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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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nur Skelette. Sie und Eva warten hier. Ich werde die Häuser überprüfen und nachsehen, ob ich noch einen Überlebenden finde.«
    »Sieht nicht so aus, als habe man hier für Fremde viel übrig«, weigerte sich Grimes. »Ich schlage vor, wir machen uns auf die Socken und laufen zum Flugzeug zurück, bevor wir auf dem örtlichen Speisezettel auftauchen.«
    »Unsinn«, erwiderte Hopper entschlossen. »Wir haben es hier mit einem extremen Fall abnormen Verhaltens zu tun. Dieses kann sehr wohl von der toxischen Kontamination herrühren, nach der wir suchen. Bevor ich nicht den Grund dafür gefunden habe, werde ich hier nicht verschwinden.«
    »Ich gehe mit Ihnen«, unterstützte ihn Eva resolut. Grimes zuckte die Schultern. Er war von altem Schrot und Korn und würde sich nicht von einer Frau den Rang ablaufen lassen. »In Ordnung. Wir machen uns zusammen auf die Suche.«
    Hopper gab ihm einen Klaps auf den Rücken. »Ausgezeichnet, Grimes. Es soll mir eine Ehre sein, mit Ihnen zusammen im selben Suppentopf zu landen.«
    Im ersten Haus, das sie betraten, fanden sie zwei Leichen, einen Mann und eine Frau, die seit mindestens einer Woche tot waren. Die Körperflüssigkeit war infolge der Hitze bereits verdunstet, die Haut hatte sich zusammengezogen und war runzlig. Nach einer flüchtigen Untersuchung der Überreste war Hopper klar, daß diese beiden nicht an einer Dosis schnell wirkenden Gifts gestorben waren, sondern solche Qualen hatten erleiden müssen, daß sie den Tod als Erlösung empfunden haben mußten.
    »Man kann nicht viel sagen, bevor nicht eine pathologische Untersuchung durchgeführt wurde«, erklärte Hopper.
    Grimes blickte auf die beiden Opfer, seine Miene war ruhig und gelassen. »Diese Leute hier sind schon einige Zeit tot.
    Wenn man vernünftige Ergebnisse erzielen will, braucht man ein frischeres Opfer.«
    In Evas Ohren klangen die Worte kalt und geschäftsmäßig. Sie machte sich allein auf die Suche und betrat ein Haus auf der gegenüberliegenden Seite der Straße.
    Sie ging durch den Eingang, der aufwendiger gestaltet war als die übrigen. Dahinter lag ein L-förmiger, sauber gefegter Hof, der, verglichen mit den Höfen der anderen Häuser, die voller Unrat waren, fast fehl am Platze wirkte. Doch in diesem Haus war der Gestank besonders übel. Eva tränkte ein Taschentuch mit Wasser aus einer Feldflasche, die sie am Gürtel hängen hatte, preßte es gegen ihre Nase und ging dann vorsichtig von Raum zu Raum. Die Wände waren weiß gekalkt, mit hoher Balkendecke. Durch die zahlreichen Fenster, die alle zum Hof hinausgingen, fiel hell das Tageslicht ein.
    Es handelte sich um eines der prächtigeren Häuser der Stadt.
    Womöglich gehörte es einem Händler, schloß Eva aus den geschnitzten Stühlen und Tischen, die seltsamerweise noch unberührt dastanden und nicht, wie in anderen Häusern, kreuz und quer zertrümmert auf dem Boden lagen. Langsam schob sie sich um die Ecke. Mühsam rang sie nach Atem, stand vor Ekel wie angewurzelt da. In dem Raum, offenbar handelte es sich um die Küche, waren menschliche Glieder zu einem grotesken Stapel aufgeschichtet.
    Eva unterdrückte mühsam den Brechreiz und fühlte sich plötzlich leer, war erschöpft und hatte Angst.
    Sie wandte sich von dem scheußlichen Anblick ab und stolperte in ein Schlafzimmer. Hier traf sie der nächste Schock.
    Bewegungslos stand sie da und starrte auf den Mann auf dem Bett, der mit offenen Augen dalag, als wolle er sich ausruhen.
    Sein Kopf lag auf einem Kissen, seine Arme waren zu beiden Seiten ausgestreckt, die Handflächen nach oben. Er starrte sie aus blicklosen Augen an, das Weiße hellrosa, die Iris dunkelrot verfärbt. Einen entsetzlichen Augenblick lang hatte sie den Eindruck, er lebe noch. Doch seine Brust bewegte sich nicht beim Atmen, und seine teuflisch verfärbten Augen blinzelten nicht.
    Eva stand da und sah ihn lange an. Schließlich nahm sie ihren ganzen Mut zusammen, ging auf das Bett zu und tastete mit den Fingerspitzen nach der Schlagader an seinem Hals. Sie fand keinen Puls.
    Sie beugte sich vor und hob seinen Arm. Die Totenstarre hatte kaum eingesetzt. Dann zuckte sie hoch, als sie plötzlich Schritte hinter sich hörte. Sie fuhr herum und sah Hopper und Grimes.
    Sie gingen an ihr vorbei und starrten auf die Leiche. Dann lachte Hopper plötzlich. Das Gelächter schallte durchs ganze Haus. »Mein Gott, Grimes. Sie brauchen ein frisches Opfer für die Autopsie, und da liegt es.«
    Nachdem er das Forscherteam der

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