Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf
allmählich die Landung einleitete. Sie flogen in Richtung Küste, etwa eine gute Meile von der Blockhütte entfernt, und gingen parallel zum Land ungefähr eine Meile vor dem Ufer hinunter.
Zwanzig Meter über der Wasseroberfläche begann die Seebee, im Aufwind über dem See zu tanzen, als eine Bö das Flugzeug packte und in Richtung Land drückte.
»He!« sagte Barton und korrigierte den Kurs. Dann drückte er den Steuerknüppel weiter hinunter. Als sie noch zwanzig Fuß über dem Wasser waren, zog er den Gashebel zurück, und die Maschine setzte hart auf dem Wasser auf, sprang in die Höhe, setzte erneut auf holperte dann unruhig über das Wasser, während der Propeller sich im Leerlauf drehte. Bartonseufzte auf und richtete die Nase des Flugzeugs zum Land, bevor er sich umschaute.
»Noch weiter geht es nicht. Ihr werdet euch nasse Füße holen, Jungs.«
Sie waren noch sieben Meter vom Land entfernt. Slanski öffnete bereits die Kabinentür und kletterte hinaus. Massey folgte ihm. Slanski sprang ins hüfthohe Wasser und watete ans Ufer.
»Ich warte nicht länger als eine halbe Stunde, kapiert?« sagte Barton zu Massey. »Was ist das überhaupt für ein Notfall?«
Massey antwortete nicht, sondern sprang ins Wasser und watete hinter Slanski her, der bereits das Ufer erreicht hatte.
»Haben Sie was gehört?«
Lombardi war auf die Veranda hinausgegangen, stand nun da und neigte den Kopf zur Seite. Er blickte zu Braun zurück. »Ich hab’ einen Motor gehört.«
Braun trat hinaus, stellte sich neben ihn und lauschte. »Ich höre nichts«, sagte er schließlich.
»Es klang wie ein Flugzeug«, meinte Lombardi und hielt sich die Hand hinters Ohr. »Aber jetzt ist es weg.«
Braun schüttelte den Kopf. »Vergessen Sie’s.«
Er ging zum Tisch zurück, nahm die Petroleumlampe und sagte zu Lombardi: »Binden Sie den Alten los.«
»Warum? Was haben Sie denn jetzt vor?«
Braun nahm den gläsernen Windschutz von der Lampe. Die Flamme flackerte einen Moment und brannte dann hell weiter.
Lombardi runzelte die Stirn. »Wollen Sie die Bude etwa abfackeln?«
»Ich will unseren unpünktlichen Freunden eine Lektion erteilen. Die nächste Stadt ist fünf Meilen entfernt. In dieser Gegend sieht niemand die Flammen. Gehen Sie erst raus, und zerschießen Sie die Reifen des Jeeps und des Pick-ups.«
Lombardi nahm die .38er aus seiner Tasche. »Wollen Sie den Alten nicht vorher erledigen?«
Braun lächelte kalt. »Ich wollte Ihnen dieses Vergnügen nicht nehmen.«Nach einer Meile Dauerlauf im Wald war Massey außer Atem.
Es sah Slanski vor sich in der Dunkelheit. Der Mann kämpfte sich wie ein Besessener durch das Unterholz, lief schnell und leise. Massey hatte Schwierigkeiten, Schritt zu halten. Ständig stolperte er über abgestorbene Baumstümpfe und Äste.
Nach fünf Minuten wurde Slanski langsamer und schaute sich um. Er gab Massey zu verstehen, daß er vorauslaufen wollte, und der winkte: ›Nur zu!‹ Slanski legte noch einen Zahn zu und verschwand kurz darauf außer Sicht.
Nach hundert Metern mußte Massey langsamer laufen. Er hatte Seitenstiche und rang nach Luft. Dann hörte er plötzlich in einiger Entfernung vom See Motorengeräusch und erkannte den Klang des Wasserflugzeugs.
Massey fluchte. Barton hatte nicht viel Geduld.
Plötzlich hörte Massey ein anderes Geräusch, einen Schuß, dann noch einen, dann ein halbes Dutzend Schüsse hintereinander und Augenblicke später noch ein paar.
Er wartete nicht darauf, bis er wieder bei Atem war, sondern rannte los.
Lombardi löste die Stricke, mit denen Wasili gefesselt war. Braun zündete sich an der Flamme der Petroleumlampe eine Zigarette an und sagte ruhig: »Treten Sie zurück.«
Lombardi gehorchte. Braun warf die Lampe in eine Ecke des Zimmers. Das Petroleum leckte über den hölzernen Boden und entzündete sich augenblicklich.
Die Flammen züngelten die Ecken des Zimmers hoch. »Ich bringe die Frau ins Auto. Erledigen Sie den Alten«, befahl Braun und sagte nur: Lombardi.
»Mit Vergnügen.«
Braun ging hinaus. Einen Augenblick später kam Vince herein und blieb an der Tür stehen. »Darf ich zugucken?«
Lombardi reichte ihm seine Schrotflinte und nahm die Pistole heraus. Er hielt sie in Höhe der Hüfte, während er das Messer in der anderen Hand schwang.
»Vielleicht lernst du ja was, Junge. Ich zeige dir, wie maneinen Hinterwäldler ausweidet. Paß genau auf, das geht ruck, zuck.«
Als Lombardi auf den alten Mann zutrat, meldete sich sein sechster
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