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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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Troll... da machten unsere Helmscheinwerfer das Problem nur noch schlimmer, weil sie einen Widerschein erzeugten, der lediglich von der Hand oder dem Gesicht eines Untoten unterbrochen wurde. Da wurde mir das einzige Mal so richtig unheimlich zumute ... ich hatte keine Angst, dass mir da keine Missverständnisse aufkommen, mir war nur unheimlich zumute, weil ich in dieser flüssigen Kreide herumtorkelte, und plötzlich wurde ein verwestes Gesicht gegen meine Helmscheibe gedrückt.
 Die zivilen Arbeiter wollten selbst unter Androhung von Repressalien nicht mehr an die Arbeit gehen, bis wir, ihre Eskorte, besser bewaffnet wären. Sie hätten schon genügend Leute durch Hinterhalte im Dunkeln verloren. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie das gewesen sein muss. Da arbeitet man in fast völliger Finsternis im Taucheranzug, die Augen brennen einem vom Licht der Schweißgeräte, der Körper entweder taub vor Kälte oder erhitzt vom heißen Wasser, das durch die Systeme gepumpt wird. Plötzlich spürt man diese Hände oder Zähne. Man wehrt sich, ruft um Hilfe und versucht zu schwimmen, während man nach oben gezogen wird. Vielleicht steigen ein paar Körperteile an die Oberfläche, vielleicht ziehen sie nur eine durchtrennte Rettungsleine hoch. So entstand das TSTK überhaupt erst als offizielle Einheit. Unser erster Einsatz bestand darin, die Taucher der Bohrinseln zu beschützen, damit das Öl wieder fließen konnte. Später wurde das auf Brückenkopfschutz und Hafenräumung ausgedehnt.
    Was ist Brückenkopfschutz?
    Im Wesentlichen halfen wir den Jarheads, an Land zu gehen. Auf Bermuda, unserer ersten Landung mit Amphibienfahrzeugen, haben wir gelernt, dass der Brückenkopf ständig von Gs angegriffen wurde, die aus der Brandung kamen. Wir mussten eine Grenzlinie ziehen, ein halbkreisförmiges Netz um das vorgesehene Landungsgebiet, das tief genug war, dass Schiffe darüberfahren konnten, aber hoch genug, Zack fernzuhalten.
 Da kamen wir ins Spiel. Zwei Wochen vor der geplanten Landung ankerte ein Schiff mehrere Meilen vor der Küste und legte mit dem aktiven Echolot los. Damit sollte Zack vom Ufer weggelockt werden.
    Lockte denn dieses Echolot nicht auch Zombies aus den tieferen Gewässern an?
    Die Lamettaträger sagten uns, dass das ein »akzeptables Risiko« wäre. Darum war es ein ATS-Einsatz, zu riskant für Taucher in Metallnetzanzügen. Man wusste, dass sie sich scharen weise unter dem piepsenden Schiff versammelten, weil man das deutlichste Ziel da draußen war. Wie sich dann aber herausstellte, war das mehr oder weniger ein Kinderspiel. Die Angriffsrate war bei weitem die geringste, und wenn die Netze gespannt waren, konnte praktisch nichts mehr passieren. Man brauchte nur wenig Personal für eine ständige Wache und musste vielleicht ab und zu einmal einen G erschießen, der es über den Zaun geschafft hatte. Für die Art von Einsatz brauchten sie uns eigentlich gar nicht, wie sich herausstellte, und so setzten sie nach den ersten drei Landungen wieder Taucher in Metallnetzanzügen ein.
    Und Hafenräumung?
    Das war definitiv kein Kinderspiel. Das war in der Endphase des Krieges, als es darum ging, nicht mehr nur einem Brückenkopf den Weg zu ebnen, sondern die Häfen wieder für Schiffe mit Tiefgang frei zu machen.
 Das war eine groß angelegte kombinierte Aktion: Taucher in Netzanzügen, ATS-Einheiten, sogar zivile Freiwillige mit nichts als Scuba-Ausrüstung und Harpune.  Ich habe mitgeholfen, Charleston zu räumen, Norfolk, Boston, das verdammte Boston, und die Mutter aller unterseeischen Alpträume, die Stadt der Helden. Ich weiß, die Stoppelhopser machen gern ein enormes Aufhebens darum, was es heißt, zu kämpfen und eine Stadt zu räumen, aber stellen Sie sich eine Stadt unter Wasser vor, eine Stadt mit versunkenen Schiffen und Autos und Flugzeugen und jeder erdenklichen Form von Trümmern.  Während der Evakuierung, als eine Menge Containerschiffe versuchten, so viel Platz wie möglich zu schaffen, warfen viele einfach ihre Fracht über Bord. Sofas, Toaster, Berge und Berge von Kleidungsstücken. Plasmafernseher knirschten im mer, wenn man darüber lief. Ich stellte mir dabei immer vor, dass es Knochen wären. Außerdem stellte ich mir vor, ich könnte hinter jeder Waschmaschine und jedem Trockner Zack sehen oder Zeuge werden, wie er über einen Stapel zertrümmerter Klimaanlagen kletterte. Manchmal bildete ich mir das nur ein, aber manchmal ... Das Schlimmste ... das Schlimmste war es, wenn man

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