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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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diesen Mann sagen, wie er ausbüxt sein soll, als ihm der Boden zu heiß wurde. Wir haben alles gesehen. Wir haben gesehen, dass er kämpfte, und wir haben gesehen, dass ihm einer seiner Handlanger einen Gewehrkolben ins Gesicht rammte. Er war bewusstlos, als sie ihn in den wartenden Hubschrauber zerrten. Es war ein grässliches Gefühl, dass wir alles aus nächster Nähe verfolgen, aber nichts tun konnten.  Wir hatten unsere eigene Beobachtungsausrüstung, sowohl die zivilen Forschungssatelliten wie auch das Equipment an Bord der Station. Die Bilder, die sie uns lieferten, waren nicht halb so scharf wie die der militärischen, aber immer noch schrecklich klar. Sie ermöglichten uns einen ersten Blick auf die Megahorden in Zentralasien und auf den Great Plains in Amerika. Die waren echt riesig, Meilen im Durchmesser, wie die amerikanischen Büffelherden einst gewesen sein müssen.
    Wir verfolgten die Evakuierung Japans und konnten nicht anders, als über den riesigen Maßstab zu staunen. Hunderte Schiffe, Tausende kleine Boote. Wir verloren den Überblick, wie viele Helikopter zwischen den Dächern und der Armada hin und her flogen oder wie viele Passagiermaschinen zu ihrem letzten Flug nach Kamtschatka aufbrachen.
 Wir waren die Ersten, die Zombielöcher entdeckten, die Gruben, die die Untoten graben, wenn sie Tiere in der Erde jagen. Zuerst dachten wir, das wären nur vereinzelte Vorfälle, bis uns auffiel, dass sie sich über die ganze Welt ausbreiteten; manchmal tauchte mehr als eines in unmittelbarer Nähe zum nächsten auf. Da war ein Feld im Süden Englands - ich vermute, dass ausgesprochen viele Kaninchen dort lebten -, das geradezu von Löchern in allen Tiefen und Größen überzogen war.  Viele waren von dunklen Flecken umgeben. Wir konnten nicht nahe genug hinzoomen, waren aber sicher, dass es sich um Blut handeln musste. Für mich war das der schrecklichste Aspekt der Natur unserer Feinde. Sie ließen kein bewusstes Denken erkennen, nur reinen biologischen Instinkt. Ich habe einmal gesehen, wie ein Z in der Wüste Namibias etwas verfolgte, vermutlich einen Maulwurf. Der Maulwurf hatte sich tief in einen Dünenhang eingegraben. Der Ghul wollte ihn verfolgen, aber der Sand rieselte immer wieder in das Loch nach. Der Ghul hörte nicht auf und reagierte in keiner Weise darauf, sondern grub einfach immer weiter. Ich sah es mir fünf Tage lang an, das verschwommene Bild dieses Zombies, der grub und grub und grub und dann eines Morgens einfach aufhörte, aufstand und davonschlurfte, als wäre nichts geschehen. Er musste die Witterung verloren haben. Gut für den Maulwurf.
    Doch bei aller teuren Optik kam nichts der Wirkung gleich, die die Wahrnehmung mit dem bloßen Auge hatte. Wenn wir einfach nur durch das Bullauge auf unsere empfindliche kleine Biosphäre blickten. Sah man diese massive ökologische Verheerung, konnte man durchaus begreifen, warum die moderne Umweltbewegung etwa zur selben Zeit entstand, als das amerikanische Weltraumprogramm seinen Anfang nahm. Es gab so viele Feuer, und ich meine nicht nur die Gebäude, die Wälder oder die Bohrtürme, die unkontrolliert brannten - die verdammten Saudis haben sie wirklich und wahrhaftig selbst in Brand gesteckt -, ich meine auch die Lagerfeuer, das mussten mindestens eine Milliarde sein, winzige orangerote Pünktchen, die die ganze Erde überzogen, wo einst elektrisches Licht gewesen war. Jeden Tag, jede Nacht sah es so aus, als stünde der ge samte Planet in Flammen. Wir konnten die Aschemenge nicht einmal annähernd abschätzen, vermuteten jedoch, dass sie der Menge eines begrenzten atomaren Schlagabtauschs zwischen den Vereinigten Staaten und der ehemaligen Sowjetunion entsprechen musste, den tatsächlichen begrenzten Atomkrieg zwischen dem Iran und Pakistan gar nicht berücksichtigt. Auch die haben wir beobachtet und aufgezeichnet, die Blitze und Feuer, deren Inbild mir noch Tage später auf den Netzhäuten brannte. Der nukleare Herbst begann bereits, ein graubraunes Leichentuch, das mit jedem Tag dichter wurde.
 Es war ganz so, als würde man auf einen fremden Planeten hinuntersehen oder auf eine Erde während des letzten großen Massensterbens. Nach einiger Zeit wurden herkömmliche optische Sichtgeräte durch das Leichentuch so gut wie wirkungslos, sodass wir uns auf Infrarot oder Radarsensoren verlassen mussten.  Das natürliche Antlitz der Erde verschwand hinter einer Karikatur von Primärfarben.  Durch eines dieser drei Systeme, den

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