischen Sicherheitskräfte schlug ein mörderisches Gewehrfeuer entgegen, das sie mitten im Sturm erfaßte. In dem offenen Gelände waren die Soldaten Kazims ein leichtes Ziel. Die UN-Soldaten, die zwischen den Trümmern kauerten, nahmen sich Zeit und zielten mit tödlicher Präzision.
Wie Unkraut von der Sense wurden die Angreifer in ganzen Gruppen niedergemäht, noch bevor sie begriffen, was los war.
Innerhalb von 20 Minuten lagen mehr als 250 Tote und Verwundete auf dem Vorfeld des Forts.
Die zweite Angriffswelle stolperte über die Leichen der ersten, zögerte, als der Tod in ihre Reihen schlug und flutete zurück.
Weder die Soldaten noch die Offiziere hatten erwartet, auf entschlossenen Widerstand zu stoßen. Kazims hastig geplanter Angriff verlief im Chaos. Panik brach aus, und viele Soldaten aus den hinteren Reihen schossen blind auf ihre Kameraden weiter vorne.
Die Malier zogen sich völlig ungeordnet zurück. Die meisten flüchteten wie Tiere vor einem Buschfeuer, andere, Mutigere, zogen sich langsam zurück und feuerten auf alles, was auch nur entfernt an den Kopf eines Verteidigers des Forts erinnerte. 30 Angreifer versuchten, hinter den brennenden Panzern in Deckung zu gehen, doch Pembroke-Smythe hatte diese Entwicklung vorausgesehen und befehligte ein gezieltes Feuer, das die Männer niederstreckte.
Eine halbe Stunde nachdem der Angriff begonnen hatte, verebbte das Krachen der Schüsse, und die Schreie der Verwundeten und das Stöhnen der Sterbenden drangen über das sandige Vorfeld des Forts.
Die UN-Soldaten bemerkten verblüfft und verärgert, daß die Malier keine Anstalten machten, ihre Verwundeten zu retten.
Die Männer wußten nicht, daß Kazim, außer sich vor Wut, befohlen hatte, sie in der stechenden Sonne über der Sahara liegen zu lassen.
Inmitten des Schutts erhoben sich die UN-Soldaten langsam aus ihren Schützenlöchern und zählten ab. Ein Toter, drei Verwundete, davon zwei schwer, meldete Pembroke-Smythe an Levant. »Ich würde sagen, wir haben sie ordentlich in die Pfanne gehauen«, stellte er gutgelaunt fest.
»Die werden zurückkommen«, gab Levant zu bedenken.
»Zumindest haben wir die Chancen etwas zu unseren Gunsten gewendet.«
»Die ebenfalls«, erklärte Pitt und bot dem Colonel
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