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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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zu lang.«
    Pitt wandte sich ab und setzte sich neben Eva auf den Steinfußboden. Sie war bei Bewußtsein, und in ihren Augen lagen Zuneigung und Sorge. »Du blutest. Du bist verwundet.«
    Er zuckte die Achseln. »Ich habe vergessen, in Deckung zu gehen, als die Handgranate explodierte.«
    »Ich bin so froh, daß du hier bist. Ich hatte schon Angst, ich würde dich nie wiedersehen.«
    »Ich hoffe, du hast dir schon ein Kleid für unser Treffen überlegt«, sagte er, umfaßte ihre Schultern und zog sie sanft an sich heran, bis ihr Kopf in seinem Schoß lag. Dann holte er, so daß sie es nicht sehen konnte, die Pistole aus seinem Gürtel und richtete die Mündung gegen ihre rechte Schläfe.
    »Ich habe mir schon ein Restaurant überlegt…« Sie zögerte und, neigte den Kopf, als würde sie auf etwas lauschen. »Hast du das; gehört?«
    »Gehört, was?«
    »Ich weiß nicht. Klang wie ein Pfiff.«
    Pitt war überzeugt, daß sie durch die Einnahme der Beruhigungsmittel phantasierte. Es war einfach unmöglich, daß ein anderes Geräusch den Gefechtslärm, der über ihnen tobte, übertönen konnte. Sein Finger spannte sich um den Abzug.
    »Ich höre nichts«, erwiderte er.
    »Nein… nein, da ist es wieder.«
    Er zögerte, als ihre Augen plötzlich lebendig wurden und eine vage Ahnung darin schimmerte. Doch er zwang sich, die Sache zu Ende zu bringen. Er beugte sich vor, küßte sie und lenkte sie ab, während sich sein Finger wieder um den Abzug spannte.
    Eva versuchte den Kopf zu heben. »Du mußt es doch auch hören?«
    »Auf Wiedersehen, Liebling.«
    »Ich höre einen Zug pfeifen«, stieß sie erregt hervor. »Es ist Al, er ist zurückgekommen.«
    Pitt ließ den Abzug los und lauschte angestrengt zum Treppenaufgang. Dann hörte er das Geräusch, das das sporadische Gewehrfeuer übertönte. Es war nicht das Pfeifen eines Zuges, sondern das Horn einer Diesellokomotive.
    Giordino stand neben dem Lokführer und riß wie ein Verrückter an der Schnur des Signalhorns, während der Zug über die Schienen auf das Schlachtfeld zudonnerte. Angestrengt spähte er zum Fort hinüber, das durch die Windschutzscheibe des Führerstandes langsam größer wurde. Die Verwüstungen und der schwarze Rauch, der in den Himmel stieg, taten ihm in der Seele weh.
    Offensichtlich kam jede Hilfe zu spät.
    Auch Hargrove beobachtete fasziniert das Schauspiel vor sich.
    Er konnte sich nicht vorstellen, daß irgend jemand ein derartiges Zerstörungswerk überlebt haben konnte. Fast alle Brüstungen waren weggeschossen, die Mauern lagen in Trümmern. Die vordere Wand mit dem Haupttor war nur noch ein großer Steinhaufen. Die Zahl der Leichen im Vorfeld und die vier ausgebrannten Panzer verblüfften ihn.
    »Mein Gott, muß das ein Gemetzel gewesen sein«, murmelte er erschüttert.
    Giordino drückte dem Lokführer die Pistolenmündung gegen die Schläfe. »Halten Sie den Zug an. Jetzt!«
    Der Lokführer, ein Franzose, der früher den zwischen Paris und Lyon verkehrenden TGV gefahren hatte und von Massarde Enterprises mit einem doppelten Gehalt abgeworben worden war, betätigte die Bremsen, und der Zug hielt genau zwischen dem Fort und Kazims’ Befehlsstand.
    Mit unglaublicher Präzision sprangen die Soldaten von Hargroves Spezialeinheit vom Zug und griffen in beiden Richtungen an. Eine Gruppe stieß sofort zum malischen Befehlsstand vor. Kazim und sein Stab wurden völlig überrascht. Der Rest der Einheit griff die malischen Truppen von hinten an. Eilig wurden die Planen abgezogen, unter denen die Hubschrauber vom Typ Apache auf den Flachbettwagen festgezurrt waren. Innerhalb von zwei Minuten starteten sie und brachten sich in Position, um mit ihren Hellfire-Raketen in den Kampf eingreifen zu können.
    Kazim stand wie angewurzelt da, während er langsam begriff, daß die amerikanischen Special Forces heimlich, ohne von seiner Luftwaffe bemerkt worden zu sein, quer durch die Wüste bis zu ihm vorgedrungen waren. Vom Schock wie benommen, machte er keinerlei Anstalten, sich zu verteidigen oder Deckung zu suchen.
    Die Colonels Mansa und Cheik zerrten ihn aus seinem Zelt und schoben ihn in ein Auto. Captain Batutta stieg schnell ein und setzte sich hinters Steuer. Ismail Yerli teilte ihre Besorgnis um die eigene Gesundheit und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen.
    »Nichts wie weg hier!« schrie Mansa, während Cheik und er auf dem Rücksitz neben Kazim Platz nahmen. »Im Namen Allahs! Hauen Sie ab, bevor wir getötet werden!«
    Batutta wollte ebenso

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