Operation Sahara
ich nicht auch dieser Meinung bin«, erklärte Hopper, dessen Neugierde erwacht war. »Die Gruppen in Niger, im Tschad und im Sudan haben auch nichts feststellen können.«
»Dies alles weist daraufhin, daß die Quelle der Vergiftung in Mali und nicht in anderen Ländern zu suchen ist«, sagte Eva.
»Man kann zwar die Opfer begraben«, meinte Grimes. »Doch man kann die Spuren des Giftes nicht beseitigen. Wenn die hier in der Gegend zu finden wären, hätten wir sie aufgespürt. Meine persönliche Ansicht ist, daß man uns an der Nase herumgeführt hat.«
Eva musterte ihn ruhig. »Wenn man die Opfer der Krankheit verschwinden lassen kann, dann kann man auch die Berichte fälschen.«
»Ja«, Hopper nickte. »Da ist Eva auf etwas gestoßen. Ich habe Kazim und seiner Bande von Anfang an nicht getraut. Nehmen wir mal an, die haben die Berichte verändert und die Umweltverschmutzung ist gar nicht dort zu suchen.«
»Eine Möglichkeit, der man nachgehen sollte«, gab Grimes zu.
»Wir haben uns auf die feuchtesten, dichtest besiedelten Gebiete des Landes konzentriert, weil wir gefolgert haben, daß dort die Krankheit und die Verschmutzung am verbreitetsten ist.«
»Wohin fahren wir von hier aus?« fragte Eva.
»Zurück nach Timbuktu«, erklärte Hopper mit fester Stimme.
»Haben Sie die Mienen der Leute bemerkte, die wir befragt haben, bevor wir uns in Richtung Süden auf den Weg gemacht haben? Die waren nervös und hatten Angst. Man konnte es ihnen ansehen. Es ist gut möglich, daß man sie bedroht hat, damit sie den Mund halten.«
»Besonders die Tuaregs aus der Wüste«, erinnerte sich Grimes.
»Sie meinen, besonders deren Frauen und Kinder«, fügte Eva hinzu. »Die haben sich geweigert, untersucht zu werden.«
Hopper schüttelte den Kopf. »Die Schuld liegt bei mir. Ich habe die Entscheidung getroffen, die Wüste links liegenzulassen. Das war ein Fehler.«
»Sie sind Wissenschaftler, kein Verhaltensforscher«, beruhigte Grimes ihn.
»Ja«, stimmte ihm Hopper zu. »Ich bin Wissenschaftler, doch ich habe es nicht gern, wenn mich jemand zum Narren hält.«
»Der Hinweis, den wir allesamt übersehen haben«, warf Eva ein, »war die gönnerhafte Art Captain Batuttas.«
Grimes warf ihr einen Blick zu. »Das stimmt. Da haben Sie schon wieder ins Schwarze getroffen, meine Liebe. Batuttas Kooperationswille war schier grenzenlos.«
»Stimmt«, nickte Hopper. »Er hat sich förmlich überschlagen, als er uns gestattete, hierher zu fahren, weil er wußte, daß wir Hunderte von Kilometern vom Schauplatz entfernt sein würden.«
Grimes trank sein Sodawasser aus. »Ist sicher interessant, sein Gesicht zu sehen, wenn Sie ihm mitteilen, daß wir in die Wüste fahren und von vorne beginnen wollen.«
»Der wird am Funkgerät sitzen, um Colonel Mansa zu benachrichtigen, bevor ich meinen Satz beendet habe.«
»Wir könnten ihn belügen«, schlug Eva vor.
»Lügen, weshalb?« fragte Hopper.
»Um ihn zu täuschen, ihn abzulenken.«
»Interessant.«
»Wir sollten Batutta sagen, daß sich unsere Aufgabe erledigt hat, daß wir keine Anzeichen für eine Kontamination entdeckt haben, zurückfahren, unsere Zelte abbrechen und heimfliegen.«
»Das verstehe ich nicht. Wozu sollte das gut sein?«
»Offensichtlich hat das Team seine Aufgabe abgeschlossen und gibt auf«, erklärte Eva. »Batutta winkt uns beim Start der Maschine erleichtert hinterher. Nur, wir fliegen nicht nach Kairo. Wir landen in der Wüste und machen uns wieder an die Arbeit. Nur diesmal ohne Wachhund.«
Die beiden Männer brauchten ein paar Sekunden, um Evas Vorschlag nachzuvollziehen. Hopper lehnte sich vor und grübelte angestrengt nach. Grimes wirkte vollkommen verblüfft.
»Das geht einfach nicht«, meinte er schließlich, beinahe bedauernd. »Man kann mit dem Flugzeug nicht so einfach mitten in der Wüste landen. Dazu ist eine Landebahn von mindestens 1000 Metern notwendig.«
»In der Sahara gibt es jede Menge Stellen, die Hunderte von Kilometern absolut flach sind«, hielt Eva dagegen.
»Das Ganze ist zu riskant«, beharrte Grimes stur. »Wenn Kazim davon Wind bekommt, wird uns das schlecht bekommen.«
Eva warf Grimes einen scharfen Blick zu und wandte sich Hopper zu. In Hoppers Miene zeichnete sich ein leises Lächeln ab. »Es ist sehr wohl möglich«, sagte sie überzeugt.
»Nicht alles, was möglich ist, ist auch angebracht.«
Hopper schlug mit der Faust derart fest auf die Lehne seines Campingstuhls, daß diese fast brach. »Bei Gott. Ich
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